Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nochmals In den Schlaf stillen

Frage: Nochmals In den Schlaf stillen

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Hallo Biggi, habe noch mal eine Frage zum in den Schlaf stillen bzw. häufiges Aufwachen in der NAcht. Ich wollte das stillen am Abend reduzieren, nicht jedesmal stillen wenn sie wach wird, klappt aber nicht, sie schreit nach der Brust. (Du hast ja geschrieben, das wenn Kinder etwas neues lernen, häufiger an die Brust möchten). Da sie gerade laufen lernt, gebe ich ihr ach die Brust wenn sie die möchte. Meine Frage ist nur, unsere Tochter schläft bei uns im Bett und braucht anscheinend unsere Nähe, alle versuche sie in Ihr Bett zu bekommen (so wohl wenn sie eingeschlafen ist noch wenn sie wach ist) sind gescheitert. Sie schreit, weint und ruft nach Mama, kann es sein dass sie alleine angst hat? Oder habe ich sie schon so an die Brust als Einschlafhilfe gewöhnt, das sie garnicht anders einschlafen kann. Mittag schläft sie, nachdem ich gestillt habe, in ihren Bett. Hast Du einen Tip wie ich sie an ihr Bett gewöhnen kann oder sie beruhigen kann wenn sie aufwacht? Das Papatraining machen wir mal, tagsüber bleibt sie ohne Probleme beim Papa. Aber wir versuchen es weiter. Also nochmal Danke für Deine Tipps. Gruß Vera


Biggi Welter

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? Liebe Vera, hast Du dir schon mal überlegt, wo Kinder seit Anbeginn der Menschheit geschlafen haben und wo sie in sehr vielen Kulturen auch heute noch ganz selbstverständlich schlafen? Sicher nicht in einem Extra-Kinderbett und vielleicht auch noch in einem eigenen Raum. Kinderbetten und Kinderzimmer sind eine relativ junge Erfindung und entsprechen vielleicht den Vorstellungen von uns Erwachsenen in einer westlichen Welt, aber kaum den Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Unsere Kinder kommen mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt wie vor Tausenden von Jahren. Alleine sein bedeutet für sie Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys „begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch „nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Deine Tochter zeigt dir doch ganz deutlich, dass sie noch nicht so weit ist, allein zu schlafen, sie braucht einfach noch Zeit und eure Zuwendung und Nähe. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Vielleich besorgst Du dir einmal das Buch „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears. Darin wirst Du zwar kein Patentrezept finden, wie Du dein Kind daran gewöhnst alleine zu schlafen, aber Tipps für ruhigere Nächte für die ganze Familie und Erklärungen, warum Kinder nun mal anders schlafen als Erwachsene. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL-Stillberaterin und im Stillshop erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi


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