Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

noch ne frage..

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: noch ne frage..

Mitglied inaktiv

ich habe mir jetzt noch einige andere fragen und antworten in dem schönen forum durchgelesen und mir sind dabei einige frage aufgetaucht, meine tochter bekommt vom ersten tag den nuller, ich habe jetzt schon öfter gelesen, daß es bei einigen babys zu saugverwirrungen kommen kann, was habe ich darunter zu verstehen, und welche anzeichen gibt es wenn so etwas passiert und was kann man dagegen tun ??? und dann noch eine frage ab welchem alter ist es sinnvoll tee oder säfte zusätzlich zu mumi hinzu zugeben ???


Biggi Welter

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? Liebe Petra, JEDER künstliche Sauger, gleich ob er sich kiefergerecht, der Mutterbrust nachempfunden oder sonst wie nennt kann, zu einer Saugverwirrung führen. Im Extremfall kann sogar das Lutschen an einem Finger zu Störungen im Saugverhalten führen. Je jünger das Kind ist, um so größer ist die Gefahr der Saugverwirrung, sobald sich das Stillen gut eingespielt hat und das Kind gut und effektiv an der Brust saugt, ist das Risiko geringer, aber nie ganz ausgeschlossen. Ein saugverwirrtes Kind kommt mit dem Wechsel zwischen Brust und künstlichem Sauger (an dem mit einer ganz anderen Technik als an der Brust gesaugt wird) nicht zurecht und versucht mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Da es mit dieser Technik die Brust nicht effektiv stimulieren und leeren kann, reagiert es frustriert und lehnt die Brust schließlich ab. Mit sehr viel Geduld und entsprechendem Training kann ein saugverwirrtes Baby wieder lernen, richtig an der Brust zu trinken. Bis zum Beginn der Beikost braucht ein nach Bedarf gestilltes Kind keinerlei sonstige Flüssigkeit. Ein nach Bedarf gestilltes Baby benötigt auch bei hohen Temperaturen keine zusätzliche Flüssigkeit solange es voll und nach Bedarf gestillt wird (und wenn es Tee, Wasser oder Saft bekommt, ist es nicht mehr voll gestillt). Bei einem Kind das bereits Beikost erhält, gilt, dass die Muttermilch weiterhin ausreicht, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Allerdings ist es empfehlenswert parallel zur Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen (Wasser ist das optimale Getränk für Kinder wie für Erwachsene). Saft und Tee sind überhaupt nicht notwendig. Die in Deutschland (gerade auch für Babys) so verbreiteten Kräutertees haben alle nicht nur eine Heilwirkung, sondern auch Nebenwirkungen. Es muss nicht jeder Mensch, der viel Kräutertee trinkt, gleich krank werden, doch auf Dauer sind Kräutertees vor allem in größeren Mengen nicht das optimale Getränk und sollten wie ein Medikament betrachtet werden. Alle Heilkräuter können auch allergische Reaktionen hervorrufen. LLLiebe Grüße Biggi


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