Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

lüften, salben, wickeln....

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: lüften, salben, wickeln....

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... und nix nützt! Hallo Frau Welter, meine Kleine ist jetzt fast drei Wochen alt. Ich versuche sie voll zu stillen, aber meine BW sind dermaßen wund. Ich bin während der Pausen fast nur noch damit beschäftigt, die Dinger dazu zu bewegen, schnell heil zu werden. Nach dem Stillen lass ich Milch trocknen, ich salbe sie ein und mach warme Umschläge (Teils mit Tee, teils nur warme Tücher). Meine Kleine braucht um satt zu werden allerdings auch immer 1 1/2 bis 2 Stunden! Wobei sie kaum nuckelt, sondern wirklich kräftig trinkt und zwischen den Zügen längere Verschnaufpausen braucht. Heute Nacht war es dann so weit, daß die eine BW zu bluten anfing! Ich mach mir jetzt natürlich ernsthafte Gedanken. Im Krankenhaus "mußte" ich Milch abpumpen und ich war da eigentlich jedesmal froh, da die Pumpe nicht so weh tat, wie die Schnute. Soll ich mir (vorübergehend) eine Pumpe zulegen, bis es besser ist (nur zum Zufüttern, wenns zu lange dauert)? Oder soll ich mir Stillhütchen besorgen? Was kann ich denn sonst noch tun? Übrigens, die Kleine hatte keine Probleme mit dem Wechseln zwischen Brust und Flasche. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar LG Diana


Biggi Welter

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? Liebe Diana, alles „lüften, salben und wickeln" wird Ihnen nicht wirklich helfen, denn damit doktern Sie nur an den Symptomen herum und beseitigen nicht die Ursache. Das gilt auch für die Verwendung von Stillhütchen, die ebenfalls nicht die Ursachen beseitigen und zudem noch eine ganze Reihe anderer Probleme auslösen können. In mehr als 80 % der Fälle sind wunde Brustwarzen durch nicht korrektes Anlegen und/oder eine falsche Saugtechnik des Kindes verursacht. Beides kann ich bei Ihnen hier am Monitor natürlich nicht beurteilen, deshalb sollten Sie sich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wenden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können hier einige Tipps, wie Sie die Heilung der wunden Brustwarzen beschleunigen können sowie eine Beschreibung des korrekten Anlegens: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite zuerst anlegen (könnte bei Ihnen unmöglich sein, wenn Sie vollkommen einseitig stillen) • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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