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Hallo Biggi, mein Sohn, im Oktober wird er zwei, muss Ende November operiert werden (Hodenhochstand, Leistenbruch). Er wird um 9 uhr morgens operiert und soll ab Mitternacht nichts mehr zu sich nehmen außer Wasser oder Kamillentee. Er schläft im Familienbett und trinkt nachts meistens gegen 5 Uhr (nachdem er spätabends zum Einschlafen stillt) eine gute Portion. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich es schaffe, ihn an diesem Morgen nicht zu stillen, OHNE dass er ausrastet und nicht mehr einschläft. Meine Mutter: "Dann musst Du ihn eben vorher abstillen!" Ich: "Wegen EINER Nacht?!?" Soll ich ihm nachts angewöhnen, seinen Durst mit Wasser zu stillen? Wie mach ich das? Er klaut gerne anderen Kinder Fläschchen und nuckelt rum, sowas hat er zu Hause nie bekommen. Vielleicht sollte ich ihm auch so ein Nuckelfläschchen kaufen und mit Wasser füllen, um seinen Nachtdurst zu stillen?!? Sicherlich wirken meine Gedanken für Außenstehende lächerlich, aber ich weiß, wie verzweifelt mein Sohn ist, wenn er nicht im Halbschlaf die Brust hat. Aber vielleicht ist es ja auch nur Nachtdurst, den er mit Wasser löschen kann?!? Soll ich die Umstellung beginnen? Was rätst Du mir? Viele Grüße aus Köln Lola
Liebe Lola, klar kannst Du versuchen, deinem Kind nachts Wasser anzubieten, aber es ist kein MUSS, denn wegen einer Nacht musst Du wirklich nicht abstillen. Du könntest an diesem Tag einfach mit ihm aufstehen, ihn ablenken, ihm an dem Tag Wasser anbieten oder den Papa Faxen machen lassen :-), den Tag bringt Ihr um. Außerdem solltest Du noch einmal mit dem Arzt sprechen. Ein Kind darf zwar vor einer Vollnarkose acht Stunden nicht mehr essen, aber für das Stillen gelten im Allgemeinen andere Regeln! Da Muttermilch sehr schnell verdaut wird, wird es in vielen Kliniken so gehandhabt, dass bei kleineren Kindern nur eine dreistündige Pause eingehalten werden muss und das lässt sich vor allem wenn der Termin der Narkose günstig gelegt wird meist einigermaßen problemlos überbrücken. Ich zitiere dir hierzu aus dem „Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 2001: „Muß ein Baby operiert werden, sollte die Mutter nachfragen, bis zu welchem Zeitpunkt vor der Operation sie stillen darf und wie lange es nach der Operation dauern wird, bis sie wieder zu ihrem Kind darf und es stillen kann. Einige Ärzte verlangen, dass ein Patient acht Stunden vor einer Operation nichts mehr oral zu sich nehmen darf. Doch diese Richtlinien sind in Veränderung begriffen. Kürzlich durchgeführte Untersuchungen (Litman 1994; Schreiner 1994) weisen darauf hin, dass es sinnvoll ist, die folgenden Zeitabstände zwischen letzter Nahrungszufuhr und Operation einzuhalten: sechs Stunden für künstliche Säuglingsmilch (Spear 1992), drei Stunden für Muttermilch und zwei Stunden für klare Flüssigkeiten. Die Mutter sollte die Frage der Wartezeiten mit dem Chirurgen und dem Anästhesisten bereits im Vorfeld abklären. Viele Ärzte sind bereit, sich den Bedürfnissen eines gestillten Babys anzupassen. Außerdem sollte sich die Mutter überlegen, wie sie ihr Baby in den Stunden unmittelbar vor der Operation, wenn es nicht gestillt werden darf, ablenken und trösten kann. Wenn die Mutter vorher danach fragt, kann sie eventuell unmittelbar nach der Operation wieder zu ihrem Baby und kann es im Aufwachraum stillen. Für viele Babys und Mütter ist das Stillen in dieser Zeit sehr beruhigend." Ich hoffe, Du kannst deinen Arzt überzeugen, ich verstehe deine Angst nur zu gut und finde sie kein bißchen lächerlich! Ich wünsche euch, dass alles gut verläuft und würde mich freuen, wenn Du dich nach der OP kurz melden könntest und mir schreibst, wie alles lief. Ganz ganz llliebe Grüße Biggi
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