Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Narkose.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Narkose.

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Liebe Biggi, Malin (15 Monate) wird mittags und abends und die ganze Nacht durch :-) noch gestillt. In ein paar Wochen wollen wir mit dem "Üben" fürs nächste Kind anfangen... aber ich mache mir Sorgen, daß ich - wie in meiner ersten Schwangerschaft - eine Fehlgeburt haben könnte und dann wieder eine OP mit Vollnarkose (ca. 15 Minuten ein starkes Schmerz- und Schlafmittel) über mich ergehen lassen muß. Das ist vielleicht albern - aber was wäre denn in so einem Fall mit dem Stillen? Müßte ich dafür abstillen? Oder einen Tag mit dem Stillen aussetzen? Abpumpen klappt bei mir nicht... Hm, ich bin Expertin darin, mir unnütze Sorgen zu machen. Liebe Grüße, Marie mit Malin, die ihre "Mimich" sehr liebt


Biggi Welter

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Liebe Marie, ich kann deine Ängste sehr gut verstehen und ich bin sehr froh, dass ich dich beruhigen kann :-). Das Pumpen vor und nach der OP kannst Du dir sowieso sparen. Es gibt keinen Grund eine Stillpause einzuhalten. Stillen ist sowohl nach einer örtlichen Betäubung als auch nach einer Vollnarkose möglich (nach einem Kaiserschnitt können die Frauen auch anlegen, nachdem sie aus der Narkose aufgewacht sind). Günstig wäre es im Ernstfall, wenn Du jemanden hättest, der mit dir und deinem Kind zu der OP geht und dein Baby während der Zeit betreut und es dir bringt, sobald Du aufgewacht bist. In der Fachliteratur wie "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage, 1998, einem Standardwerk, wenn es um Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit geht steht zum Thema „Lokalanästhesie“ und „Vollnarkose“ Folgendes: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (Details in Kap. 4.4.3.). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung. Bei üblicher Anwendung (z.B. im Rahmen einer Zahnbehandlung) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden, das gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich.“ "Andere in der Aästhesie verwendete Mittel ... Für den Säugling dürfte kein Risiko bestehen, wenn er nach einer Narkose wieder angelegt wird. Kasuistiken über toxische Effekte liegen nicht vor. ... Empfehlung. Die heute üblichen Narkosemittel scheinen kein Risiko für den gestillten Säugling zu bergen. Sicherheit vor hohen Konzentrationen ergibt sich schon daraus, dass die Mutter eine gewisse Erholungszeit benötigt, um wieder anlegen zu können. Es gibt keinen Anhalt dafür, dass sie darüber hinaus eine Stillpause einhalten muss." Dr. Christof Schaefer, einer der Autoren des oben zitierten Buches hat einmal gesagt "Sobald die Mutter nach dem Aufwachen das Baby wieder selbst halten kann, kann sie es auch stillen". Bei den übrigen Medikamenten (Schmerzmittel, Antibiotika usw.), die erforderlich werden könnten, muss darauf geachtet werden, dass sie in der Stillzeit verwendet werden dürfen. Es gibt so gut wie immer eine stillverträgliche Möglichkeit bei Medikamenten. Der Arzt muss unter Umständen nachlesen, was in der jeweiligen Situation angebracht ist. Ich hoffe, diese Informationen wirst Du nicht brauchen! LLLiebe Grüße Biggi


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