Mädchen2010
Hallo, bisher habe ich meine Tochter (5einhalb Monate) immer um ca. 20 Uhr ins Bett gebracht und dann in den Schlaf gestillt, da sie sonst sehr viel schreit (also ohne Stillen geht da nichts). Das hat so ganz gut geklappt. Nun ist es aber seit ein paar Tagen so, das sie immer wieder aufwacht und nicht richtig in den Schlaf kommt. Meist verlängert sich die Zeit wo sie wirklich einschläft auf ca. 22 bzw. 23 Uhr, ich muss zwischendrin immer mal wieder Stillen, sie schläft ein, wacht auf, schreit, ich stille etc. Ist es schlimm, das sich die Schlafenszeit so verlängert bzw. so nach hinten verlagert? Das ist ja für ein Baby doch sehr spät. Wann müssen denn feste Schlafenszeiten sein? Und meine Tochter schläft immer noch nicht durch, sie kommt nach wie vor ca. alle zwei Stunden in der Nacht zum Trinken, ich lese im Netz doch oft, das die Babys schon so lange in der Nacht schlafen bzw. höre auch im Umfeld solches. Langsam mache ich mir doch Sorgen, ob das bei uns alles normal ist? Oder ob ich etwas falsch mache? Ich habe auch ein wenig Sorgen wie es wäre, wenn ich nicht mehr stillen könnte, dann könnte ich das Kind ja auch gar nicht mehr in den Schlaf stillen, wie kriegt man denn dann ein Baby in den Schlaf, ohne das es am Spiess brüllt - wie es bei uns der Fall wäre, also ohne Brust und Nuckeln geht so gar nichts. Wie bekommen denn Frauen ihre Babies ruhig, die nicht gestillt werden? Es sind zwar ungelegte Eier, aber ich mache mir da irgendwie Gedanken drum. Liebe Grüße
Liebe Mädchen2010, ja, das Verhalten ist völlig normal :-). Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Wenn Du nicht mehr stillen könntest, würde dein Kind mit der Zeit lernen, ohne Brust einzuschlafen, aber darüber solltest Du dir wirklich keine Gedanken machen. LLLiebe Grüße, Biggi
Mädchen2010
Hallo nochmal, wie es der Teufel will, hat meine Kleine heute nacht sogar wieder dauergenuckelt und war total unruhig und weinerlich. Ich komme mir vor als ob ich gar nicht geschlafen habe und die Kleine nur an mir gehangen ist. Kann das auch immer mal wieder vorkommen? Liebe Grüße
Liebe Mädchen2010, ja, gerade in diesem Alter ist das völlig normal. Kopf hoch, es wird besser werden! Biggi
Mädchen2010
Hallo nochmal, ich hoffe ich nerve nicht, weil ich so viel frage. Meine Kleine holt sich aber bestimmt mehr als 25% der Mahlzeiten in der Nacht. Das sind bestimmt teilweise 50 bis 75 Prozent, ist dies denn auch normal in diesem Alter? Ab wann muss das denn anders werden? Das hat bei uns aber noch Zeit? Ich bin so verunsichert. Liebe Grüße
Liebe Mädchen2010, Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Es ist also wi´rklich alles völlig okay :-). Biggi
Kristina Wrede
Liebe mädchen2010, keine Bange: Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, und auch gar nicht schlimm. EIn Kind "braucht" jetzt noch keine "festen Schlafenszeiten", auf die wir Mütter streng achten müssten. Das entwickelt sich ganz von allein, und schon diese kleinen Menschen sind so kompetent dass sie genau wissen, was sie wann brauchen. Uns obliegt nur diese eine Aufgabe: Ihnen zu geben, was sie brauchen, genau dann, wenn sie es brauchen. Das macht es viiiiiel einfacher, Mutter zu sein, als uns oft eingeredet wird! Also hab Vertrauen, dass alles in Ordnung ist, auch wenn es ganz anders läuft, als in manchem "Lehrbuch" stehen mag :-) LIeben Gruß, Kristina
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