Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mit beiden Brüsten stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: mit beiden Brüsten stillen?

LiLouDi

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Liebe Frau Welter, mein Sohn ist 5 Wochen alt. Bisher habe ich alle 3h gestillt und ihm jeweils nur eine Brust gegeben. Nun habe ich auf alle 4 Stunden umgestellt und möchte ihm beide Brüste geben. Die Umstellung klappt noch nicht so richtig für ihn. Sollte er beide Brüste leer trinken? Ich habe viel Milch und merke nicht so richtig, wann eine Brust leer ist. Woran erkennt an das? Was raten Sie? Vielen Dank LiLouDi


Biggi Welter

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Liebe LiLouDi, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihr kleiner Sohn nicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Es gibt auch homöopathische Mittel und naturheilkundliche Mittel, die zur Regulation der Milchmenge eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Haben Sie ein wenig Geduld, die Milchmenge wird sich auf den Bedarf Ihres Kindes einpendeln und auch die „Einseitigkeit" wird sich wieder egalisieren. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Jendriks_Mama

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Hallo, bitte stille Dein Baby nach Bedarf und nicht nach der Uhr. Es ist veraltet, sich an bestimmte Stillabstände zu halten. Das Baby sollte IMMER die Brust bekommen, wenn es Hunger hat und danach verlangt. Egal, ob nach einer halben Stunde, nach zwei Stunden oder nach fünf Stunden. Muttermilch ist nach 60-90 Minuten verdaut. LG Sarah mit Jendrik


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