Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Saugbedürfnis befriedigen ohne Stillen und Schnuller

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Saugbedürfnis befriedigen ohne Stillen und Schnuller

Waldhexe

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Hallo liebes Still-Team, die Stillbeziehung mit meinem Sohn (12 Monate) verlief bisher ohne große Probleme. die letzte Zeit wurde er nur noch morgens und abends gestillt und tagsüber aß er am Familientisch oder bekam manchmal bei Bedarf noch ein Gläschen zu Mittag. Und bis hierhin hat er die sanften Impulse, von meiner Seite, ohne jeglichen Protest angenommen, wodurch wir ab dem 5.Monat ganz langsam die Stillmahlzeiten reduziert haben. Wenn er doch einmal mehr Bedarf anzeigte, habe ich die Brust auch wieder vermehrt gegeben. Was selten war, da er tagsüber eh viel zu abgelenkt war und nachts habe ich mir die Ratschläge von dem Buch "Schlafen statt schreien" zu nutze gemacht. Nun habe ich seit der Schwangerschaft ein gesundheitliches Problem, das bisher nicht behandelt habe, weil mir das Stillen meines Sohnes sehr wichtig war und das er vom Stillen zur normalen Kost übergeht ohne Baby-Milch-Nachung (Pre-...usw.). Mit nun einem Jahr kann er seinen Milchbedarf über Kuhmilchprodukte decken und erhält über die Familienkost alle wichtigen Nährstoffe. Weshalb ich angefangen habe ganz abzustillen, damit ich mich endlich Behandeln lassen kann. Erst habe ich abends abgestillt und nach drei Tagen auch morgens. Morgens ist es für ihn scheinbar kein Problem und Abends war es das die ersten Tage auch nicht. Nun sucht er abends beim Wiegen und singen die Brust und knabbert dabei, mit Pausen, an freien Körperstellen (Kinn,Hals...) und spielt mit den Fingern an meinem Hals, Schlüsselbein oder Dekolletee. Er schreit nicht und Quengeln tut er auch nicht und nach einigen wenigen Minuten findet er seinen Platz in meinem Arm und wird ruhiger, bis er sich ohne Weiteres zum Schlafen ablegen lässt. Ich habe ihm, wenn er sucht, seinen Schnuffel zum beißen oder einen Schnuller angeboten, den er seit seiner Geburt noch nie wirklich genommen hat, außer vielleicht ab und an den Ring als Beißring. Meine Frage ist nun, was ich mit dem Saugbedürfnis machen soll, da er keinen Schnuller nimmt? Vielleicht die warme Kuhmilch in einer Flasche geben? Ich mache mir zwar wenn er im Bett liegt und schläft im Hinterkopf einige Gedanken, doch die Angst meine Gesundheit nicht wieder zu bekommen und ihn vielleicht mit der Zeit (nicht durchs Stillen sondern auf normalen Wege) anzustecken sind größer. Deshalb möchte ich auf jeden Fall abstillen. Jedoch mit so wenig Verlust oder Schaden für ihn wie möglich. Danke schon einmal für eine Antwort. Auch gerne von anderen. Und frohes neues Jahr Waldhexe


Biggi Welter

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Liebe Waldhexe, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" )oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Natürlich können Sie jetzt auch abstillen, wenn Sie das möchten. Auf welche Weise das Saugbedürfnis eines Kindes gestillt wird, hängt in hohem Maße vom Kind ab. Es gibt Kinder, die mit einem Jahr so weit sind, dass sie nichts mehr zum Saugen brauchen, andere müssen erst deutlich älter werden bis sie so weit sind. Das Saugbedürfnis kann nicht nur an der Flasche oder einem Schnuller befriedigt werden. Es gibt auch Finger, Daumen, Schmusetuch, Lutschpuppe ... lassen Sie einfach ihr Kind entscheiden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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