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pilzinfektion der brustwarze

Biggi Welter

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Frage: pilzinfektion der brustwarze

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hallo biggi! ich stille seit einem jahr. ich habe schon seit weihnachten eine pilzinfektion an den brustwarzen.am anfang war es nur wenig und ich dächte noch sie wären nur ein wenig gereizt weil mein sohn in dieser zeit ziemlich oft gestillt hat. aber der infektionsherd wurde immer größer so das ich 2 wochen später zu meiner frauenärztin gegangen bin.sie bestätigte dann meinen verdacht und verschrieb mir eine alkoholische lösung(castellani-lösung 40%,wenn es dir was sagt)und damit fing das dilemma an:(! nach 2 tagen waren meine brustwarzen rissig,eitrig und blutig!das stillen wurde zum horrotrip.die lösung benutzte ich natürlich nicht mehr. da von meinem sohn der po nun auch einen pilzbefall hatte bekam er vom kinderarzt eine wund-und heilsalbe und eine pilzsalbe verschrieben,die ich dann auch einfach genommen hatte.zum glück war eine seite immer soweit verheilt das er da trinken konnte-aber nuckeln ging gar nicht mehr.so mußte ich ihn nachts umhertragen damit er wieder einschlief.das alles ging natürlich nicht ohne weinen von sich. durch die wundsalbe heilten zum glück bei meinen brustwarzen die risse innerhalb von ein paar tagen wieder ab so das mein kleiner eigentlich wieder nachts so trinken könnte wie er will,aber nach 2 nächten trat er wohl in eine art stillstreik.absolut kein stillen mehr,auch am tage nicht.nach 2 tagen konnte ich ihn nachts doch soweit hinbekommen das er wieder trank. ich bin so schockiert darüber,das meine frauenärztin anscheinend keine ahnung hat und mir eine alkoholische lösung verschrieben hatte und mir nochmehr schmerzen und durch das nicht mehr stillen/nuckeln lassen können bei meinem sohn solchen stress verursacht hat! aber um mal zu endlich zu meiner frage zu kommen... ich habe dann einfachshalber die pilzsalbe multilind von meinem sohn mitbenutzt,aber irgendwie hilft die bei mir nicht.die pilzinfektion wird bei mir nicht besser,eher wird es noch immer größer. ich weiß jetzt nicht mehr zu welchen arzt ich gehen soll,ich möchte nicht nochmal ein versuchskaninchen werden,dazu tat es einfach zu weh! ich glaube kaum das ein normaler hausarzt was über die behandlung einer pilzinfektion bei brustwarzen versteht wenn nicht mal eine frauenärztin bescheid weiß:( kennst du nicht eine salbe die bei solchem problem zuverlässig hilft? sorry,das der text so lang wurde aber ich bin echt verunsichert und weiß jetzt wirklich nicht mehr weiter. danke schön! lg katja


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Liebe Katja, ich darf dir keine medizinischen Ratschläge geben, bitte frag doch bei Dr. Bluni nach einem geeigneten Mittel. Wird eine Soorinfektion diagnostiziert, müssen sowohl die Mutter als auch das Baby gleichzeitig mit den vom Arzt verordneten Medikamenten behandelt werden. Die Standardbehandlung wird in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich gehandhabt. In den USA wird gewöhnlich eine nystatinhaltige Salbe für die Brustwarzen der Mutter und eine oral zu verabreichende Nystatin Suspension für den Mund des Babies verordnet. Der Mutter wird manchmal orales Nystatin verordnet, wenn es zu Rückfällen kommt (Lawrence S. 265). Einige Stämme von Candida albicans sind gegen Nystatin resistent geworden. In diesem Fall werden andere Medikamente benötigt. In Australien wird eine Kombination von oralem Nystatin für die Mutter und äußerlich anzuwendendem Miconazol oder Clotrimazol Gel für Mutter und Baby von einigen Ärzten empfohlen (Amir 1995). Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, selbst wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckest Du dich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Du kommst aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Du musst auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere dir nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Es kann sein, dass dein Kind sich bereits angesteckt hat und deshalb die brust verweigert, weil es Schmerzen hat. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich wünsche dir, dass es dir ganz bald besser geht, melde dich doch wieder, wenn Du beim Arzt warst. LLLiebe Grüße Biggi


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