Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Ich möchte mich schon mal vorab für die netten, schnellen Antworten bedanken, die man hier immer bekommt. Meine kleine Tochter (jetzt 10,5 Monate alt) leidet seit etwa einem Monat öfter an Verstopfung. Vor einem Monat waren wir eine Woche an der Nordsee im Urlaub und seitdem klappt es mit der Verdauung nicht mehr richtig. Damals im Urlaub hat sie auch noch ihre vier Schneidezähne auf einmal bekommen und ich dachte, dass es damit zusammenhängen könnte. Sie hat manchmal vier bis fünf Tage keinen Stuhlgang und dann drückt sie ganz häufig und es kommt nichts. Wenn sie dann mal Stuhlgang hat, muss sie ganz furchtbar weinen, obwohl ich gar nicht finde, dass ihr Stuhl so fest ist. Sie isst eine schlechte Esserin und isst am liebsten Brot. Mittags schafft sie vielleicht 150 gr (verschiedenes, am liebsten Bio-Menü von Hipp) aber nicht mehr. Zwischendurch bekommt sie Obst (wir haben jetzt mal Gläschen mit Pflaumen gekauft). Sie isst sehr gerne Banane, was ich jetzt erst mal von dem Speiseplan gestrichen habe. Morgens und abends isst sie Brot mit Käse oder Wurst und je nachdem abends auch noch ein bisschen Milchbrei mit Schmelzflocken. Sie trinkt nicht sehr viel, hier und da mal ein Schlückchen Wasser oder selten Apfelsaft. Ich stille sie abends zum Einschlafen, manchmal mittags in den Mittagsschlaf, wenn wir nicht gerade mit den Kinderwagen unterwegs sind. Da geht es auch ohne Stillen :-) und nachts noch 2 bis 3 mal oder öfter, je nachdem, wann sie will. Der Kinderarzt hat uns Zäpfchen verschrieben und meinte, sie solle mehr trinken. Außerdem sagte er, die Muttermilch könne stopfen. Dabei hatte sie, als sie noch voll gestillt wurde, jeden Tag ein- bis dreimal Stuhlgang und nie Probleme. Dabei dachte ich, Muttermilch würde die Verdauung begünstigen. Ich bin mir unsicher, ob das Stillen in dem Alter meiner Tochter (in einer Woche wird sie 11 Monate!) so noch ok ist, da ich sie häufig nach dem Mittagessen noch stille und sie dann in ihren Mittagsschlaf fällt. Viele sagen mir, ich solle das Stillen reduzieren. Auch nachts müsse sie mittlerweile durchschlafen, sonst würde sie später unter Schlafstörungen leiden. Außerdem würde sie dann endlich besser essen und ihre Verdauung sich den Gegebenheiten anpassen. Ist weniger stillen besser für die Verdauung? Sollte man nachts wirklich abstillen? Ich muss ihr manchmal die Windel wechseln, so voll ist sie nachts, weil die Kleine dann am meisten aufnimmt, aber trotzdem klappt es mit der Verdauung nicht. Was kann ich tun, dass ihr Stuhlgang wieder besser wird? Sorry, ist irgendwie lang geworden :-). Danke für eine schnelle Antwort. Lisbethchen
Liebe Lisbethchen, Muttermilch stopft ganz sicher nicht, eher im gegenteil ;-), auch ist es absolut normal, dass dein Kind noch gestillt wird. Muttermilch sollte die Hauptnahrungsquelle für das gesamte erste Lebensjahr sein, erst im zweiten Lebensjahr ändern sich die Gewichtungen im Speiseplan eines Kindes. Wenn ein Kind längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell sogar häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Auch der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss. LLLiebe Grüße Biggi
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