Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schlaf wird nicht besser - 21 Wochen

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Frage: Schlaf wird nicht besser - 21 Wochen

Clua

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Liebe Biggi, ich habe beim Durchstöbern durchs Forum schon festgestellt, dass ich mit meinem Thema glücklicherweise nicht allein bin. Nichtsdestotrotz möchte ich Dich heute einmal um Deine Einschätzung zum Thema Babyschlaf bitten. Vorweg: Unsere wundervolle Tochter kam 4 Wochen zu früh auf die Welt. Außerdem hatte sie eine Wachstumsverzögerung und ist bis heute noch verhältnismäßig klein. Inzwischen sind wir in der 21. Lebenswoche angekommen. Grundsätzlich entwickelt sich unser Töchterchen super. Trotz der anfänglich schwierigen Zeit auf der Neonatologie und das Füttern per Flasche haben wir es geschafft, dass die Kleine voll hestillt wird und fast ausschließlich an der Brust trinkt. Insgesamt ist ihr Trinkverhalten gut. Sie fordert aktiv ihre Mahlzeiten ein, nimmt gut zu etc. Allerdings stille ich bis heute mit Stillhütchen, weil es am Anfang nicht anders ging und die Kleine sich so daran gewöhnt hat. Außerdem trinkt unsere Tochter gern kleinere Portionen, dafür aber eben öfter. Das war von Beginn an so; aufgrund Größe und Frühgeburt waren größere Mahlzeiten auch schlicht und ergreifend körperlich nicht machbar. Inzwischen wäre das ggf. anders möglich, aber sie will es nicht. Insbesondere nachts stellt uns das vor gewisse Herausforderungen. Wir haben es bis heute leider nicht geschafft, einen nächtlichen Stillrhythmus hinzubekommen, der über zwei bis maximal vier Stunden hinausgeht. In der Regel wird unsere Kleine nach einer ersten Schlafphase von ca. 4 Stunden danach alle anderthalb bis zwei Stunden wach. Sie lässt sich dann auch nicht durch Schnuller, Wiegen, Kuscheln etc. beruhigen; es hilft einzig die Brust. Wenn die Kleine dann erst einmal angelegt ist, trinkt sie jedoch nur ca. 5 bis 10 Minuten, was für die kommenden Stunden nicht lange vorhält. Wir hatten uns einmal erhofft, dass wir durch ein Zufüttern per Flasche vor dem Schlafengehen die Schlafphasen verlängern können. Also pumpe ich ab und wir geben ihr vor dem Schlafengehen eine für ihre Verhältnisse größere Portion von circa 80 bis 100 Milliliter per Flasche; zusätzlich wird sie für eiben Schlummerschluck angelegt. An dem Stillrhythmus ändert sich durch die Flasche jedoch nur wenig. Deswegen sind wir inzwischen auch schon fast davon überzeugt, dass das nächtliche Aufwachen gar nicht mal unbedingt mit dem Hunger zu tun hat, sondern vielmehr das Suchen nach Nähe bedeutet. Von unserem Umfeld hören wir allerhand wirklich lieb gemeinte Ratschläge. Alle scheinen sich einig zu sein, dass das so nicht ganz normal sein kann. Die Tipps sind vielfältig. Manche raten uns dazu, unsere Tochter nicht ständig aus dem Bett zu nehmen, wenn sie weint. Manche sagen, wir müssen einmal mit ihr zum Osteopathen gehen. Andere wiederum behaupten, sie sei einfach nicht satt und wir müssen sie nachts einfach länger stillen (aber wie soll das gehen...?). Kannst du uns aus deiner Erfahrung heraus sagen, ob du hier irgendeine Möglichkeit und/ oder Notwendigkeit zum Handeln siehst? Ich frage das vor allen Dingen auch deswegen, weil unser Töchterchen schon auch ausgeglichener ist, wenn sie es denn dann doch ausnahmsweise einmal geschafft hat, in der Nacht nicht drei bis vier Mal wach zu werden, sondern vielleicht nur zweimal. Sie ist am Folgetag dann zumeist aktiver und freudiger. Was denkst du dazu? Viele Grüße und Danke vorab...


