Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, hab mal eine Frage zur Ernährung. Ich weiß, dass man prinzipiell ausprobieren kann/soll, was das Kind so verträgt. Bei meiner Tochter habe ich anfangs blähende Sachen in meiner Ernährung weggelassen, Scharfes etc. Als sie ein paar Monate alt war, hab ich dann eigentlich fast alles gegessen und es ging problemlos für sie. Mein Sohn ist nun heut genau eine Woche alt und ich frage mich, auf welche Dinge man grundsätzlich verzichten sollte. Alkohol, klar. Aber sonst? Habe neulich gelesen, dass man Qinoa (südamerikanisches Getreide aus dem Bioladen - essen wir gelegentlich) wegen seiner Bitterstoffe nicht essen darf. Nun interessiert mich, ob es noch andere Dinge gibt, die man besser ganz weglässt!!!????? Hast du da eine Liste? Speziell würde mich noch interessieren, ab wann ich auch mal einen koffeinhaltigen Kaffee trinken darf (jetzt natürlich noch nicht, wo er noch so klein ist) und was mit Spargel ist (da grad Spargel-Hochsaison). Einen lieben Gruß von July und vielen Dank schonmal
Liebe July, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Sohn :-) Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll und koffeinhaltige Getränke nur in Maßen genossen werden). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. Schwarzer Tee und Kaffee sind in der Stillzeit in Maßen meist kein Problem. Der Koffeingehalt von drei oder weniger Tassen Kaffee oder der entsprechenden Menge an schwarzem Tee am Tag stellt bei den meisten stillenden Müttern und ihren Babys kein Problem dar. Allerdings musst Du wirklich alle Koffeinquellen (bzw. Teein) berücksichtigen (also auch Cola, koffeinhaltige Medikamente usw. Wenn Du zuviel davon zu dir nimmst, kann sich das Koffein im Körper des Babys ansammeln und es können die Symptome einer durch Koffein verursachten Übererregbarkeit zeigen. Ein durch Koffein überreiztes Baby hat weit geöffnete Augen, ist lebhaft und munter, schläft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht und kann außergewöhnlich quengelig sein. Es ist wie fast immer eine Sache des Maßhaltens. Zum Qinoa konnte ich in meiner Literatur nichts finden, denke aber, dass es sicherlich kein Problem gibt, wenn Du diesen nicht täglich isst :-). Alles, was eine stillende Frau isst, schlägt sich geschmacksmäßig mehr oder weniger in der Muttermilch nieder. Ist dies ein ungewohnter Geschmack, weil die Frau zum ersten Mal etwas Neues isst oder seit langer Zeit etwas wieder isst, dann kann sich sowohl der Geschmack der Milch als auch der Körpergeruch der Mutter so verändern, dass das Baby es ablehnt an der Brust zu trinken. Es gibt weder eine Vorhersage, bei welchen Nahrungsmitteln es zu einem solchen Vorfall kommen kann, noch lässt sich eine exakte Zeitangabe machen, wie lange die Geschmacksveränderung anhält. In der Regel dürfte jedoch nach einigen Stunden wieder der "Normalzustand" eintreten. Ich kenne unzählige Stillmamis, die ohne Probleme Spargel essen können, weiß aber auch von Frauen, deren Babys wirklich gestreikt haben. Probiers aus! LLLiebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Abstillen für Kinderwunsch
- Stillen in der 2 Schwangerschaft
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene