Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ricinus D4 oder Alfalfa D2 Milchfördernd??

Frage: Ricinus D4 oder Alfalfa D2 Milchfördernd??

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Ich habe zwei Probleme beim Stillen meines 3 Wo alten Sohnes. Meine eine Brustseite (rechts) produziert wesentlich weniger Milch als die andere, ich habe aber hier schon einen länger zurückliegenden Beitrag gefunden,wo dieses Thema bereits behandelt wurde. Gibt es trotzdem eine Möglichkeit auch auf dieser Seite die Menge zu steigern? Am Abend ist auch die Milchbildung viel weniger als nachts - bin leider schon bei den ersten Pre-Fläschchen gelandet, möchte diese aber unbedingt wieder "ausschleichen" lassen. Ich habe jetzt den Tip zur Milchmengensteigerung mit Ricinus D4 bzw. Alfalfa D2 bekommen, kann man mit diesen Substanzen in diesen Potenzen (3x am Tag 3 Globuli) beim Baby Schaden anrichten?? Das wäre mir sehr wichtig zu wissen. Bis jetzt trinke ich 2-3 Tassen Milchbildungstee (über die Effektivität dieser Maßnahme läßt sich streiten) und lege auch oft an. Malzbier trinke ich auch hin und wieder - leider etwas kalorienreich. Danke für die Hilfe maya


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Maya, um die Milchbildung zu steigern ist in erster Linie eine gute Stimulation der Brust notwendig. Es gibt keine „Wundermittel", die die Milch in rauen Mengen zum Sprudeln bringen. Homöopathische Mittel können zwar unterstützend eingesetzt werden, aber dann muss das Mittel genau auf die jeweilige Frau abgestimmt werden. Homöopathie funktioniert ganz anders als Allopathie. Du kannst in der Homöopathie nicht sagen „bei Problem A nehmen wir Mittel B", sondern es muss immer das für die jeweilige Person passende Mittel ausgewählt werden. Dazu braucht es neben einem ausführlichen Gespräch mit dem Homöopathen auch viel Erfahrung von seiner Seite, um das richtige Mittel zu finden. Wenden Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die sich anschauen kann, wie der Kleine an der Brust saugt und mit Ihnen gemeinsam bespricht, wie Sie Ihre Milchmenge an den Bedarf ihres Babys anpassen können. Mit der richtigen Unterstützung und Information ist das in den meisten Fällen machbar. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge und eine Beschreibung des korrekten Anlegens: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus, im Gegenteil. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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