Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo, ich habe einige Fragen und brauche dringend mal den ein oder anderen Rat. Meine Tochter ist knapp 14 Monate alt und ich stille sie noch. Wir beide genießen diese Stillbeziehung sehr. Bis sie knapp 8 Monate alt war, wollte sie fast ausschließlich stillen, hat lediglich mal ein wenig Brötchen aus der Hand „geknabbert“, oder auf einigen gekochten Gemüsesticks herum „gekaut“. Brei nahm sie nur 3-4 Löffel. Mit der Zeit aß sie etwas größere Mengen, aber bis zum 1. Lebensjahr bestand der Großteil ihrer Nahrung aus Muttermilch, so, wie es sein soll. Sie aß nicht mehr als 3 bis maximal 4 Mahlzeiten am Tag und wurde von mir weiterhin nach Bedarf gestillt, weil sie es auch so einforderte. Nun waren wir vor zwei Wochen bei der Kinderärztin zur U6 und sie hat die Kleine gewogen und gemessen und meinte dann, sie würde in ihrer Perzentiele einen leichten Knick nach unten machen und zu wenig zunehmen. Sie wog zu diesem Zeitpunkt 8820g und war 72 cm groß. Die Ärztin fragte daraufhin, ob ich noch stille und ich sagte, dass ich nach Bedarf noch 3-4 Mal am Tag stille und meine Tochter keine gute Esserin ist. Die Ärztin sagte daraufhin, dass das zu viel sei und ich wenn überhaupt nur noch nach den Mahlzeiten stillen sollte, da die Muttermilch nicht mehr genug Kalorien hat, meine Kleine aber aufgrund der Menge an Flüssigkeit im Magen dann erstmal satt sei und deshalb nicht äße. Sollte auch das nicht klappen, sollte ich nur noch in der Nacht stillen und sie möchte uns in 8 Wochen zum wiegen sehen. Das ganze betrübte mich nun ziemlich, das ich das stillen so einschränken musste da ich ihr ungern etwas weg nehmen möchte, was sie so sehr liebt, aber ich möchte ihr natürlich auch nicht schaden und möchte ja, dass sie weiterhin gut zunimmt. Mit der Gewichtszunahme gab es vorher noch nie ein Problem. Ich befolgte also den Rat der Ärztin und stillte nur noch nach den Mahlzeiten. Das klappte zunächst ganz gut und sie nahm etwas zu. Normalerweise kochen wir selber für unsere Kinder und unsere Tochter hat mittags meist verschiedene gekochte Gemüsesorten mit Kartoffeln und hin und wieder Fleisch, oder Fisch gegessen. Manchmal auch Nudeln mit Gemüsesauce und etwas Butter, o.ä. Brot, oder Brötchen mag sie zur Zeit leider gar nicht. Morgens und abends gab es daher meist Getreidebrei, den ich zur Hälfte mit Kuhmilch anrührte und etwas frisches Obstmus untermischte. Auf Anraten der Kinderärztin hin und wieder auch einen Löffel Mandelmus, damit der Brei mehr Kalorien hat. Als Zwischenmahlzeit aß die kleine Maus ein Stückchen Butterkäse, eine Banane, eine halbe Avocado, selbstgebackene Bananenkekse, oder so etwas in der Art. Das klappte zunächst ganz gut. Als es mittags einmal schnell gehen musste, gab ich ihr ein Babygläschen von Holle mit Bolognese Nudeln, was sie gern gegessen hat. Seitdem möchte sie nun fast nichts anderes warmes mehr essen, nur dieses Gläschen. Auch Zwischenmahlzeiten nimmt sie kaum mehr, kaut auf allem nur kurz herum und schiebt es dann mit der Zunge wieder aus dem Mund. Ich habe dann aufgehört, nach den Mahlzeiten zu stillen, wie die Kinderärztin es gesagt hatte und stillte nur noch nachts. Auch das brachte aber keine Verbesserung und sie isst sehr schlecht. Mittags und abends mal eine Mahlzeit. Oft nur die Bolognese Nudeln, was ich aber auch zu einseitig finde. Alles andere biete ich immer mal wieder an, aber sie presst dann die Lippen zusammen und dreht den Kopf weg. Ich lasse sie dann und versuche es später nochmal. Möchte auch keinen Druck ausüben, denn das essen soll ihr ja Spaß machen. Nun habe ich aber halt Angst, dass sie zu wenig Vitamine, Nährstoffe etc. bekommt und zu wenig zunimmt, bis wir wieder zum wiegen zur Ärztin müssen. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll, damit die mehr isst und besser zunimmt. Zudem fing es schon vor dem Termin bei der Ärztin vor 2 Wochen an, dass sie extrem anhänglich wurde und das hat sich seitdem noch verstärkt. Sie möchte nur noch zu mir auf den Arm, oder ins Tragetuch. Wenn mein Mann sie mal nimmt, oder mein Sohn, weint sie sofort bitterlich und zeigt zu mir, oder sagt „Mama“ und zeigt weinend zu mir. Sie tut mir dann total leid. Ich habe den Eindruck, dass ihr das stillen tagsüber fehlt. Ich nehme sie zwar oft auf den Arm, kuschle so mit ihr, habe sie im Tragetuch, oder spiele mit ihr auf dem Boden, aber das ist scheinbar etwas anderes. -Oder bilde ich mir das alles nur ein, interpretiere etwas falsches hinein und es ist vielleicht nur eine normale Phase? Hast du Tipps für mich, wie ich die Situation besser lösen kann, was ich besser machen kann, oder was ich ihr noch anbieten kann, damit sie besser isst? Es ist leider sehr lang geworden, aber ich wollte nichts wichtiges auslassen. Vielen Dank für‘s lesen. Viele Grüße, NaturalMum

von naturalMum am 30.04.2018, 09:43



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Liebe NaturalMum, wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Ganz sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich zitiere dir noch aus einem Artikel, den Denise Both IBCLC geschrieben hat: "Das am heißesten gehandelte Thema, wenn es um Mangelerscheinungen bei gestillten Kindern ist das Eisen. Stillende Frauen dürfen sich immer wieder anhören, dass Muttermilch ja nur wenig Eisen enthält und dass die Eisenspeicher des Kindes nur bis etwa sechs Monate ausreichen und dann sei es unabdingbar Beikost einzuführen, um einen Eisenmangel abzuwenden. Es stimmt, dass Muttermilch im Verhältnis zu Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung nur wenig Eisen enthält, demgegenüber steht jedoch die bessere Bioverfügbarkeit des Muttermilcheisens für das Kind. Dennoch kann es zu einem Eisenmangel bei gestillten Kindern kommen. Besonders gefährdet dafür sind Frühgeborene, Kinder deren Mütter in der Schwangerschaft einen Eisenmangel hatten und Kinder, deutlich länger als sechs Monate jegliche feste Nahrung ablehnen. Man muss zwischen Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie unterscheiden. Eisenmangel lässt sich nicht unbedingt an einem niedrigen Hämoglobinwert (Hb) erkennen. Es reicht also nicht, beim Kind regelmäßig den Hb zu bestimmen, um einen Eisenmangel auszuschließen, sondern es muss zusätzlich auch noch der Serum Ferritin Wert bestimmt werden. Ein Eisenmangel im Kindesalter kann wirklich schwer wiegende und vor allem nicht immer wieder behebbare Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung haben und sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dazu kommt, dass sich ein unguter Kreislauf entwickeln kann, wenn das Kind erst mal in eine Mangelsituation geraten ist: Der Eisenmangel macht das Kind appetitlos, das Kind mag erst recht keine Beikost essen, der Eisenmangel verschärft sich. Deshalb ist es sinnvoll, dass bei einem Kind, das lange jegliche Beikost verweigert, Hämoglobin und Ferritin bestimmt werden, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich ein Mangel bestätigt. Der Pieks für die Blutuntersuchung ist weniger traumatisch für das Kind, als ein unentdeckter Eisenmangel. Eine vegetarische Ernährung ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer zu geringen Eisenzufuhr. Vegetarisch lebende Familien sollten jedoch unbedingt auf eine bewusste Zusammenstellung ihrer Ernährung achten, denn das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird nur zu 3 bis 8 Prozent verwertet, also deutlich weniger als das hämgebundene Eisen aus Fleisch, dessen Verwertbarkeit bei etwa 23 % liegt.“ Bitte nicht einfach Eisen zuführen, wenn ein Mangel nicht gesichert ist. Lass die Zink- und Eisenwerte kontrollieren, denn es kann gut sein, dass dein Baby einen Mangel hat und deshalb so appetitlos ist. Es steht Dir auch zu, eine zweite Arztmeinung einzuholen. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.04.2018



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo naturalMum Deine Geschichte ist beinahe die gleiche wie diejenige, welche wir bzgl. Kinderärzten und dem Thema Stillen zum Glück jetzt hinter uns haben... Deshalb möchte ich dir gerne antworten, vielleicht helfen dir meine Erfahrungen. Mein Sohn (inzwischen 26 Monate alt) war bis vor ein paar Monaten auch ein sehr schlechter Beikostesser und wollte noch ähnlich oft gestillt werden wie deine Tochter. Er war schon immer ein zierliches Kind, folgte mehr oder weniger der 3. Perzentile bez. Gewicht. Als er 17 Monate alt war, hat unsere (Ex-)Kinderärztin auch bemängelt, dass er leicht unter die 3. Perzentile gerutscht war. Sie hat uns dann denselben Ratschlag gegeben bezüglich Stillen und wollte uns auch ein paar Wochen darauf nochmals sehen. Ich habe dann auch probiert, das Stillen am Tag einzuschränken bzw. nur nach den Malzeiten zu stillen. Aber ausser Stress und Frust für meinen Sohn und mich hat das gar nichts gebracht. Im Gegenteil, er hat eher weniger als mehr gegessen und es war deshalb nicht verwunderlich, dass sich auch die gewünschte (grosse) Gewichtszunahme nicht in der von der Kinderärztin gewünschten Zeit einstellte. Darauf verwies sie uns sogar zwecks Abklärung einer "Gedeihstörung" ans Kinderspital. Dort wurde mein Sohn gründlich untersucht und diverse Blutanalysen wurden gemacht. Zum Glück wurde keine Stoffwechselerkrankung gefunden. Jedoch identifizierte der untersuchende Kinderarzt (des Kinderspitals) mich als stillende Mutter als die "Schuldige" für die "Gedeihstörung" unseres Kindes. Ich hätte unserem Sohn das nach Bedarf Stillen "ankonditioniert" und Stillen in diesem Umfang sei in diesem Alter unangebracht. Unser Sohn würde aus diesem Grund so wenig essen und entsprechend wenig zunehmen. Stichhaltige Argumente für seine These wollte er mir aber nicht bringen... Dies hat mich so wütend und hilflos gemacht, dass ich sofort wieder ganz nach Bedarf gestillt habe (egal ob vor oder nach dem Essen) und auch noch den Kinderarzt gewechselt habe. Und siehe da: Unser Sohn hat begonnen, kontinuierlich mehr Beikost zu essen (oft isst er gerade dann gut mit am Tisch, wenn er vorher stillen durfte). Sein Gewicht bewegt sich jetzt wieder leicht über der 3. Perzentile und er ist fit, gesund und gut entwickelt. Unser neuer Kinderarzt sieht im Langzeit - nach Bedarf- Stillen überhaupt kein Problem. Wir stillen immer noch. Aber ich spüre, wie das Stillen immer öfters ein nonnutritives Stillen wird, weil mein Sohn nun (von sich aus und trotz Stillen) mehr isst. Lass doch mal den Ferritinwert ermitteln. Eisenmangel verursacht Appetitmangel. Ich substituiere (auf Anweisung unseres neuen Kinderarztes) Eisen und ich habe schon den Eindruck, dass unser Sohn seither noch etwas fitter ist und etwas mehr Appetit hat. Als Lektüre kann ich dir wärmstens das Buch "Mein Kind will nicht essen" vom erfahrenen spanischen Kinderarzt Carlos Gonzalez empfehlen (welcher ein (Langzeit - nach Bedarf- ) Stillbefürworter ist. Diese Lektüre beruhigt wirklich sehr. Schade, dass es nicht zur Studiumspflichtlektüre von Kinderärzten gehört. Und nicht zuletzt empfiehlt die WHO ausdrücklich für Kinder auf der ganzen Welt eine Stilldauer (ab dem 7. Monat neben Beikost) von 2 Jahren und darüber hinaus, solange dies Mutter und Kind dies wollen. Diese Empfehlung spricht die WHO nicht zuletzt gerade deshalb aus, um das Risiko von Gedeihstörungen zu minimieren! Zudem kenne ich in meinem Freundeskreis einen nach wie vor nach Bedarf gestillten 19 Monate alten Jungen, welcher wie ein kleiner Buddha ist. Dieser stillt oft und isst viel. Von wegen: Muttermilch hätte zu wenig Kalorien oder verderbe den Appetit auf feste Nahrung! Alles Gute euch! Und folge deiner mütterlichen Intuition. Joyful

