lena_2013
Bei vielen Fragen im Forum geht es ums Thema Dauerstillen in der Nacht, ich hoffe es ist in Ordnung, trotzdem noch einmal meine eigene Situation zu schildern. Mein Sohn ist fünf Monate alt. Bis zur zehnten Woche hat er im Beistellbett geschlafen, die erste Zeit war sehr chaotisch, dann wurden die Stillmahlzeiten immer weniger bis er nur noch einmal in der Nacht getrunken hat. Wir sind dann 1,5 Woche bei den Großeltern und im Urlaub gewesen, er hat in dieser Zeit im Reisebett geschlafen und wieder drei Mal in der Nacht getrunken. Das Ablegen über die Bettkante war zwar schwierig, aber alles hat halbwegs geklappt. Wieder zu Hause ist er immer häufiger aufgewacht, ich habe zum Teil fünf Mal (im Bett sitzend) gestillt, oft ist er beim Ablegen wieder aufgewacht, hat geweint, gespuckt, die Hose war voll... Zum Teil hat es bis zu zwei Stunden gedauert, bis er nach dem Stillen wieder geschlafen hat und dann war es fast schon wieder Zeit für die nächste Mahlzeit. Es waren unglaublich anstrengende Nächte und um wieder zu mehr Schlaf zu kommen, habe ich angefangen ihn im Liegen zu stillen. Mit der Zeit hat das dazu geführt, dass der Kleine nachts Dauernuckelt. Ohne die nackte Brust direkt neben sich wacht er nach spätestens 20 Minuten auf. Auch wenn dieses Verhalten normal sein mag (Ich weiß, Elefantenbabys schlafen zwei Jahre nicht ohne die Hauptbezugs"person"), es ist anstrengend und ich frage mich, ob es etwas mit dem Schlafen in der fremden Umgebung in der 11./12. Woche zu tun hat. Außerdem kann ich mich beim Schlafen so nicht richtig bewegen und bekomme zum Teil heftige Rückenschmerzen. Der Kleine spuckt auch sehr viel (auch tagsüber). Unser Bett ist oft ein einziger Milchsee. Das kann doch nicht gut sein - weder für seine Verdauung, noch unsere Matratze, oder? Ich frage mich auch, ob er durch das Dauerstillen nicht zu viel Nahrung zu sich nimmt, die unnötig seine Verdauung belastet (er hat immer noch starke Blähungen). Und wenn es so sein soll, dass wir das Dauerstillen beibehalten bis er es von selbst nicht mehr einfordert, wüsste ich gern noch wie man die Nächte im Familienbett angenehmer gestalten kann. Ich stille immer eine Seite, muss ihn also nachts unter Umständen vier Mal umbetten, je nachdem welche Brust dran ist. Was soll ich tun? So weiter machen wie bisher? Versuchen ihm das Dauernuckeln abzugewöhnen? Ich bin ein bisschen ratlos... Vielen Dank und viele Grüße!
Liebe lena_2013, ich denke nicht unbedingt, dass es die Reise war, sondern einfach die Entwicklung, die dazu führt, dass dein Baby so oft aufwacht. Ausschließen kann ich es natürlich nicht, aber eigentlich ist es auch egal ;-). Für dich sind die Nächte jetzt furchtbar anstrengend und Du suchst nach einer Lösung, das ist verständlich. Dein Kind trinkt mit Sicherheit nicht zu viel Milch, aber ich denke, dass Du eher am Stillmanagement arbeiten solltest und nicht an der Stillfrequenz. Wahrscheinlich hast Du einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem dein Baby nicht zurecht kommt und deshalb spuckt es sooft. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Um den Rückenschmerzen vorzubeugen, kannst Du dir ein Lagerungs- (oder Still-) kissen besorgen, ich schlafe heute noch damit ;-) und ich fand es damals herrlich, im Rücken gestützt zu sein. Du kannst das Kinderbett auch neben deines stellen und das Gitter abmontieren, so kannst Du dein Baby nach dem Stillen langsam rüber schieben, bist ganz nahe und hast trotzdem mehr Platz. Gegen die Überschwemmung kannst Du Handtücher auf das Bett legen, die Du dann in der Nacht ganz einfach auf den Boden wirfst, wenn sie nass sind. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, ich weiß noch gut, wie sehr mich die langen Nächte damals geschafft haben…. LLLiebe Grüße, Biggi
lena_2013
Liebe Biggi, vielen Dank für die ausführlich Antwort. Ich bin am Experimentieren mit Berg auf Stillen, Stillkissen etc. Wirklich erholsamer sind die Nächte leider noch nicht geworden. Inzwischen wird der Kleine auch schon wach, bevor wir nachdem wir ihn schlafen gelegt haben ins Bett kommen und schläft - genau wie den Rest der Nacht - nur ein ein, wenn ich ihn stille. Er nuckelt sich zum Teil über eine halbe Stunde wieder in den Schlaf, es ist wirklich furchtbar anstrengend. Deshalb noch einmal die Frage: Soll ich wirklich so weitermachen? Wird er wirklich irgendwann von selbst damit aufhören? Ich kann mir kaum vorstellen, wie ich ihn unter diesem Umständen irgendwann abstillen soll... Vielen Dank und viele Grüße, Lena
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