Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist Rosenmontag geboren und liegt seit einer Woche in der Kinderklinik. Ihr Aufenthalt dort wohl noch eine Woche dauern. Seitdem pumpe ich ab und bringe ihr die Milch in die Klinik. Nun habe ich das Problem, dass meine Milchmenge zurückgeht. Wie kann ich die Milchmenge wieder steigern? Gibt es homöopathische Hilfe? Vielen Dank für Ihre Hilfe, Karin
Liebe Karin, ein Klinikaufenthalt ist immer ein dramatischer Einschnitt und es ist nur zu verständlich, dass Sie jetzt gestresst und auch verzweifelt sind. Doch genau mit Ihrer Milch tun Sie Ihrem Kind etwas ganz besonders Gutes! Was nun das Pumpen betrifft, so wäre es am besten, wenn Sie durch eine Stillberaterin vor Ort eine individuelle Pumpberatung erhalten könnten. Die Stillberaterin kann Sie dann auch gleich weiter betreuen, wenn Sie wieder zu Hause sind und Fragen haben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus oder eventuell auch eine Still und Laktationsberaterin IBCLC. Fragen Sie auch auf der Station Ihres Kindes nach, ob es dort nicht eine Stillberaterin gibt. Inzwischen gibt es immer mehr Stationen, auf denen eine Stillberaterin zur Verfügung steht. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden (der Arzt kann Ihnen ein Rezept ausstellen). Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Versuchen Sie so viel Ruhe und Entspannung wie es in Ihrer stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute und bin jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Ähnliche Fragen
Sehr geehrte Frau Welter, aufgrund von Stillproblemen (Trichterwarze und Probleme mit Stillhütchen) wurde mir eine elektrische Milchpumpe (Medela) verschrieben. Neben dem Stillen verwende ich zusätzlich abgepumpte Milch.Ich benutze die Pumpe alle 3-4 Stunden. Am Anfang erzielte ich mit der Pumpe einen hohen Milchvorrat.Jedoch ist in den letzten ...
Hallo Biggi, ich habe mir eine neue elektronische pumpe gekauft. Habe alle Teile vorher gereinigt und und danach abgekocht. Leider ist mir jetzt aufgefallen das ich ein Teil nicht auseinander gebaut habe welches man auch hätte einzeln reinigen da kommt die Milch mit in Berührung können und eine kleine Dichtung habe ich vergessen mit rauszunehme ...
noch mal zur Reinigung der Milchpumpe. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Es waren zwei teile einmal eins was mit der Milch in Berührung kam und eins was nicht mit der Milch in Berührung kam. Handelt sich um eine neue Pumpe. Lg
Hallo. Ich stille meine 8 Wochen alte Tochter voll. Ich hatte vor einer Woche in meiner rechten Brust immer zu viel Milch . Die Brust war stramm und schmerzte. Ich hab diese mehr Mals ausgedrückt und es tat dann nicht mehr weh. Ich hab nun das Gefühl das ich weniger Milch hab. Meine Brüste bleiben schlaff und werden nicht mehr stramm. Ich habbangst ...
Hallo Biggi, die Milchpumpe muss ja nach jedem Gebrauch sterilisiert werden. Wie ist das aber, wenn ich sie dann mal für z.B. 2 Wochen sterilisiert und getrocknet weg räume. Kann ich diese dann direkt verwenden oder muss ich diese erneut sterilisieren? Lieber Gruß, Nadine
Hallo, wenn das Baby nach dem Trinken an der Brust nuggelt, aktiviert es die Milchbildung oder erst das tatsächliche saugen? Oft kommt es vor- meistens sorgst, dass eine Brust gut getrunken wird aber die andere dann nicht mehr und dann wird genuggelt. Danke
Hallo :) ich habe eine Frage, da mein Gyn aktuell in Urlaub ist. Ich habe vor fast 2 Jahren abgestillt. Im Februar ist mir aber aufgefallen, dass bei drücken der Brustwarze immernoch Milch aus beiden Brüsten kommt. Der Prolaktinwert wurde kontrolliert und lag bei 38. Nun wurde Ende der Wert erneut kontrolliert und er liegt jetzt bei 8,6 - ...
Guten Morgen, hier zunächst meine (Vor)Geschichte: Mein Sohn (12 Wochen alt) ist nach fünf Tagen Einleitung per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. In den ersten Tagen hat das Anlegen und Stillen super geklappt, ich habe in 24 Stunden 12-14 Mal in den Tagen direkt nach der Geburt angelegt. Ich hatte auch drei Tage nach der Geburt den Milche ...
Hallo, Ich habe seit milcheinschuss konstant rechts 10-15 ml und links 20-25 ml beim abpumpen. Die Menge steigert sich kaum, obwohl der Kleine schon 11 Tage alt ist. Momentan habe ich rechts 10-25 ml und links 20-35 ml. Ich pumpe ca alle 2 Stunden, stille nach Bedarf und nehme piulatte und bockshornklee. Ist es trotzdem möglich dass sich die Milch ...
Schönen guten Tag, Ich bin 2.5 Wochen nach Entbindung und ich war kurz davor, mit dem Stillen aufzuhören, aber nachdem ich Ihre Ratschläge befolgt und zusätzlich silberne Stillhütchen verwendet habe, waren die Schmerzen und Hautrisse innerhalb von 24 Stunden verschwunden. Nun möchte ich jedoch ein weiteres Unbehagen ansprechen. Während das ...