Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nervige Angewohnheit/ (nachts) abstillen

Frage: Nervige Angewohnheit/ (nachts) abstillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi ich brauch auch mal wieder deinen Rat. Kim ist 24 Monate alt und ich stille noch mittags und abends vor dem Schlafen und nachts. Im Moment hat er die Angewohnheit, dann immer nur zwei Schluck aus einer Brust zu nehmen und immer hin und her zu wechseln. Das hatte er vor ein paar Monaten schonmal, aber tagsüber, und da konnte ich es ihm mit deinen Tipps abgewöhnen und ihn gut ablenken. Wenn ich ihm jetzt abends oder nachts sage, er soll erstmal nur an einer Brust trinken, reagiert er total trotzig, dreht sich weg oder steht wieder auf. Mittags krieg ich ihn manchmal auch gar nicht zum Schlafen, wenn er nicht seinen Willen kriegt und ständig die Brust wechseln darf. Mich nervt diese Angewohnheit total, ich denke auch mittlerweile an abstillen - zumindest nachts. Jetzt war ich zum ersten Mal nachts weg und mit dem Papa hat es super geklappt, Kim hat sogar fast durchgeschlafen. Er hat sich auch nicht auf meine Brust gestürzt, als ich wieder da war, sondern hat nur zum Schlafen ein paar Schluck genommen. Nachts will er grad allerdings ständig nuckeln, wenn ich da bin. Zumindest nachts würde ich ihn gerne abstillen, aber ich habe Angst, dass sein Protest mich erweicht und ich dann nicht konsequent bleiben kann. Ich hab das Gefühl, so hart sein zu müssen, um ihn nicht trinken zu lassen, wenn er weint. Ich bin noch unsicher, ob ich das schaffe. Aber ich reagiere nachts mittlerweile oft genervt, wenn er nuckeln will. Das finde ich auch doof für ihn. Vielleicht hat das Genervt sein aber doch eher mit dieser doofen Angewohnheit zu tun... Meinst du, der Zeitpunkt ist grad günstig, ihm diese Angewohnheit abzugewöhnen und ihn gleich zumindest nachts abzustillen? Vielen lieben Dank schonmal Corinna


Biggi Welter

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Liebe Corinna, wenn Kim beim Papa gut geschlafen hat, würde ich das ausnutzen :-) und ihm das nächtliche Zuwenden überlassen. Vielleicht klappt es nicht gleich komplett, aber dein Mann kann versuchen, Kim durch Streicheln oder Tragen zu beruhigen. Manche Mütter ziehen sogar für ein paar Nächte aus dem Schlafzimmer aus, damit das Kind sich an den Papa halten muss, oft klappt das wirklich wunderbar. Probiere es doch einfach mal aus, Du kennst dein Kind und wirst schnell merken, ob Kim bereit ist für das nächtliche Abstillen oder ob er dich wirklich noch so sehr braucht. Wenn ja, kannst Du trotzdem versuchen, Kim das ewige Wechseln der Brust abzugewöhnen. Wichtig ist , dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es „nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem fast zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in „Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein „Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du Kim mit Eindeutigkeit begegnest, so dass er klar erkennen kann „Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Vielleicht magst Du das Buch „Nein, nein will nicht Was tun wenn Kinder trotzen" von Barbara Sichtermann (rororo Taschenbuch) lesen. Mir hat es sehr geholfen. Leider ist es im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich, doch probier es doch einmal bei Amazon oder so bei den gebrauchten Büchern, wenn es dich interessiert. Ein anderes Buch, das zur besseren Verständigung zwischen Eltern und Kindern beiträgt und dessen Vorschläge auch bereits bei kleinen Kindern praktikabel sind ist „Nun hör doch mal zu Elternsprache Kindersprache" von Adele Faber und Elaine Mazlish (dieses Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich). Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist „Kinder fordern uns heraus" von Dreikurs sowie die Bücher von Thomas Gordon (Die Familienkonferenz, Familienkonferenz in der Praxis). Auch Steve Bidulph „Das Geheimnis glücklicher Kinder" ist lesenswert. Ich wünsche dir viel Kraft und gute Nerven, für die momentan anstrengende Phase LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi 1000 Dank für deine aufmunternden Worte und die Buchempfehlungen. Leider klappt es mit dem Papa nachts nur, wenn ich wirklich nicht zu Hause bin. Ich bin jetzt erstmals zu einem Klassentreffen gefahren und über Nacht geblieben. Kim lässt sich da auch nicht überlisten, also nebenan schlafen klappt bei uns nicht. Leider! Aber wir schaffen das schon denke. Nicht zu letzt mit deiner Hilfe haben wir es ja schon weit gebracht. Ein dickes Lob für deine Arbeit!!! Liebe Grüße Corinna


Biggi Welter

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DANKE :-))) und klar schafft Ihr das! Biggi


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