Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Riesige Stillprobleme

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Frage: Riesige Stillprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe ein riesen Problem, was mich wirklich langsam fertig macht. Es fing alles schon im Krankenhaus an. Keiner hat sich nach der Geburt um uns und das Stillen gekümmert und wenn ich eine Krankenschwester um Hilfe gebeten habe, hat jede etwas anderes gesagt. Meine kleine hatte sehr viel geschlafen und ich habe sie nur ca. 2 mal am Tag angelegt (heute weiß ich wie falsch das war, ich hätte sie immer wieder wecken müssen). Ich hatte dann endlich am 6 Tag meinen Milcheinschuß und der kleinen war das trinken viel zu anstrengend, weil die Brüste so prall waren, aber auf die Idee sie ein bisschen auszustreichen bin ich leider nicht gekommen. Durch die vielen Versuche, waren meine Brustwarzen dann irgendwann so wund, dass ich bei jedem anlegen vor Schmerzen geweint habe und dann habe ich wohl den größten Fehler gemacht. Ich habe aus lauter Verzweiflung mit der Flasche zugefüttert und das wurde leider immer mehr. Ich habe meiner Kinderärztin das erzählt und ihr gesagt, dass meine kleine zum Glück aber sehr munter sei und auch tagsüber nur noch ganz wenig schlafen würde, weil sie so richtig fit ist. Die Ärztin meinte jedoch, dass das für ein Baby (6 Wochen alt) sehr schlecht wäre. Sie müsste trinken, schlafen, trinken, schlafen usw. und es würde wohl daran liegen, dass sie nie richtig satt wäre und daher auch nicht schlafen würde. Ich sollte eine Mahlzeit Milch und eine Mahlzeit Brust geben, weil alles andere würde der kleinen nur schaden. Ich hätte da besser nicht drauf gehört, denn meine kleine hat mit nur ein bisschen zufüttern sehr ordentlich zugekommen. Nach 4 Wochen hatte sie knapp über ein Kilo mehr und es ging auch so gut weiter, also wurde sie wohl doch durch diese Geschichte 1 Mahlzeit so und eine so, habe ich jetzt so wenig Milch, dass ich sie nicht mal mehr einmal an der Brust satt bekomme. Ich drücke jetzt immer raus was geht und habe mir auch schon eine Pumpe aus der Apotheke geholt, aber es kommt fast nichts mehr. Ich habe mir jetzt auch noch das Brusternährungsset geholt, in der Hoffnung wieder Milch zu bekommen. Sie ist seit ca. 1,5 Wochen auch zu einer richtigen schlechten Trinkerin geworden. Sie trinkt hier mal 50 ml., dann 30-60 Min. später wieder mal 30 - 60 ml. und so weiter. In einem Buch habe ich gelesen, dass Sie in Ihrem Alter 750-850 ml. trinken soll. Ich bin froh, wenn sie 650 ml. trinkt. Ich bin so verzweifelt. Erst geht sie nicht mehr an die Brust (weil ihr einfach zu wenig raus kommt) und jetzt trinkt sie auch noch so kleckerhaft und schlecht. Sie ist aber putzmunter und daher war ich auch noch nicht beim Arzt. Sie ist jetzt 9,5 Wochen alt., ca. 57 cm und hatte vor ca. 1 Woche 4860 gr. Sie hatte ein Geburtsgewicht von 3030 gr. und aus dem Krankenhaus sind wir mit 2080 gr. entlassen worden. Glauben Sie, dass das mit dem Stillversuch noch Sinn hat, oder soll ich die Maus lieber nicht mehr quälen und ihr einfach die Flasche geben? Ich weiß ja, ich bin an vielem selbst schuld, aber ich wußte auch so vieles nicht. Ich bin sehr traurig, dass das mit dem stillen nicht mehr klappt. Ganz vielen lieben Dank & lieben Gruß Giosy


