Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Medikamente

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Frage: Medikamente

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Hallo Biggi !!!! Ich bin im 8ten Monat schwanger und bekomme im Januar mein erstes Baby. Nach der Geburt wollte ich stillen aber es sind nun doch Zweifel aufgekommen.Ich muß regelmäßig Medikamente einnehmen und befürchte, daß die Muttermilch nicht so gut für den Kleinen ist. Folgende Medikamente nehme ich ein: Menge: Tegretal 400 (Epilepsie) 1-1/2-1 L-Thyroxin 150 (Schilddrüse)1-0-0 Thybon 50 ( ;; )1-0-0 Jodit 200 ( ;; )1-0-0 und seit der 23SSW Nepresol weil mein Blutdruck zu hoch war. Das ist eine ganze Menge und ich denke das sich da auch einiges in der Muttermilch befindet.Ich hoffe, Du kannst mir da weiter schnell Klarheit verschaffen und bedanke mich schon mal. Gruß Dunja


Biggi Welter

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? Liebe Dunja, ich kann dir jetzt zu den einzelnen Medikamenten etwas über die Stillverträglichkeit aus dem Fachbuch „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001 zitieren. Zusätzlich solltest Du dich jedoch mit deiner behandelnden Ärztin/Arzt über die Art und Dosierung der Medikamente in der Stillzeit und auch die Wechselwirkungen unterhalten. Deine Ärztin/Arzt kann sich auch an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) wenden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Tegretal ist der Handelsname von Carbamazepin. Dazu steht in o.g. Buch: „Eine Monotherapie mit Carbamazepin ist mit dem Stillen vereinbar. Es ist dabei auf Symptome wie Trinkschwäche, Erbrechen und Müdigkeit zu achten. Gegebenenfalls sollte die Konzentration von Carbamazepin im Seum des Kindes und im Verdachtsfall auch die Leberwerte beim Säugling bestimmt werden." Eine Schilddrüsenunterfunktion bedeutet, dass dein Körper nicht genügend Schilddrüsenhormon bildet und Du deshalb von außen diesen Mangel durch die Gabe von Schilddrüsenhormon ausgleichen musst. Es wird also der „Normalzustand" durch die Gabe der Schilddrüsenhormone hergestellt. Ich zitiere dir auch hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Schilddrüsenhormon Erfahrungen. L-Thyroxin (z.B. Euthyrox) wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt (mindestens 1 µg/kg/Tag bei Erwachsenen) und ist daher nicht problematisch. Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1 µg/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 µg/kg auf, das entspricht etwa 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 µg/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht. Sie hat im Falle einer kongenitalen Hypo- oder Athyreose aber auch keine therapeutische Wirkung. Empfehlung für die Praxis: Die Substitution von Hormonen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse stellt physiologische Verhältnisse her und ist auch in der Stillzeit, falls erforderlich, weiterzuführen. Schilddrüsenhormone sollen nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch höhere Thyreostatikadosen erforderlich werden." Liothyronin (der Inhaltstoff von Thybon) ist ebenfalls ein Schilddrüsenhormon, das als Ersatz bei mangelnder eigener Produktion eingesetzt wird. Für das Jod gilt (ebenfalls „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit"): „In der Stillzeit liegt der Jodbedarf der Mutter bei 260 µg/Tag. Für Säuglinge im Alter bis zu vier Monaten wird eine tägliche Aufnahme von 50 µg Jodid empfohlen, für Frühgeborene 30 µg. Eine Jodsupplementierung muss in Jodmangelgebieten, dazu gehört auch die Bundesrepublik Deutschland, während der Stillzeit gewährleistet sein. Mittels Diät, also jodiertem Speisesalz, wöchentlichen Meeresfischmahlzeiten etc., kann das schwierig sein .... Empfehlung für die Praxis: Eine ausreichende mütterliche Jodsupplementierung (etwa 260 µg/Tag) ist im Interesse von Mutter und Kind anzustreben. Risiken einer Jodüberladung des Kindes via Muttermilch sind in diesem Dosisbereich nicht zu erwarten" Falls Du nach der Geburt noch Probleme mit zu hohem Blutdruck haben solltest ist auch da eine Behandlung in der Stillzeit möglich „Hydralazin und Dihyralazin (Anmerkung: Inhaltstoff von Nepresol) gehören zu den Antihypertensiva der Wahl in der Stillzeit". Aber wie gesagt, sprich über deine Behandlung ausführlich mit deiner behandelnden Ärztin/Arzt. Eine schöne, problemfreie restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi


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