Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muttermilchmenge

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muttermilchmenge

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Hallo Biggi, ich habe vor einigen Wochen bereits Ihr Forum genutzt und habe nun wieder eine Frage. Mein Sohn (14 Wochen) wird noch voll gestillt (etwa 7x in 24 Stunden, tagsüber alle 2-3 Stunden, nachts alle 3-4 Stunden), er ist insgesamt gut gediehen, aber mit dem Gewicht am unteren Rand der Norm. Der Kinderarzt sieht das noch nicht als bedenklich an. Nach wie vor gibt es Phasen, in denen der Kleine nach jeder Mahlzeit spuckt, dann wieder einige Tage gar nicht. Er ist ein Träumer und trinkt teilweise nur kurz oder nur eine Seite, schläft dann ein oder beginnt herumzugucken oder nuckelt nur noch. Also denke ich, dass er satt wird. Ich habe jetzt mal mit einer Handmilchpumpe abgepumpt, da ich wieder meinem Hobby nachgehen möchte. Da bin ich erschrocken, dass nur etwa 70-100 ml aus beiden Seiten in 20 Minuten zusammen kamen. Natürlich mache ich mir jetzt Gedanken, dass er deshalb nicht richtig zunimmt, weil er immer nur so wenig bekommt, dass es vielleicht gerade zum Sattwerden reicht und er nicht weint, aber eben nicht genug zum Zunehmen ist. Ich höre immer wieder von anderen Müttern, die ihren Babys regelmäßig 100 bis 150 ml geben und diese trinken das auch!! Andererseits ist ja der Magen noch sehr klein, wo soll er das denn hinschlucken? Kann es sein, dass ich nicht genug Milch habe oder dass er einfach ein langsamer Zunehmer ist? Beim Füttern der Muttermilch mit der Flasche hat er sich übrigens verschluckt trotz kleinstem Sauger mit Antikoliksystem. Was habe ich das vielleicht falsch gemacht? Vielen Dank für Ihre Einschätzung Dezemberbaby-Mama


Biggi Welter

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Liebe Dezemberbaby, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Ob Ihr Kind ausreichend gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Wenn Nicht, melden Sie sich bitte noch einmal. LLLiebe Grüße, Biggi


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