Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

meine Ernährung während der Stillzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: meine Ernährung während der Stillzeit

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Hallo, dass man während der Stillzeit keine Diät machen soll ist mir klar und einleuchtend. Allerdings habe ich grad dann immer einen unbändigen Hunger der stärker als in der Schwangerschaft ist. Dadurch hatte ich leider nie das Vergnügen zu sehen wie die Schwangerschaftspfunde purzeln sondern sich eher noch obendrauf setzten. Hier also nun meine Frage: bildet sich die Milch aus dem Depot oder aus dem was ich in den Stunden vorher esse? Es geht mir wirklich nicht um eine Diät sondern um eine wirklich gescheite Ernährung. Denn was ich bei meinen Kindern vorher gegessen habe war doch bestimmt zuviel, sonst hätte es sich ja nicht festgesetzt. Bitte helfen Sie mir damit ich das diesmal vernünftig mache. Viele Grüße von Sandra und dem Baby


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Liebe Momeritz, Abnehmen kann frau auch in der Stillzeit. Blitz und Modediäten sind in der Stillzeit nicht ratsam, aber das sind sie sonst auch nicht. Auch Trennkost ist nicht empfehlenswert (u.a. da bei dieser Ernährungsform Blutzuckerschwankungen auftreten können). Eine stillende Frau sollte Ihre tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fallen lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche bzw. zwei Kilogramm im Monat abnehmen. Allerdings gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo Effekt auszuweichen. Es ist sogar möglich weiter abzunehmen als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht. Eine stillende Frau sollte jedoch ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Da es keine "nicht ausreichend sättigende" Muttermilch gibt, brauchst Du dir in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern.Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur eine Ausnahme, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen. Sport plus eine ausgewogene Ernährung, bei der die tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fällt gehen in Ordnung und werden langfristig auch einen Erfolg zeigen LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Danke, Biggi, Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie erleichtert ich bin. Wenn es soweit ist, werde ich mich also im gesunden Maaße beherrschen. Vielleicht legt sich ja dann auch dieser extreme Hunger nach ein paar Tagen. Liebe Grüße, Sandra


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