Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kein Kolostrum

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kein Kolostrum

Dolgan

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Hallo, Schön das es dieses Forum gibt. Wir haben vor kurzem entbunden. Leider musste ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Es gab Komplikationen. Eigentlich hatten wir auf eine natürliche Geburt gehofft, weil es meiner Frau aufgrund einer zurück liegenden, notwendigen brust-op nicht möglich ist zu stillen. Wir haben gehofft, das sich die durchtrennen und entfernten Milchkanäle wieder etwas ausbilden so daß wir wenigsten etwas Kolostrum füttern können. Leider war dies nicht möglich. Sowohl die natürliche Entbindung als auch das Kolostrum sollen das ja Kind schützen. Gibt es irgend etwas was wir tun können, um unserem Mädchen den Start in Leben zu erleichtern und KS und fehlendes Kolostrum etwas auszugleichen? Gibt es so etwas wie ein Ersatz zum Kolostrum? Irgend etwas was wir unserer Tochter gutes tun können? Viele Grüße und auf Antwort hoffend.


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Lieber Dolgan, Flaschennahrung ist ganz gewiss nicht „schlimm" und Euer Baby wird gut gedeihen. Und ganz sicher ist es nicht entscheidend für die Mutter-Kind-Bindung, wie das Baby gefüttert wird. Stillen hilft, Nähe und ein Gefühl für die Bedürfnisse des Babys zu entwickelt, ist aber auch kein Garant dafür. Was die gesundheitlichen Vor- und/oder Nachteile betrifft gibt es Studien, aber keine Garantien. Also macht euch bitte keine Vorwürfe!!! Vielleicht beruhigt euch auch dieser Text von Márta Guóth-Gumberger, IBCLC aus Rosenheim, mit dem Titel "Wenn es mit dem Stillen trotz allem nicht klappt": "Die biologische Möglichkeit, Ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zuwenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. (...) Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden. „ Liebe Grüße und alles alles Gute für euch! Biggi


Dolgan

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Vielen Dank für ihre verständnisvolle Antwort.


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