Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Danke für die rasche Antwort! Nochmal zu den Daten meiner Tochter: Sie ist am 18.Mai geboren und hatte bei der Geburt 3,5 kg, jetzt wiegt sie 6,1 kg und ist schon 9 Zentimeter gewachsen, der Kopfumfang nimmt natürlich auch zu. Sarah hat nie einen Schnuller genommen, verweigert sie auch heute noch, auch hat sie nie Tee oder sonstiges getrunken. Ich habs zwar schon probiert, an heißen Tagen Tee anzubieten, aber mit dem Flaschensauger kann sie so gar nichts anfangen. Ich stille sie ungefähr alle 3 bis 4 Stunden und versuche sie auch anzulegen, schon bevor sie richtig ausgehungert ist(Es stimmt allerdings wirklich, daß ich einen sehr starken Milchspendereflex habe, aber sobald er einsetzt nehme ich sie ohnehin von der Brust und lasse sie erst weitertrinken wenn es nicht mehr so "spritzt"). Nasse Windeln hat sie ca 4-5 Tag und ca 3 oder 4 mit Stuhl. Sicher bekommt sie nicht zu wenig, aber an heißen Tagen hab ich dann immer Angst, daß sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt(ihre Fontanelle ist dann oft ein bißchen nach innen gewölbt!) Kann es sein, daß wenn ich sie anlege, sie schreit, weil sie eigentlich gar keinen Hunger hat und deswegen nicht trinken möchte. Danke für Deine Antwort!
Liebe Sjuri, wahrscheinlich kommt Sarah mit deinem starken Milchspendereflex nicht zurecht. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst (weil Du schon Angst vor dem nächsten Stillen hast), verschlimmert sich das Problem noch weiter. - nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihr mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) - das Baby oft aufstoßen lassen. - den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Sarah ist unter Umständen ein Baby, das nicht so gut mit vielen Reizen zurechtkommt und daher eher von Reizen abgeschirmt werden muss. Gerade solche Babys profitieren häufig von viel Ruhe und Gehaltenwerden. Das Bündeln ist eine Methode, diesen Kindern zu Halt und Ruhe zu verhelfen. Das wird bündeln genannt. Beim Bündeln wickelst du deine Tochter gut in eine Decke ein, so dass ihre Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann sie den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du deine Tochter auf diese Weise eingepackt hast, sieht sie wie ein „C“ aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Sarah zu wenig Flüssigkeit bekommt. Babys im Alter von Sarah brauchen noch keine zusätzliche Flüssigkeit. Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wie viel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Saft haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. Ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi
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