Biggi Welter

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Liebe Clua, erst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut nachvollziehen kann, dass Du Dir Deine Gedanken rund um das Thema Stillen und Schlafverhalten machst, vor allem wenn einem aus dem befreundeten Umfeld wohl gemeinte Ratschläge ereilen. Aber wie Du selbst bereit festgestellt hast, ist es in den meisten Fällen nicht der Hunger warum ein Kind länger am Stück schläft oder eben auch nicht. In den aller aller meisten Fällen erwachen Babys aus anderen Gründen. Es liegt in ihrem natürlichen Verhalten sich immer und immer wieder der Nähe der Mutter zu vergewissern. Wie oft ein Baby diese Gewissheit braucht und über welchen Zeitraum ist individuell sehr unterschiedlich. Damit ein Kind länger am Stück schlafen kann braucht es eine gewisse Reife und diese wird genauso unterschiedlich erreicht, so wie jedes Kind auch unterschiedlich schnell Laufen, Sprechen, Fahrradfahren usw…erlernt. Diesen Prozess auf irgendeine Weise von außen steuern zu können wäre zwar für viele Eltern eine Erleichterung (ich weiß wie anstrengend es ist wenig Schlaf zu bekommen), aber ist einfach nicht in der natürlichen Entwicklung eines Babys so vorgesehen. Ein Säugling wäre lange lange Zeit ohne die Nähe seiner Mutter nicht überlebensfähig gewesen. So dient das nächtliche erwachen dem Kind zur Wiederherstellung der Sicherheit, dass es nahe bei seiner Mutter ist und dabei ist eben das Stillen der natürlichste Vorgang um seinem Baby wieder das Gefühl von Nähe, Geborgenheit und Sicherheit zu schenken. Durch das saugen findet Deine Tochter wieder schnell zur Ruhe und kann entspannen. Das Gehirn eines Säuglings ist noch auf dem gleichen Stand wie zu Urzeiten und Dein Baby kann nicht wissen, welche Vorstellungen nun in unserer westlichen Gesellschaft herrschen und dass es nun in einem sicheren Bettchen immer geschützt bei seiner Mutter liegt. Zudem kommt Deine Tochter gerade in ein Alter, in dem sie beginnt ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen, sich motorisch und kognitiv weiterentwickelt. All das wird vorwiegend im Schlaf verarbeitet und kann so ebenfalls zu unruhigeren Nächten führen. Später schieben dann die Zähne und die Verdauung muss sich auf die Beikost umstellen. Es gibt also so viele verschiedene Gründe warum Kinder nachts häufig erwachen und in den wirklich seltensten Fällen ist es Hunger. Natürlich ist Muttermilch schnell verdaulich, aber auch das erklärt eben nicht jedes erwachen und jegliche Umstellung auf künstliche Nahrung oder später auch Beikost zeigen in den meisten Fällen keine Veränderung des Schlafverhaltens. Indem Du Deine Tochter nach Bedarf stillst und auf ihre Bedürfnisse eingehst machst Du alles richtig und musst Dir wirklich keine Sorgen machen, dass bei Deiner Tochter irgendetwas nicht „normal“ wäre. Natürlich aber kann ich verstehen, dass Du Dich nach erholsamen Schlaf sehnst. Auch der wird wieder kommen. Das verspreche ich dir. Bis Deine Tochter allerdings die Reife hierfür erlangt hat, ist es in den meisten Fällen einfacher die äußeren Umstände an die Situation anzupassen und nicht das Verhalten des Kindes verändern zu wollen. (Von so genannten Schlaftrainingsprogrammen kann ich dir jedenfalls nur abraten). Vielleicht ist es Dir möglich den Haushalt auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen Schlafphasen am Tage auch für Dich als Erholung zu nutzen. Evtl. können Dich Oma, Opa, der Papa oder Freunde unterstützen und Du kannst Deine Tochter vielleicht für eine gewisse Zeit abgeben oder sie können Dir im Haushalt helfen. Schaffe Dir Ruheinseln, bei denen Du Deinen Akku wieder etwas laden kannst und gehe weiterhin mit viel Liebe und Fürsorge auf die Bedürfnisse Deiner Tochter ein. Du machst alles richtig! Hör auf Dein Herz und ihr werdet es gemeinsam durch diese anstrengende Phase schaffen. Es kommt sicher auch wieder eine entspanntere Phase! Alles Liebe Biggi


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