Mitglied inaktiv - 30.04.2018, 14:50



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

@ Joyful Vielen Dank für deine Antwort und deine Erfahrungswerte, damit machst du mir in jedem Fall Mut, weiterhin auf mein Bauchgefühl zu hören. Die Geschichten unserer Kinder ähneln sich in der Tat und ich habe den Eindruck, dass meine Tochter einfach „dicht macht“ seit ich ihr das stillen tagsüber mehr und mehr streichen musste und deshalb noch schlechter isst, als sonst. Ja, vielleicht hat sie vorher etwas weniger zugenommen, aber wenigstens hatte sie Freude dabei und sie hat ja ihre „Speckröllchen“ und „Fettpölsterchen“ und ist ansonsten völlig altersgerecht entwickelt und ein fittes und aufgewecktes Mädchen, daher möchte ich ihr und mir da eigentlich keinen Druck machen und verstehe die Kinderärztin nicht so recht. Ich denke auch darüber nach, den Kinderarzt zu wechseln, nur ist es gar nicht so einfach, einen zu finden, der das längere Stillen über das erste Lebensjahr hinaus befürwortet. Hast du deinen durch Zufall gefunden und hattest einfach Glück, oder wie war das bei dir? Das mit dem Ferritin Wert ist ein guter Ansatzpunkt, das werde ich in jedem Fall überprüfen lassen. Vielen Dank auch für die Buchempfehlung. Das werde ich mir direkt bestellen. Viele Grüße NaturalMum

von naturalMum am 30.04.2018, 23:48



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Liebe Biggi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deinen Rat. Genau vor diesem Machtkampf ums Essen habe ich Angst. Ich habe oft davon gelesen und genau das möchte ich für meine Tochter nicht. Ich habe auch immer direkt aufgehört, wenn sie die Lippen zusammengepresst hat und den Kopf weg gedreht hat und habe dann 1-2 Stunden später einfach nochmal etwas zum Essen vor ihr auf den Tisch gelegt, damit sie es nehmen konnte, wenn sie wollte. Habe ich ihr mit dem nochmaligen anbieten des Essens nun schon geschadet? Das empfohlene Buch werde ich mir direkt bestellen, vielen Dank für den Hinweis. Wie viel Muttermilch trinken Babys mit über einem Jahr denn wohl durchschnittlich noch über den Tag verteilt? Sie isst ja ein wenig was und trinkt auch Wasser, daher wird es wahrscheinlich weniger sein, als noch im ersten Lebensjahr, oder kann man das nicht so verallgemeinern? Da ich nicht abpumpe, o.ä. weiß ich ja nicht, wie viel sie trinkt, aber da sie ansonsten gut entwickelt ist und nicht zu dünn aussieht, war das bisher auch zweitrangig für mich. -Bis die Kinderärztin dann meinte, es sei zu wenig... Ich werde mir eine Zweitmeinung von einem anderen Kinderarzt einholen und werde den Eisenwert und Zinkwert überprüfen lassen. Ist ja, genau wie die Impfung „nur“ ein kleiner Pieks, der aber wichtig ist. Selber essen darf unsere Tochter meistens zu den Mahlzeiten, das Geschmiere dabei stört mich weniger. Dennoch ist es oft so, dass sie lieber die Wachstuchtischdecke mit dem Essen einreibt, oder den Fußboden damit dekoriert, statt es zu essen. Ich hoffe, wir finden unseren Weg, wie es mit dem Essen wieder besser klappt.

von naturalMum am 01.05.2018, 00:10



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Liebe NaturalMum, nein, Du hast nichts falsch gemacht, wenn Du Deinem Kind immer wieder Beikost angeboten hast. Du hast es ja nicht zum Essen gezwungen! Ich kann Dir nicht sagen, wie viel Milch Dein Baby trinkt, aber Dein Kind ist fit und gut entwickelt und DAS zählt! Wenn die Blutwerte in Ordnung sind, würde ich ganz entspannt genau so weiter machen, denn Dein Baby wird irgendwann von ganz alleine mehr essen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 01.05.2018



