Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, nach langer Zeit mal wieder eine Frage von mir: Clara ist mitlerweile ein großes Mädchen (32 Monate alt), wir stillen noch ca 2 Mal am Tag, manchmal auch nachts. Nun habe ich mir eine Nervenentzündung eingefangen, die stark auf den Sehnerv geschlagen ist, sprich, ich sehe auf einem Auge fast nichts. Der Arzt verordnete Ibuprofen und quasi gratis dazu eine Empfehlung zum Abstillen. Er fände die Kombination Stillen und Ibuprofen persönlich unvertretbar, wenn das Kind schon so groß sei (jaja). Der Beipackzettel meint, stillen sei möglich aber er sei halt der Meinung... Ich kann /könnte Clara vertrösten, sie hat schon mal während meiner Abwesenheit 3 Tage ohne Stillen gelebt und danach wieder angefangen. Nur möchte ich das nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist, denn gerade im Moment scheint sie es wieder sehr zu brauchen. Andererseits will ich ihr natürlich auch nicht mehr Chemie zumuten, als sein muss. Ich weiß, dass du mir eine Entscheidung nicht abnehmen kannst, aber ich fände es sehr sehr lieb, wenn du mir deine Meinung sagen könntest. Ich streif jetzt seit Stunden um das Zeug rum und trau mich nicht, es zu schlucken... Liebe Grüße, Annette
? Liebe Annette, die Argumentation, dass es bei einem älteren Kind nicht zu vertreten sei, ist etwas eigenartig. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Antiphlogistika Erfahrungen. Die Gruppe der Säureantiphlogistika weist aufgrund ihrer Azidität und ihrer hohen Plasmaeiweißbindung (bis 99 %) nur sehr niedrige M/P-Quotienten von deutlich unter 1 auf. IBUPROFEN hat eine Halbwertszeit von nur zwei Stunden. Bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1600 mg/Tag fand man kein Arzneimittel in der Muttermilch. Die Nachweisgrenze wurde in den beiden vorliegenden Untersuchungen mi 1 bzw. 0,5 mg/l angegeben. Über Nebenwirkungen bei gestillten Kindern wurde nicht berichtet. ... Empfehlung für die Praxis: Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sind in der Stillzeit die Säureanitphlogistika Ibuprofen und Flurbiprofen Mittel der Wahl. Bei gelegentlicher Einnahme zulässig erscheinen Azapropazon, Diclofenac und Flufenaminsäure." Ich hoffe, das hilft dir weiter. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi
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