FrauMaus
Hallo Biggi, gibt es einen Geheimtipp wie ich meine 22 Monate alte Tochter davon abhalte, mir während des Stillens mit der Hand an der anderen Brust bzw im Ausschnitt herumzufummeln? Sie kneift auch meine Brustwarze zwischen ihren Fingern und zwickt meine Haut. Aber auch das Fummeln selbst ist für mich unerträglich und ich weiß nicht, wie ich das verhindern soll. Ich habe ihr schon Nein gesagt, erklärt Mama mag das nicht, ihre Hand sanft festgehalten und das stillen ab Fummeln beendet - nichts hat nachhaltig etwas an der Situation verbessert. Liebe Grüße.
Liebe FrauMaus, wie so oft im Leben mit den Kleinen geht es hier nicht so sehr um das, was Dein Kind macht, als um das, was Du mit Dir selbst machst. Uns Müttern fällt es oft schwer, auch für uns selbst da zu sein. Wie sehr achten, lieben und respektieren wir uns selbst? Wo sagen wir "STOP, Du überschreitest eine Grenze und das lasse ich nicht zu!" Gerade wenn wir selbst (und das betrifft ja die meisten unserer Generation) nicht unbedingt mit liebevollen, einfühlsamen Eltern gesegnet waren machen wir oft den Fehler, davor zurückzuscheuen, unseren Kindern ein klares NEIN vorzugeben. Wir möchten sie ja nicht unglücklich machen! Nur machen wir sie auch nicht glücklich damit, dass wir sie alles machen lassen, alles ertragen und erdulden - oder dadurch, dass wir bestimmte Situationen vermeiden (so wie Du das ja auch beschreibst), denn damit präsentieren wir ganz klar das Bild einer schwachen, hilflosen Mutter. Und das wiederum verunsichert unsere Kinder und gibt ihnen eine Macht, die sie nicht brauchen, nicht wollen und nicht haben sollten. Zurück zum „Fummeln“. Es ist eine Angewohnheit, die sich Deine Kleine jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von Dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn sie kneifen oder fummeln möchte, sagst Du ganz deutlich NEIN und hältst ihr Händchen fest. Wird sie sich freuen? Keinesfalls, sie wird vermutlich schreien, toben, treten oder Dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst Du damit umgehen? Lass es zu. Lass Dich nicht verunsichern, denn es geht Deiner Tochter ja trotzdem gut, sie bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an Deiner Liebe zweifeln. Sie ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei Du ruhig und klar, so dass sie sich an Dir orientieren kann. Vielleicht wirst Du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst Du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Vielleicht kannst du ihr auch eine Fummel- und Kneif-Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können. Wenn Du konsequent bleibst, sollte sie in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es… Alles Gute für Euch, schreibst Du mir in ein paar Tagen noch einmal, wie es Euch geht? Herzlichen Gruß Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Unterstützung der Brust während abstillen
- Baby saugt nachts viel besser als tags
- Stillpause Mamawochenende
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis