Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

In den Schlaf stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: In den Schlaf stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 7,5 Monate alt und momentan schläft sie sowohl tagsüber als auch abends nur ein, wenn sie in den Schlaf gestillt wird. Versuche ich es anders schreit sie ganz heftig. Wenn sie tagsüber müde wird, fängt sie an zu quengeln und guckt mich schon auffordernd an, als ob sie sagen will: Komm schon, still mich in den Schlaf. Ungünstig ist es dann auch, dass sie auf diese Weise zu den Mahlzeiten auch nicht so viel Hunger hat, denn sie schläft gegen 11.00 Uhr und trinkt dann durch das in-den-schlaf stillen vorher noch, ich aber mittags und nachmittags durch Beikost ersetzen möchte. (Im Auto geht es allerdings mit Einschlafen, manchmal auch beim spazierengehen im Kinderwagen) Ich habe hier schon öfters gelesen, dass Du sagst, die Kinder schlafen später doch alleine ein, aber so langsam habe ich meine Zweifel, ob ich sie nicht zu sehr daran gewöhne. Seit sie 3 Monate war bis sie 6 Monate war ist sie ganz toll abends alleine eingeschlafen. Jetzt geht es seit über einem Monat halt nur noch mit in-den-Schlaf-stillen. Meinst Du, ich sollte sie trotzdem weiter in den Schlaf stillen? Was wäre denn eine Alternative?? (Übrigens einen Schnuller nimmt sie nicht) Viele Grüße Babsi


Biggi Welter

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? Liebe Manu, der Punkt, der mich ganz hellhörig werden lässt ist der, dass Ihnen die Brustwarzen weh tun, denn das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass entweder das Baby nicht korrekt saugt oder aber die Anlegetechnik nicht optimal ist (oder sogar beides). Das wieder kann eine Erklärung für das häufige Stillverlangen sein (das allerdings nicht unbedingt „behandlungsbedürftig" sein muss). Ehe Sie jetzt den vermeintlich einfachen Weg gehen und Ihrem Kind eine Flasche anbieten (lassen) sollten Sie sich deshalb mit einer Kollegin vor Ort in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Eine Stillberaterin kann im direkten Kontakt sehen, wie Sie anlegen und wie Ihr Kind trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben, was Sie tun können, damit das Stillen schmerzfrei wird und so Ihr Kind auch optimal trinken kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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vielleicht ist als Zusatzinfo für Dich noch interessant, dass bei meiner Kleinen jetzt gerade die zwei Zähne oben kommen (gucken beide schon raus), zwei unten hat sie mit 6 Monaten bekommen. Ansonsten kommt sie nachts 1x, wacht neuerdings aber ab und zu schreiend auf und ich stille sie dann wieder in den Schlaf. Sie trinkt dann auch viel.


Biggi Welter

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? Liebe Babsi, ja, die Kinder sind irgendwann so weit, dass sie alleine einschlafen, doch dieses „irgendwann" ist nur extrem selten bereits mit einem halben Jahr, ja auch nicht unbedingt mit einem Jahr zu erwarten. Die Ungeduld der Mutter ist sicher verständlich, doch es ist nun einmal so, dass das Kind keine Ahnung davon haben kann, was sich die Mutter und nicht zuletzt auch die Umwelt der Mutter, die deren Vorstellung ja extrem beeinflusst, vorstellt. Das Baby verhält sich so, wie es das genetische Programm seit Urzeiten vorsieht und das sieht in diesem Alter noch keine Trennung und auch kein alleine (ein)schlafen vor. Überlege dir einmal was dein Kind zur Zeit alles leistet: Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist, deine Nähe sucht und nachts vielleicht häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne besondere Anstrengungen zu unternehmen. Genieße dieses Privileg. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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