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Guten Morgen liebe Biggi, vielen Dank noch einmal! Genau so werde ich es machen. :) Liebe Grüße NaturalMum

von naturalMum am 01.05.2018, 08:35



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

:-) Biggi

von Biggi Welter am 01.05.2018



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo naturalMum Eigentlich hätte ich dir gerne eine PN geschickt, aber irgendwie kann ich das vom Expertenforum aus nicht... Ja, das finde ich eben auch so schade, dass solche (in meinen Augen unnötigen) kinderärztlichen Ratschläge und Handlungsanweisungen bez. stillen oft dazu führen, dass eine zuvor harmonische, für beide Seiten schöne Stillbeziehung mit Frust und Tränen belastet wird oder oft sogar gegen den Willen von Kind und Mutter ganz abgebrochen wird. Und dann führt das ja nicht mal dazu, dass die Kinder wie gewünscht mehr zunehmen. Oft eher im Gegenteil. Sehr viele Kinderärzte haben (dies ist mein Eindruck) ein sehr bescheidenes und oft nicht einmal korrektes Stillwissen. Es kommt mir so vor, als hätten sie sich ihr Wissen bei der Folgemilch- und Gläschenwerbung erworben. So im Sinne von: Muttermilch ist während der ersten 6 Lebensmonate des Kindes das Beste, aber danach folgt noch was viel Besseres: Folgemilch und Gläschennahrung... Ich habe schon von einem Kinderarzt gehört, die Muttermilch werde mit längerer Stillzeit "wässrig" und wenig gehaltvoll. Ein anderer wollte wissen, dass die Brust längere Pausen brauche um dann wieder mehr Milch zu produzieren, einer meinte, ein Baby brauche nach 6 Monaten nachts gar keine Milch mehr etc. Und darüber, dass Stillen mehr ist als reine Nahrungsaufnahme, wissen viele Kinderärzte auch nichts oder sind sich dessen wenig bewusst. Viele Kinderärzte informieren sich auch nicht über stillverträgliche Medikamente und fordern stillende Frauen oft unnötigerweise auf, abzustillen. Du siehst, das Thema triggert mich gerade, weil ich die vergangenen Monate sehr belastend fand. Mein Mann liess sich durch diese Kinderärzte verunsichern und hat seinerseits Druck auf mich ausgeübt.. Und das hätte alles nicht sein müssen. Du fragst mich, wie wir einen langzeit-stillfreundlichen Kinderarzt gefunden haben. Das war ein glücklicher Zufall. Ich habe ihn wegen eines kleinen Notfalles konsultiert, da er bei uns im Dorf praktiziert. Und weil unsere damalige Kinderärztin und der abklärende Kinderarzt im Kinderspital der Meinung waren, ich müsste das Stillen zumindest stark einschränken, habe ich ihn bei dieser Gelegenheit um seine Meinung gefragt. Danach haben wir gleich zu ihm gewechselt und sind sehr zufrieden. Vielleicht hast du auch länger stillende Mütter in deinem Bekanntenkreis und kannst diese mal anfragen? Oder du fragst im Eltern Stillforum, ob jemand langzeit-stillfreundliche Kinderärzte in deiner Region kennt? Oder du bittest mehrere Kinderärzte in deiner Region um eine kurze telefonische Konsultaton (oder schreibst eine Mail) und befragst sie, wie sie zu diesem Thema stehen. Eine andere Möglichkeit ist auch, dass du deiner Kinderärztin einfach mitteilst, dass dieses Thema nicht verhandelbar ist und dass du der offiziellen Empfehlung der WHO folgst. Oder du verschweigst ihr einfach in Zukunft, wann und wie oft ihr in Zukunft nocht stillt beziehungsweise sagst ihr diesbezüglich nicht die Wahrheit. Beides müsste wahrscheinlich dein Partner mittragen, falls ihr die Kinderarzttermine gemeinsam wahrnehmt... Aber mir persönlich ist es wohler, wenn wir einen Kinderarzt haben, der insgesamt das Thema "lineare Gewichtszunahme" einigermassen entspannt sieht und beim Thema Essen nicht unnötig Druck aussübt. Natürlich muss ein Kinderarzt abklären, ob eine ernsthafte gesundheitliche Störung vorliegt, wenn die Gewichtskurve überlängere Zeit stark auffällig ist. Aber nur dann. Den Ferritinwert würde ich wirklich überprüfen lassen (nicht nur den Haemoglobinwert, der ist zu wenig aussagekräftig). Kinder, welche noch wenig Beikost (und sehr wenig Fleisch) essen, haben wirklich oft zu geringe Eisenspeicher. Und das hemmt den Appetit und kann langfristig wirklich zu einem Entwicklungsknick führen. Hoffentlich findet ihr einen Kinderarzt, der euch entspricht! Liebe Grüsse Joyful

