Frage: Ihre Meinung zu einer Aussage

Sehr geehrte Frau Welter, soeben habe ich folgende Aussage auf einer Website gefunden. Sollte Ihr Kind über einen längeren Zeitraum (etwa 2 Wochen) mehr als 1000 ml in 24 Stunden trinken, so sollten Sie sich beraten lassen und eventuell auf eine 1er Nahrung um zustellen. Obwohl Sie mir bereits versichert haben, dass mein BAby soviel PRE-Nahrung trinken darf, wie es möchte, bin ich dennoch, schon wieder ein wenig verunsichert. Gerade weil er in der letzten Zeit einen ziemlich Appetit hat und scho manchmal über die 1000 ml kommt. Ist diese Aussage veraltet und können Sie mir auch sagen, wenn ja, warum? Vielen Dank Katha

von Katha0886 am 27.12.2013, 08:12



Antwort auf: Ihre Meinung zu einer Aussage

Liebe Katha, Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).

von Biggi Welter am 27.12.2013



Antwort auf: Ihre Meinung zu einer Aussage

Danke für Ihre Meinung. Demnach kann ich bedenklos täglich über 1000 ml geben, oder? LIebe Grüße Katha

von Katha0886 am 27.12.2013, 09:52



Antwort auf: Ihre Meinung zu einer Aussage

Pre ja, 1er nein.

von Jendriks_Mama am 27.12.2013, 10:11



Antwort auf: Ihre Meinung zu einer Aussage

Vielen Dank .;) ABer dennoch muss ich nochmal nachhaken, warum dass so ist? Denn die Flüssigkeitsmenge ist doch die gleiche (in Bezug auf die Nieren des Kindes). Warum muss man da bei PRE keine Sorgen haben und bei 1er Nahrung schon?

von Katha0886 am 27.12.2013, 10:30



Antwort auf: Ihre Meinung zu einer Aussage

LIebe Katha0886, das liegt daran, wie Biggi schon geschrieben hatte, dass in der 1er Milch Sachen drin sind, die in Muttermilch und Pre nicht so enthalten sind, beziehungsweise nicht in der ZUsammensetzung, die eben nicht mehr in beliebiger Menge gesund fürs Baby sind: "1er enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke"... Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.12.2013