yolina
Liebe Stillberaterinnen, vielen Dank für euer Forum, es ist echt super! und auch Danke für die Antwort, die ich vor einigen Monaten schon mal bekommen habe! ich hab eine Frage, was das Stillen zum Einschlafen betrifft. Meine Tochter ist jetzt 8 Monate, sie isst schon ein wenig Brei aber ich stille sie noch recht oft. Sie schläft tagsüber manchmal und abends meistens beim Stillen ein. Nachts kommt sie ca. alle drei Stunden, in manchen Nächten öfter, selten weniger oft, ich stille sie und wir schlafen beide weiter. Für mich ist das in Ordnung, ich hab auch das Gefühl, dass Einschlafen an der Brust einfach wunderbar sein muss... und ich vermute, dass Frauen das auf der ganzen Welt so gemacht haben und machen, aber vermutlich gibts da überall "Moden". Meine Fragen: gewöhne ich meiner Tochter so an, dass sie nur noch an der Brust einschlafen will und mache ich sie damit unselbständiger als notwendig? Das ist nämlich, was mir meine Umwelt vermittelt, obwohl sie auch manchmal eben nicht beim Stillen einschläft und auch sonst im Tragetuch, Kinderwagen oder Auto einschläft. Und kann das Schlafensritual manchmal insofern anders sein, dass ich sie etwas früher stille und mein Partner sie ins Bett bringt? Oder verwirrt sie das? Vielen vielen Dank für Antworten!!! Alles Liebe Yolina
Liebe Yolina, wenn Ihr Baby sich vom Papa ins Bett bringen lässt, dann ist alles in Ordnung :-) und ansonsten machen Sie NICHTS falsch! Ihr Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein fünfzehn Wochen altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen! Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi
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