Biggi Welter

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? Liebe Giosy, schade, dass Sie so schlecht betreut wurden, was das Stillen betrifft, doch das heißt nicht, dass Sie nicht doch noch zu einer schönen Stillbeziehung mit Ihrem Kind finden können, wenn Sie das wollen und eine gute und kompetente Unterstützung erhalten. Wenden Sie sich am besten an eine Kollegin direkt vor Ort, mit der Sie genau besprechen können, welche Möglichkeiten es gibt, um Ihre Kleine an die Brust zu führen und bitte, gehen Sie auch zu Ihrer Kinderärztin/arzt und lassen Sie die Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Auch wenn die Kleine gut gedeiht, sind diese Untersuchungen sinnvoll. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Giosy, ich würde Dir raten auf jeden Fall weiterzumachen. Auch ich hatte die Erfahrung im KH das niemand so richtig auf das Stillen eingegangen ist und wenn doch dann jeder mit einer anderen Meinung. Gott sei Dank ist mein Kleiner aber so ein `starkes`Kind, das es das saugen von ganz alleine geschaft hat. Es lief bei uns richtig gut und klappt auch immer noch. Er ist jetzt 10 Wochen alt und ich kann sagen dass sich die Stillzeiten und Mengen noch nicht eingespielt haben. Er trinkt also auch mal nur ca. 5 Min. und mag dann nicht mehr und das kann sich dann abwehselnd über 1-3 Std. hinziehen. Dann hat er wieder richtig Hunger und bleibt über 30 min. an der Brust. Was ich damit sagen will ist, dass du auf keinen Fall aufgeben solltest. Den die Milchmenge in deiner Brust paßt sich ja dem Bedarf an. Also so oft wie möglich anlegen, auch wenn es nr ein paar min. sind. Hast du schon mal probiert Stilltee zu trinken?? Gibt es in der Apotheke oder im Kaufhaus. Was du auch noch machen kannst, setze dich noch mal mit deiner Hebamme in Kontakt oder mit einer Stillberaterin, die helfen sicher weiter. Ich hoffe du hast noch ein wenig Geduld und gibst nicht so schnell auf. Ich drücke Dir die Daumen. Gruß Dani


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Hallo, vielen Dank. Meine Postleitzahl ist 64528. Vielen Dank & lieben Gruß


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Liebe Giosy1, bitte wenden Sie sich an Frau HUNTER Carol, Tel.: 06257 942869, sie kann Ihnen sicherlich weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, hoffentlich geht es Dir etwas besser. Dein erster Brief klang ziemlich verzweifelt. Ich habe 3 Töchter, 12, 6 und 4. Die große habe ich nicht gestillt, die mittlere 4 Monate (aber nur mit Dickkopf!) und bei der Kleinen hatte ich am Anfang ähnliche Probleme. Allerdings hatte ich mich mittlerweile schon daran gewöhnt, daß meine Töchter nicht die "Normmenge" tranken, ich habe mich also nicht verrückt gemacht deswegen. Allerdings war sie ein zartes Baby, Geburtsgewicht 2450g, Entlassungsgewicht 2320g. In den ersten Tagen habe ich versucht, sie zu den Mahlzeiten zu wecken, das hatte aber keinen Sinn. Weil sie aber einen gesunden Eindruck machte, habe ich mich ihrem Rhythmus - 20g trinken, 30 min. schlafen, 20 g trinken usw. zähneknirschend angepaßt. Meine damalige Kinderärztin war zwar entsetzt- genau wie bei Dir, also abstillen, das Kind wird nicht satt usw. Ich habe dann noch einen anderen Kinderarzt aufgesucht, der Saskia gründlich untersuchte, mich erstmal ordentlich lobte, dann fühlt man sich ja gleich viel besser und mir den Rat gab, nicht zuviel auf die Trinkmengen zu achten- "oder essen Sie jeden Tag die selbe Menge?". Wenn Saskia weiter gut gedeihe, eine rosige Haut habe, mehrmals täglich nasse Windeln und einen ausgeglichenen Eindruck mache, sei alles o.k. Ich solle ruhig vorbeikommen, wenn ich mir Sorgen machen würde. Weil ich auch schon- verunsichert wie ich war- mit dem Zufüttern angefangen habe, gab er mir den Tip, die Mahlzeit, bei der es an der Brust am besten klappt, immer erst die Brust, dann die Flasche, so daß sich die Milchmenge wieder steigert. Außerdem für die Flasche einen Sauger mit möglichst kleinen Loch verwenden, damit sie sich dann ähnlich anstrengen muß. Das klappte gut. Die Nachtmahlzeiten konnte ich schon nach 2 Tagen voll an der Brust geben, nach 1 Woche auch morgens die 1. und abends die letzte Mahlzeit. Für die stressigeren Tagesmahlzeiten habe ich Brusthütchen benutzt, damit ließ sich Saskia gut austricksen. Nach 6 Wochen konnte ich sie voll Stillen und habe auch ein halbes Jahr durchgehalten! Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man sich selbst oft so unter Druck setzt, und sich damit selbst im Weg steht. Meiner Meinung nach darf man diese Entwicklungstabellen nicht so todernst nehmen, also als alleinigen Maßstab, weil ja jedes Kind einzigartig ist und seine Eigenarten hat. Im Babyalter sind es Tagestrinkmengen und "mein Kind kann schon dies und das " Erzählungen, die an den Nerven zerren, später dann andere Sachen, die einem den Schlaf rauben. Man hat immer das Gefühl, irgendetwas falsch zu machen oder zu versäumen. Vor lauter "alles richtig machen wollen" kommt der Spaß an den Kindern oft zu kurz!


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