Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzlich abgestilt

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Plötzlich abgestilt

Maiz

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Liebe Biggi, ich wende mich hilfesuchend an Sie, da ich sehr verzweifelt bin. Wir befinden uns gerade mit unserem 23 Monate alten Kind im Urlaub. Er wurde dort krank mit einer Ohrenentzündung und Hand Mund Fuß. Letzteres führte dazu, dass er mehrere Tage nicht essen, nur mit Mühe Wasser o.ä. trinken konnte und nicht mehr gestillt werden konnte aufgrund der schmerzhaften Blasen im Mund. Bis dahin wurde er noch 2x gestillt, einmal zum Mittagschlaf und einmal zum abendlichen Einschlafen. In diesen schweren 5 Tagen ist er immer kuschelnd an meiner Brust eingeschlafen. Ich habe versucht, durch ausstreichen den Milchfluss am Laufen zu halten, aber es kamen letztendlich nur noch Tröpfchen raus. Nachdem er am 6. Tag wieder andocken wollte, ließ er los und sagte "Brust leer, Mama neue Brust". Ich habe dann erklärt, dass die Milch leer ist, da er tagelang nicht trinken konnte wg. Dem "Aua" im Mund. Dann kuckt es mich mit großen Augen an und fordert " Brust neu!" Mir bricht es das Herz, denn ich hätte sehr gerne noch weiter gestillt. Ich merke, dass es jetzt vermehrt tagsüber sehr anhänglich ist, gleichzeitig viel Unsinn macht um meine Aufmerksamkeit zu haben. Könnte das zusammen hängen? Ich habe große Sorge, dass das krankheitsbedingte Abstillen zu seelischen Schäden führt. Was kann ich tun? Wie kann ich begleiten? Ich hatte sogar schon die Idee, den Milchfluss wieder anzuregen in dem ich ihm die Brust wieder aktiv anbiete. Oder soll ich die Situation jetzt "einfach" annehmen und akzeptieren? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Herzlichen Dank!


Biggi Welter

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Liebe Maiz, das musst du entscheiden. Du kannst die Milchmenge schnell wieder steigern, indem du vermehrt anlegst oder zusätzlich abpumpst, oder aber du begleitest deinen Sohn durch seinen Schmerz. Was ist für dich wichtig? Was möchtest du? Was fühlst du? Wichtig ist, dass DU mit deinen Gefühlen im Reinen bist und das deinem Kind auch ganz klar vorlebst. Ich kann dir die Entscheidung, ob du weiterstillst nicht abnehmen, aber ich möchte dich ermutigen, in dich zu hören. Es ist nicht schlimm, wenn du dich gegen das weitere Stillen entscheidest, aber es wäre schlimm, wenn du das dann ewig bereuen würdest. Setze dich deshalb in einer ruhigen Minute hin und spüre in aller Ruhe, welcher Weg für euch passt. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Lass dein Herz entscheiden, wenn du noch Tipps brauchst, bin ich gerne und jederzeit für dich da! Ganz liebe Grüße Biggi


Maiz

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Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort und deine Gedanken zu meinem Thema. Herzliche Grüße


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