Mitglied inaktiv - 01.05.2018, 10:44



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo Joyful, habe dir per PN geantwortet, hoffe, es hat geklappt, denn in meinem Postausgang kann ich die Nachricht komischerweise nicht finden. Liebe Grüße NaturalMum

von naturalMum am 01.05.2018, 21:20



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo naturalMum Ich habe deine PN zwar leider tatsächlich nicht erhalten, inwzischen aber herausgefunden, wie ich dir selber eine schreiben kann. Du solltest eine PN von mir im Postfach haben. Liebe Grüsse Joyful

Mitglied inaktiv - 02.05.2018, 10:14



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo Naturalmom, Falls du noch liest, wollte ich dir eine weitere ähnliche Situation schildern. Meine Tochter hat ewigkeitenlang nur Probiermengen an Beikost genommen. Sie hat sehr viel stillen wollen sowohl als Nahrungsaufnahme als auch zum Kuscheln. Und war immer extrem rund. Mit 1,5 Jahren wurde das Essen dann langsam etwas mehr und als ich wieder schwanger wurde und die Milch im dritten Monat versiegte, stillte sie "trocken" weiter ohne sich zu beklagen. Inzwischen ist sie 2Jahre und 9 Monate und isst ganz normal, stillt aber zum Einschlafen noch immer. Meine zweite Tochter ist ganz anders. Sie stillt viel weniger, ist jetzt mit 8,5 Monaten schon sehr an Beikost interessiert. Kinder sind unterschiedlich und ich "bin bei dir" wenn du den Bedürfnissen deines Kindes Nachkommen willst. Lass dich von Ärzten nicht verunsichern. Nur wir "modernen Völker" haben so ein eigenartiges Verhältnis zu unseren Babys, die am Liebsten sofort kleine Erwachsene sein sollen. ;-) Falls du noch Rat suchen solltest kann ich dir La leche Liga empfehlen (die haben mir damals Fragen beantwortet) und Regine Gresens mit ihrer tollen Seite Stillkinder.de Lieben Gruß Ela

von Sofia4 am 03.05.2018, 14:09



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Hallo Ela, vielen Dank auch für deine Erfahrungswerte. Das beruhigt doch sehr, wenn man liest, dass es anderen ähnlich geht. Ich stille momentan tagsüber wieder mehr, weil die kleine sonst einfach extrem unzufrieden war. Sie isst nun zwar etwas besser, dafür aber vorwiegend Dinge, die leider nur wenige Kalorien haben, wie gekochte Karotten Stückchen. Mal schauen, wie es weiter geht. Mit dem stillen fühle ich mich in jedem Fall wohler und habe ein gutes Bauchgefühl dabei. Liebe Grüße NaturalMum

von naturalMum am 04.05.2018, 13:56



Antwort auf: Ich soll laut Kinderarzt weniger stillen - einige Fragen dazu

Das freut mich, ein "Mama-Netzwerk" hilft sehr, meint doch jeder immer rein reden zu müssen in die Stillbeziehung. Ich lebe derzeit in Italien und glaube mir hier ist alles noch viel kinderfeindlicher (man sollte es nicht glauben, werden die Italiener von uns doch immer als besonders kinderfreundlich betrachtet). Hier gibt es keine unterstützenden Hebammen, stillberatungen, die Kinder mit 6 Monaten schon in die Krippe, das Leben wenig kindgerecht ausgerichtet), da war ich schon manches mal froh über den Rat in diesem tollen Forum. Dir weiterhin viel Spaß beim Stillen. Ela

von Sofia4 am 04.05.2018, 22:04



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