Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nachtrag Abpumpen

Frage: Nachtrag Abpumpen

User-1760089361

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Hallo Frau Welter, vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben, dass durch häufigeres Anlegen die Milchmenge auch gesteigert werden kann. Ich habe ja die Kleine, als sie 2 Wochen alt war, alle 2 Stunden angelegt - eine Woche lang Tag und Nacht. Sie hat auch immer getrunken, war danach aber unzufrieden und wirklich zugenommen hat sie in dieser Zeit auch nicht. Deshalb haben wir mit dem Zufüttern überhaupt erst angefangen :-( Zum Abpumpen: Ich möchte nun versuchen, alle 4 Stunden abzupumpen. Ich habe hierzu eine elektrische Milchpumpe auf Rezept (mit eigenem Zubehör) aus der Apotheke. Vorhin habe ich beim Abpumpen (nach 20 Minuten pro Seite) sogar insgesamt 100 ml zusammen bekommen. Das hat mir dann wieder Hoffnung gegeben. Meinen Sie, dass ich das so vielleicht eine Woche machen kann und danach wieder zum "normalen" Stillen übergehen kann? Die Maus hat trotz saugen an der Flasche auch an der Brust brav gesaugt, nur wenn sie gemerkt hat, es kommt nichts mehr, dann war sie unzufrieden. Wenn ich aber durch das Pumpen die Menge steigere, dann kann ich doch eigentlich schon wieder voll stillen? Bitte machen Sie mir ein bisschen Mut :-) Ach ja: Ich wärme die Milch dann später immer im Wasserbad auf, füttere diese im Fläschchen und danach gebe ich bei Bedarf noch Pre-Nahrung. (Bei 100 ml Muttermilch füttere ich danach noch ca. 30 ml Pre-Nahrung - ist das genug für ein 4 Wochen altes Baby?) Nochmals vielen Dank. July


Biggi Welter

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Liebe July, wenn ein Baby oft trinkt und nicht zunimmt, obwohl es so lange trinkt, stimmt wahrscheinlich mit der Saugtechnik etwas nicht und die Anlegetechnik sollte überprüft werden. Gerade wenn ein Baby einen Schnuller oder eine Flasche bekommt, kann es sein, dass es an der Brust kaum Milch bekommt. Wenn Sie jetzt weiterhin die Flasche geben, wird Ihr Kind nach einer Woche nicht besser, sondern schlechter an der Brust trinken. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn Ihr Baby an der Brust nicht gut trinkt, dann nicht, weil keine Milch mehr kommt, sondern weil es den Milchspendereflex nicht mehr auslösen kann. Deshalb sollten Sie jetzt auf alle künstlichen Sauger verzichten und anlegen, anlegen und wieder anlegen. Klar können Sie zusätzlich auch abpumpen, aber diese Milch sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Haben Sie schon einmal vom so genannten Brusternährungsset gehört? Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles. Ob die 130 Gramm Milch reichen, kann ich nicht beurteilen, jedes Kind ist verschieden. Hat Ihr Baby ausreichend nasse Windeln, was hat es zugenommen bisher? Kopf hoch, Sie schaffen das, da bin ich ganz sicher, Sie brauchen nur wirklich kompetente Hilfe! LLLiebe Grüße, Biggi


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