Frage: Milchbedarf

Hallo, mein Sohn ist 8,5 Monate und sein Speiseplan sieht zur Zeit so aus: 8.00-8.30 Stillen 12.00-12.30 Brei 15.00-15.30 Obst- oder Obstgetreidebrei 18.30-18.45 Getreidebrei mit Wasser danach Stillen nachts 1x stillen Jetzt möchte ich aber das Stillen nach dem Abendbrei weglassen. Kann ich den Brei dann trotzdem mit Wasser zubereiten? Ich hab schon versucht ihm einen mit Folgemilch zu geben, den verweigert er mir aber. Nur bekommt er dann nicht zu wenig Milch? Könnte ich den Brei auch mit Sojamilch zubereiten? Oder soll man diese wie die Kuhmilch nicht vor einem Jahr geben? Bedanke mich jetzt schon für ihren Rat! Sabrina B.

von Sabs80 am 14.11.2011, 20:51



Antwort auf: Milchbedarf

Liebe Sabrina B., mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Sie jetzt weniger stillen möchten, braucht Ihr Kind noch eine Milchmahlzeit, von Kuhmilch wird in diesem Alter meist abgeraten. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Alle anderen im Handel befindlichen Nahrungen oder auch selbst zubereitete Ersatznahrungen für Muttermilch bergen immer verschiedene Risiken. Ziegenmilch, Stutenmilch oder andere Tiermilchen sind ebenso wie Kuhmilch artfremde Milchen. Da sie jedoch seltener in unserer Gesellschaft verwendet werden als Kuhmilch, sind weniger Allergien bekannt. Dennoch bergen diese Milchen ein ebensolches Allergierisiko wie unverarbeitete Kuhmilch. Sojamilch bringt ebenfalls ein hohes Allergierisiko mit sich. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, welche Milch Sie verwenden sollten. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2011



Antwort auf: Milchbedarf

Bedanke mich erstmals für die prompte Antwort. Daß er noch mind. 3 Milchmahlzeiten braucht hab ich nicht gewusst. Natürlich werde ich ihn dann noch nach dem Abendbrei stillen. Wenn ich den Brei mit Folgemilch zubereite würde das auch gehen oder, dann könnt ich das Stillen weglassen? Eine Frage hab noch: Ist es ungewöhnlich das er in der Nacht auch noch trinken möchte? Manchmal meldet er sich ca. alle 2-3 Stunden. Ich versuch ihn dann aber immer möglichst ohne Stillen zu beruhigen. DANKE!

von Sabs80 am 15.11.2011, 18:23



Antwort auf: Milchbedarf

Liebe Sabrina B., ja, Sie können auch Säuglinsmilch verwenden. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 15.11.2011