Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

muss wieder arbeiten...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: muss wieder arbeiten...

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Hallo Biggi, meine Tochter ist nun 2 monate alt und ich stille sie voll. Das klappt auch bis auf einige Kleinigkeiten ganz gut. Seit ca. 4 Wochen schlaeft sie nachts auch schon durch, dass heisst sie isst um 10.00Uhr abends und schlaeft dann bis morgens (5.00 - 6.00 Uhr) durch. Dann stille ich sie und sie schlaeft noch einmal bis 9.00 Uhr. Tagsueber stille ich sie ganz nach Bedarf, so ca. 6 mal(koennen auch 5 oder 7 sein.) Ich muss leider am 15. Februar wieder zur Arbeit, meine mutter passt dann aur sie auf (Arbeitszeit 8.30 - 2.30). Ich habe es auch nicht weit zum Buero, es sind nur ca. 10 Minuten. Ich wuerde gerne noch einige Monate weiterstillen, aber wie kann ich das tun? Ich wuerde gern morgens stillen, Milch fuer eine Zwischenmahlzeit abpumpen und dann mittags wieder stillen, denn lieber stillen nach einem Plan als gar nicht stillen. Bitte schreibe mir doch wie ich das vielleicht hinkriegen koennte, habe ja noch 1 1/2 Monate Zeit. Leider gibt es auch keine andere Moeglichkeit wie zwischendurch heimkommen oder so. Bin auch ueber das einfrieren von Mumi gut informiert, weiss eben nur nicht wie ich die Kleine zu einem Plan bekommen kann. Ausserdem haette ich da noch folgende Fragen. Beim abendlichen Stillen passiert immer folgendes : die Kleine trinkt ca. 3- 5 Minuten und dann faengt sie an zu weinen, sucht aber nach der Brust und will weitertrinken, trinkt dann 2 Schlucke und faengt wieder das Schreien an. Hab schon mal im Forum geguckt nach aehnlichen Fragen, kann es denn sein das es einfach reizueberflutung ist? Denn das kommt nur abens vor, tagsueber gibt es keine Probleme. Hab auch schon mal das Buendeln probiert, klappt aber nicht so recht. Was fuer Milchflaschen wuerdest du mir fuer die abgepumpte Milch empfehlen? Und wuerdest Du eher ca. eine Handpumpe oder zu einer elektrischen raten? Ich werde sich ja wahrscheinlich haufiger benutzen. Habe im Krankenhaus die Handpumpe von Medela probiert, bin aber nicht gut damit zurechtgekommen. Ich wohne uebrigens in Griechenland (nicht in Athen), so gibt es also niemanden der mich persoehnlich beraten koennte. (Hattest mir ja mal Adressen geschickt, sind aber alle aus Athen). Vielen Dank im voraus schon mal, und entschuldige das es so lang geworden ist. Gruesse Lambrini


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? Liebe Lambrini, warum soll dein Kind auf einen Stillplan gebracht werden? Du kannst weiterhin nach Bedarf stillen, wenn ihr zusammen seid und während deiner Abwesenheit bekommt die Kleine Muttermilch nach Bedarf von deiner Mutter. Das funktioniert bei vielen berufstätigen Müttern und ihren Kindern. Deine Mutter kann ja darauf achten, dass sie deinem Baby nicht gerade kurz vor deiner Rückkehr eine reichliche Portion abgepumpter Milch gibt, damit sie nicht pappsatt ist, wenn Du kommst. Welche Pumpe empfehlenswert ist, hängt davon ab, wie oft und zu welchem Zweck die Pumpe benötigt wird. Für ein gelegentliches Abpumpen, weil die Frau zum Beispiel ein oder zwei Mal die Woche ein paar Stunden von ihrem Kind getrennt ist, kann eine Handpumpe absolut ausreichen (hier empfehlen sich die Modelle von Ameda und Medela, die etwa 25,00 € kosten oder auch die Avent Isis, um die 50,00 €). Bitte NIEMALS die Modelle mit Gummiball verwenden! Es gibt auch Frauen, die Vollzeit arbeiten, ihr Baby ausschließlich mit Muttermilch ernähren und immer nur eine Handpumpe verwenden. Will die Frau häufiger und regelmäßig abpumpen, ist eine elektrische Pumpe anzuraten. Da gibt es unterschiedliche Modelle. Bei den Pumpen, die sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden können, habe ich gute Erfahrungen mit der MiniElectricPlus von Medela und der Lactaline, das ist die Pumpe in dem „Stilset mobil" von Ameda (jeweils um die 130,00 €) gemacht. Mit diesen beiden Pumpen ist es auch möglich ein Doppelpumpset zu verwenden. Von Medela gibt es dann noch die PumpInStyle, das ist eine größere Pumpe für den Privatgebrauch, die allerdings schon etwa 300,00 € kostet. Die großen, vollautomatischen Kolbenpumpen, die vor allem in den Kliniken verwendet werden und auch im Verleih erhältlich sind kosten zwischen 500 und 1500 € (im Verleih um die 1,50 €/Tag) und sind vor allem dann angesagt, wenn eine Frau die Milchproduktion mit der Pumpe aufbauen und über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss (z.B. nach einer Frühgeburt). Das Zubehör muss bei einer Mietpumpe immer gekauft werden, dabei ist es sinnvoll sich gleich das Zubehör zum Doppelpumpen anzuschaffen. Bei einer medizinischen Indikation kann der Frauenarzt oder Kinderarzt in Deutschland ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellen, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Miete und das Zubehör. Berufstätigkeit zählt nicht als Indikation. Generell habe ich bei den elektrischen Pumpen die besten Erfahrungen mit den Firmen Ameda und Medela gemacht. Die Avent-Isis wird von den meisten Frauen auch als sehr angenehm empfunden, ist aber relativ teuer für eine Handpumpe, eventuell gibt es sie aber auch gebraucht. Die Frage der Flaschen und Sauger und ob überhaupt Flasche oder doch liebe Becher, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Einen wirklich der Brust genau nachempfundenen Sauger gibt es nicht, ganz gleich, was die Werbung auch immer behaupten mag. Letztlich müsst ihr ausprobieren womit das Kind und die Großmutter am besten zurecht kommen. Es kann sehr gut sein, dass deine Kleine am Abend schlicht so „aufgeheizt" ist, von dem, was sie am Tag erlebt hat, dass sie deshalb mit Unruhe und Zappeln reagiert. In dieser Situation ist das erste Gebot wirklich, dass Du ruhig bleibst und nicht verzweifelt alle paar Minuten etwas Neues ausprobierst, um dein Kind zu beruhigen, denn dadurch kann sich die Situation noch weiter verschärfen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Auch ein Spaziergang mit dem Kind im Tragetuch kann hilfreich sein. LLLiebe Grüße Biggi


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