Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, Mich beschäftigt im Moment sehr die Frage ob es gut oder weniger gut für ein Kind ist, es in den Schlaf zu stillen. Ich habe meine Tochter seit Beginn in den Schlaf gestillt, nun ist sie 14 Monate und ich mache es nach wie vor noch. Ich hätte gerne Ihre Meinung und vielleicht auch Ihre Erfahrung zu diesem Thema gewußt. Vielen Dank im vorhinein un liebe Grüße
Liebe Waffa, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie noch die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und lassen Sie Ihr Baby Baby sein. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Zu dem Thema Abhängigkeit und alleine einschlafen möchte ich Ihnen eine Stelle aus „Wenn Eltern laufen lernen“ von Katharina Zimmer zitieren: „Sollte eine Baby auf dem Arm der Mutter (oder des Vaters) einschlafen dürfen? Selbstverständlich, wenn es sich so ergibt. Viele Babys schlafen nach dem Stillen oder dem Fläschchen oder auch einer zusätzlichen Zwiesprache und ein wenig Schmusen abends oder tagsüber im Arm der Eltern ein. Das ist ganz natürlich, denn hier fühlen sie sich am sichersten und am wenigsten vom Leben abgeschnitten. Leider lesen oder hören Eltern gelegentlich, man sollte Babys nicht auf dem Arm einschlafen lassen. Die Begründung: Wenn die Kinder dann später in ihrem Bettchen aufwachen, hätten sie Angst oder erschreckten sich. Sie wüssten nicht, wo sie seinen, weil sie sich erinnerten, vorher im Arm der Mutter gelegen zu haben. Hier haben wir es mit zwei Missverständnissen zu tun, die dringend der Aufklärung bedürfen. Erstens entspricht es ganz dem natürlichen, intuitiven Verhalten der meisten Mütter und ebenso der Babys den Schlaf in der Geborgenheit des körperlichen Kontaktes „kommen zu lassen“. Dieses Verhalten gehört zu dem von der Natur zur Sicherheit des Babys vorgesehenen Verhaltensprogramm, mit dem auch alle Eltern ausgestattet sind. Das heißt nicht, dass das Baby nicht in seinem Bettchen einschlafen dürfe. Zweitens hat der Schlaf eine besondere Eigenschaft oder Funktion: Er löscht fast alle Erinnerungen aus an das, was unmittelbar vor dem Einschlafen erlebt und gedacht wird. Nur Erlebnisse, Eindrücke und Lernen, die sich eine Viertelstunde oder zwanzig Minuten vor dem Einschlafen ereignen, werden behalten. Das hat die neue Schlafforschung eindeutig erwiesen. Demnach wird sich ein Kind, entgegen der oben geäußerten Meinung, auch wenn man es zum Schlafen gleich in sein Bettchen legt, beim Aufwachen nachts eher daran erinnern (wenn es sich überhaupt erinnert), was eine halbe Stunde vor dem Einschlafen war. Nämlich, dass die Mama oder der Papa mit ihm geschmust hat und es zum Stillen oder Füttern auf dem Arm hatte. Wie es eingeschlafen ist, daran erinnert sich das Baby jedoch auf keinen Fall. Nicht einmal wie selber wissen genau, wie und wann uns abends die Augen zufallen. Und wenn wir vorher gelesen haben, so vergessen wir, was in den letzten Zeilen stand. Das Gefühl der Geborgenheit jedoch, das ein Kind im Moment des Einschlafens umhüllt, begleitet es auf seiner Traumreise durch die Nacht und lässt es besser und ruhiger schlafen.“ Auch dein Kind wird einmal ohne dich und deine Brust einschlafen und wenn es so weit ist, wird es auch durchschlafen bzw. in der Nacht selbst wieder in den Schlaf zurückfinden. Habe einfach etwas Geduld und gönne auch dir immer wieder einmal etwas Schönes. Die Arbeit läuft nicht davon, aber die Zeit, in der dein Kind so klein ist und dich braucht vergeht und lässt sich nie wieder nachholen. Dieser Meinung schließe ich mich aus vollstem Herzen an. LLLiebe Grüße Biggi
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