Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

psy. Probleme beim stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: psy. Probleme beim stillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo,ich habe eine bestimmt etwas ungewöhnliche Frage aber sie beschäftigt meinen Freund und mich jetzt schon (bin noch nicht schwanger aber hoffe das sich das bald ändert!). Generell möchte ich sehr gerne stillen aber es ist so das ich "Berührungsprobleme" habe was meine Brust angeht,d.h. ich mag es eigentlich nicht so gerne dort gestreichelt oder angefaßt werde,speziell an der Brustwarze nicht (was vermutlich alles auf gewisse Kindheitserfahrungen zurück geht). Ich habe nun Angst das ich durch das Stillen extreme Probleme bekommen könnte, kann sich das sonst auch auf das Kind übertragen falls ich es doch "durchstehe"? Ich denke das Stillen schon sehr wichtig ist, würde es also gerne "schaffen"!?! Gibt es auch andere Leute mit dem Problem? Gibt es etwas um "mich" / oder meine Brust darauf vorzubereiten? Vielen Dank, Steffi


Biggi Welter

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? Liebe Steffi, so ungewöhnlich ist die Frage gar nicht. Viele Frauen mögen es nicht gerne, wenn ihre Brust berührt wird und zwar auch ohne dass es traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend gegeben hat. Dennoch haben die meisten dieser Frauen dann doch keinerlei Probleme damit ihre Babys zu stillen. Offensichtlich gibt es da eine Art „selektives Gefühl", so dass eine Frau, die sonst eine Berührung der Brust durch andere nicht ertragen kann auf ihr Baby vollkommen anders reagiert. Falls eine Frau in ihrer Kindheit oder Jugend traumatische Erfahrungen (wie zum Beispiel eine massive Verletzung der Brust oder auch einen sexuellen Missbrauch) erlebt haben und deshalb vor der Berührung der Brust zurückscheuen, so ist dies ein Anlass sich damit auseinanderzusetzen, vielleicht auch unterstützt durch professionelle Hilfe. Die beste Vorbereitung auf das Stillen ist in jedem Fall eine gute Information und als Vorbereitung der Brust sollte allenfalls ein liebevoller Umgang mit Ihrem Körper, der auch die Brust einschließt, erfolgen. Keinesfalls sollten Sie jetzt versuchen Ihr Brust(warzen) durch irgendwelche Maßnahmen „abzuhärten". LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Steffi, auch ich habe mir diesbezüglich Sorgen gemacht vor der Geburt meiner Tochter. Ich war sehr berührungsempfindlich und mochte keinerlei "Manipulation" an meine Brustwarzen. Aber als die kleine Maus dann ganz selbstverständlich zu nuckeln angefangen hat, war es ganz anders als ich befürchtet hatte. Nur der Milchspendereflex ist so, als ob mich jemand in beide Brustwarzen kneift, aber das dauert nur ganz kurz. Ich bin auch jetzt noch sehr empfindlich, aber nicht wenn die Kleine trinken kommt, und das nach 8 Monaten erfolgreichem Stillen! Stillen ist eben was ganz anderes. Vorbereiten kannst Du glaub ich die Brust nicht drauf, ist aber auch gar nicht nötig. Viel Freude mit Deinem Baby und eine schöne Stillzeit! Carola


Mitglied inaktiv

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Hallo Drupsen, also die Zeilen hätten von mir stammen können. Ich habe auch eine sehr empfindliche Brust. Streicheln, besonders an der Brustwarze war mir und ist mir teilweise noch sehr unangenehm. Ich hatte auch immer Probleme, gerade zu Beginn meiner Regel, mit Brustschmerzen. Treppabgehen war äußerst unangenehm. Ich entdeckte dann einen Knoten, der aber gutartig war und man stellte die Diagnose: fibrös-zystischen Veränderungen in beiden Busen. Da stellte ich mir auch die Frage, ob ich überhaupt in der Lage bin, zu stillen. Ich wollte es aber so gerne! Ich informierte mich vorher, las das Stillbuch von Hannah Lothrop, ging zur Geburtsvorbereitung, in der einfühlsam auf das Stillen eingegangen wurde. Und siehe da, ich legte Sebastian an und es war ÜBERHAUPT kein Problem. Er ist jetzt 12 1/2 Monate alt und wir stillen weiterhin mit wachsender Begeisterung. Innerhalb der Schwangerschaft solltest Du schon Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen, die auch weiterhin informieren. Die Stillberaterin zeigt Dir, wie Du das Baby richtig anlegst, um wunde Brustwarzen und Frust zu vermeiden. Laß es auf Dich zukommen und informier Dich auch hier im Forum und in der Stillberatung. Es lohnt sich allemal! Es geht alles und wir genießen es Tag für Tag. Liebe Grüße, Enja


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen lieben Dank für die tollen Antworten, ich hätte nie gedacht das es auch andere Frauen gibt die so empfinden und das beruhigt mich *und meinen Freund :-)* schon ohne Ende. Vielleicht werde ich doch zumindest die Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch nehmen wenn es soweit ist....danke! Steffi


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