Karo271
Guten Tag, meine Tochter (15 Monate) wird noch zum Einschlafen, nachts ein mal zum Durchschlafen und direkt nach dem Aufwachen gestillt. Sie frühstückt gut bis sehr gut, Obst-Joghurt-Müsli, Toast oder anderes Brot mit Butter, Frischkäse oder Marmelade. Das Problem ist das Mittagessen. Egal was ich koche, sie will nichts Neues probieren. Nackte Nudeln oder Butterbrot lässt sie sich gefallen, aber wehe es ist auch nur ein Hauch von Soße an den Nudeln. Reis, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Gemüse beschnuppert sie lediglich und legt es weg. Als sie noch kleiner war, hat sie sämtliche Gemüsebreie (gekaufte als auch selbst gekochte) gerne gegessen. Aus Sorge, sie könnte zu wenige Nährstoffe bekommen, habe ich sie gelegentlich zusätzlich nachmittags gestillt. Als ich jedoch genau dieses unserer Kinderärztin schilderte, fiel ich bei der Antwort aus allen Wolken. Nun will ich hier eine weitere Meinung einholen. Die Kinderärztin meint, die Muttermilch sei, nach so langer Zeit, nichts weiter als "besseres Wasser" und wenn ich schon Milch zufüttere, dann soll ich doch bitte die industrielle von Hipp & Co verwenden. Desweiteren sei ein Stillen in diesem Alter (zur Erinnerung: meine Tochter ist 15 Monate) nicht artgerecht! Ich bin fast in Tränen ausgebrochen als ich das hörte. Ist da etwas dran? Tu ich meiner Kleinen tatsächlich etwas Schlechtes indem ich sie noch stille? Ich kann mir das, bei allem Respekt, nicht vorstellen. Ich war eigentlich froh das Milchpulver nach den ersten Monaten weg lassen zu können. Und jetzt soll ich wieder damit anfangen??? Abends isst sie wiederum gut. Entweder Milchbrei oder bei uns am Tisch mit. Das Argument der Ärztin, die Milch würde das Hungergefühl des Kindes überdecken, kann ich nicht nachvollziehen. Denn sonst würde sie doch abends und vor allem morgens (nach dem Stillen) schlecht essen und nicht mittags!?! Was sagen Sie dazu? Haben sie Tipps? Viele Grüße
Liebe Karo271, wir Frauen scheinen alle offensichtlich ein überdimensionales Schuldbewusstsein in die Wiege gelegt zu bekommen und spätestens mit der Geburt eines Kindes fühlen wir uns für alles verantwortlich und selbstverständlich sind wir an allem schuld (gleich ob unsere Kinder zu dick oder zu dünn sind, ob sie quengelig sind oder ob die Frankfurter Börse eine Krise erlebt und alle Aktienkurse in den Keller rutschen). Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Kehr den Spieß einmal um und frage all diejenigen, die dich so freigiebig kritisieren, was für KONSTRUKTIVE Vorschläge sie denn anzubieten haben. Es ist immer leicht zu sagen „Du machst das falsch" und sich dann umzudrehen und keinerlei sinnvolle Vorschläge zu machen, wie denn in dieser Situation besser vorgegangen werden soll. Grrr, in solchen Situationen packt mich die Wut: Du bist nicht schuld, weder an der Weltwirtschaftskrise noch daran, dass dein Kind nicht essen mag. Nach sechs oder auch zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab diesem Zeitpunkt keineswegs plötzlich „schlechter" oder „weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So teigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinausEs steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Lass dich nicht verunsichern, Du machst nichts falsch. LLLiebe Grüße Biggi
Murmel880
Deine Kinderärztin spinnt doch. Ich stille meinen 15 Moante alten Sohn auch noch zur Nacht. GRRRR.
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