Angi_ohne_e
hallo biggi! ich bin mit den nerven langsam am ende. mein sohn (7 wochen) wird teilweise richtiggehend hysterisch beim stillen. an manchen tagen trinkt er völlig ruhig und problemlos, an anderen tagen ist es die hölle. er macht sich dann beim oder kurz nach dem trinken vollkommen steif, drückt rücken und beine durch, wirft den kopf nach hinten und rudert wild mit den armen, während er losbrüllt, als hätte er wahnsinnige schmerzen. es passiert durchaus auch, dass er beim stillen einschläft und mit einem solchen "anfall" plötzlich wieder aufwacht. häufig spuckt er danach fast die komplette mahlzeit wieder aus und möchte kurze zeit später wieder trinken. dann scheint er aber fast panisch, sobald ich ihn zum stillen positioniere, obwohl er definitiv hunger/durst hat. er fängt dann auch an, mit weit offenem mund den kopf hektisch hin und her zu schlagen und fuchtelt wild mit den armen, so dass er die brustwarze kaum zu fassen bekommt. wenn er es dann doch schafft, saugt er gierig an, lässt aber oft wieder los und sucht wieder, wodurch er natürlich wieder viel luft schluckt und das ganze geht von vorne los. dazu kommt, dass ich einen recht starken milchspendereflex und auch eher zu viel als zu wenig milch habe, was durch das trinken/spucken/trinken natürlich nicht gerade besser wird und ihm vermutlich zusätzlich probleme bereitet. ich habe den eindruck, wir befinden uns mittlerweile in einer art teuflskreis. ich versuche schon immer, den ersten schwall abklingen zu lassen, bevor er trinkt, und biete pro mahlzeit nur eine brust an. ich lasse ihn auch häufig aufstoßen. wie gesagt, an manchen tagen läuft alles problemlos, an anderen scheint gar nichts zu helfen. hast du vielleicht noch eine idee, was ich versuchen könnte? liebe grüße angi
Liebe Angi, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls dein Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, solltest Du diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
kleine1911
Hallo!! mir geht es seit Wochen auch so. was etwas hilft: a) durchhalten es wird von alleine wieder etwas ruhiger und b) ich stille jetzt im dunkeln. nirgendwo war aufgefallen das er nachts immer ruhiger getrunken hat... LG und viel Erfolg!