Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nochmal wegen Milchpumpe / stillen

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Frage: Nochmal wegen Milchpumpe / stillen

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Liebe Frau Welter, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort bzgl. der Verwendung einer Milchpumpe und Ihre Empfehlungen! Ich habe nun die Möglichkeit, die elektr. NUK-Pumpe meiner Cousine zu bekommen, die sie selten benutzt hat, damit aber zufrieden war. Nun hab ich dazu in Verbindung mit dem Stillen aber nochmal eine Frage. Meine 3 Wochen alte Tochter Lara schläft oft beim Stillen an der Brust ein. Ich lege sie dann meistens in ihr Bettchen, wo sie dann nach spätestens 5-10 Min. wieder aufwacht und merkt, daß sie gar nicht mehr an der Brust ist und anfängt zu weinen. Also lege ich sie wieder an, denn scheinbar hat sie sich nicht satt getrunken (oder?). Dieses Spielchen machen wir öfter über 2 Stunden, was mich inzwischen sehr nervt! Ich hab´s auch schon mit nem kalten Waschlappen probiert und zwischendurch wickeln, aber das stört Lara alles nicht, sie pennt nach ca. 5 Min. Brust wieder ein ;-) Nun hab ich mir für die Nacht gedacht, daß ich dann wenigstens die Mumi mit der Flasche gebe, damit ich sicher bin, daß sie genug bekommt. Denn sonst zieht sich diese Zeremonie von ca. 20.00 Uhr bis ca. 02.00 Uhr hin (kein Witz). Was halten Sie davon, für nachts abgepumpte Milch zu geben? Einen Schnuller nimmt Lara teilweise auch zum Einschlafen und das klappt ganz gut, also keine Saugverwirrung bis jetzt. Für Ihren Rat wäre ich nochmal sehr dankbar! LG Colly


Biggi Welter

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? Liebe Colly, auch wenn Ihre Cousine gut mit dieser Pumpe zurechtgekommen ist, so kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen, dass viele Frauen mit diesem Modell keine guten Erfahrungen gemacht haben. Seien Sie deshalb nicht entsetzt, wenn Sie nicht damit zurecht kommen. Von Ihrem Plan, Ihrer Tochter am Abend oder in der Nacht eine Flasche zu geben, halte ich frei heraus gesagt gar nichts. Ihre Tochter wacht nämlich nicht auf, weil sie zu wenig getrunken hat, sondern verhält sich exakt so, wie es von einem so kleinen Baby zu erwarten ist. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Was Sie „Zeremonie" genannt haben, hat also sogar einen wissenschaftlichen Namen: Clusterfeeding. Wenn Sie nun abpumpen und Flasche geben, riskieren Sie, dass Sie in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifen und sich einiges an Problemen anschaffen, haben aber keineswegs die Gewissheit, dass Ihr Baby länger schlafen wird. Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum Ihre Tochter aufwacht, sobald Sie sie hinlegen. Sie wird einfach deshalb wach, weil sie durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Sie sind nun gerade erst seit drei Wochen Mutter und der Alltag mit Baby kann sehr anstrengend und vor allem so voller unerwarteter Dinge sein. Die Vorstellung vom seelig in der Wiege schlummernden Baby, dass alle vier Stunden gestillt wird und ansonsten ruhig und zufrieden ist, wird zwar leider in vielen Hochglanzbroschüren propagiert, aber die Realität sieht doch etwas anderes aus. Dennoch ist auch die Realität nicht nur voller Anstrengung und bringe auch schöne Seiten mit sich und keine Angst: Ihr Baby bleibt nicht auf ewig so klein und anstrengend, es wird größer und reifer werden und Sie werden lernen, den Alltag mit Kind zu meistern. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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