Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kind 22 Monate will kaum essen... sondern hauptsächlich gestillt werden

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kind 22 Monate will kaum essen... sondern hauptsächlich gestillt werden

mi cielo

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Liebe Frau Welter, vor gut einem Jahr haben Sie mir schon einmal hilfreich geantwortet: https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Baby-10-Monate-Schlafen-nur-noch-an-der-Brust_182323.htm Meine Tochter ist mittlerweile 22 Monate alt und noch immer eine tendenziell schlechte Schläferin... und noch schlechtere Esserin. Ich habe bis dato versucht immer sehr viel Geduld einzubringen... vor allem bezüglich dem Essen keinen Druck zu machen. Die Bücher von Dr. Carlos Gonzales haben mir bis dato dabei geholfen. Aber so langsam verzweifel ich doch ein wenig... Wir essen immer in Ruhe und gemeinsam am Tisch... ohne Ablenkung mit Fernseher, Musik oder Spielzeug. Es gibt bei uns keine Fertiggerichte... ich koche alles selbst... es sei denn wir holen mal eine Pizza... oder so. Aber die Kleine mag einfach nicht gern essen: vor allem GAR KEIN Gemüse bzw. außer Obst wenig Gesundes. Hat sie vor einem Jahr noch zum Frühstück etwas Brot gegessen... kratzt sie mittlerweile nur noch den Frischkäse runter und möchte anschließend doch wieder gestillt werden. Sie isst eigentlich nur Himbeeren, Bananen, Birnen... Nudeln... Milchreis... manchmal Kartoffeln und Tomaten und am allerliebsten Wurst... dafür wiederum kein Fleisch. Da ich auch die Pasta selber mache... mogel ich in den Teig schon mal etwas Spinatpulver oder Karottensaft... oder mache als Nudelsauce eine Blumenkohlcarbonara... ansonsten pickt sie aus allen Gerichten entweder nur die Nudeln... oder die Wurst raus und rührt den Rest nicht an... auch wenn ich schon aus diesem Grund vieles als Auflauf koche. Aber auch wenn ich ihr die verschiedenen Komponenten getrennt anbiete, nützt es nix. Ihr Repertoire an akzeptierten Lebensmitteln ist wirklich so klein... und auch dazu nicht beständig. Einen Tag isst sie Kartoffeln... dann am nächsten wieder nicht. Auch die Mengen sind wirlich sehr gering... vielleicht isst sie zwei bis drei mal am Tag eine handvoll (also ihre Handgröße). Wirklich hungern muss sie vermutlich nicht, denn ich stille sie weiterhin nach Bedarf... oder anders gesagt: ich kann ihr den Wunsch nach "Mumi" irgendwie nicht abschlagen - aktiv anbieten tue ich ja nicht mehr. Aber dann ist sie krank, bekommt wochenlang Zähne, macht einen Schub durch... oder ist sonst irgendwie in meinen Augen "bedürftig". :-) Vor allem nachts holt sie sich noch einiges an Kalorien durch das nächtliche Stillen... sodass ich seit fast zwei Jahren vom Durchschlafen nur träumen kann. Wenn es gut läuft weckt sie mich nur zwei mal auf... wenn es schlecht läuft auch 5-6 mal... das schlaucht natürlich. Ich habe nur total Angst sie abzustillen, da sie ja soooo schlecht isst. Keiner kann mir ja garantieren, dass es nach dem Abstillen wirklich besser wird. So weiß ich zumindest, dass sie mit dem Nötigsten versorgt wird. Dennoch mache ich mir Sorgen, dass ich das Zeitfenster der "geschmacklichen Gewöhnung" verpasse... hätten Sie vielleicht noch einen Rat für mich? Ganz lieben Dank, Mi Cielo


Biggi Welter

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Liebe Cielo, bitte lass zunächst die Zink- und Eisenwerte kontrollieren, denn es kann gut sein, dass dein Baby einen Mangel hat und deshalb so appetitlos ist. In diesem Alter muss nachgeschaut werden, wenn ein Kind die Beikost so ablehnt. Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann nach dem ersten Geburtstag wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. Gleichzeitig solltest Du weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Probiere es einfach weiterhin immer wieder aus lass die Werte kontrollieren. LLLiebe Grüße Biggi


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