Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe,was mache ich falsch??

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Hilfe,was mache ich falsch??

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi,langsam bin ich ver zweifelt und frage mich, ob ich nicht doch irgendwas falsch mache-oder gemacht habe.Mein SOhn ist 9 Monate alt und schläft nachts richtig schlecht.D.h.,von Durchschlafen rede ich garnicht,er hat überhaupt noch nie länger als 4,5Stunden hintereinander geschlafen und zur Zeit ist er-und ich-wieder bei einem 2-Std -Rhythmus angelangt.Ich glaube ,ich habe schon alles probiert und da er abends Brei bekommt,kann ich ihn doch nicht jedesmal wieder in den Schlaf stillen,vor allam,weil ich das Gefühl habe,ihm dadurch nicht zu helfen .Auch wenn er mit bei mir schläft wird er nicht ruhiger.Ich habe seine Tagesschlafzeiten auf 3Stunden begrenzt,aber auch das hilft nicht.Er will unbedingt an die Brust,schläft auch nur dort ein,manchmal wartet er sogar,bis ich spät von der Arbeit komme...Irgendwie macht mir das alles Sorgen,aber so ein Schlaftraining möchte ich nicht...Oder wird das irgendwann von selbst??Vielleicht gibt es ja Muttis,denen es ähnlich ergeht?Und das Kind vielleicht dann doch durchschläft???Vielen Dank,Claudia


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Claudia, es gibt UNZÄHLIGE Mütter, denen es genau so ergeht, das kann ich dir versichern! Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Claudia, sei getröstet, bei uns ist es ganz ähnlich. Mein Sohn (nä. Woche 8 Monate) schläft auch nicht 'durch'. Er wird mind. 1-2 Mal wach und ich stille ihn dann. (Alle 3-4 Stunden haben wir auch manchmal, wer weiss, was uns nä. Monat erwartet :-) ) Er bekommt auch jeden Abend Brei (milchfreier Hirse-Obstbrei), aber ich stille ihn trotzdem vor dem Schalfengegen. Irgendwie ist das so ein Ritual geworden, wir genießen die Ruhe und die Nähe - beide! Manchmal schläft er dann beim Stillen ein, manchmal lege ich ihn auch wach in sein Bett... er schläft dann mit ein wenig zureden und kuscheln und zweimal Schnuller aufsammeln friedlich ein. ABER: Er brauch vorher meine Nähe - das finde ich wunderbar! Es kommt schon noch die Zeit, in der sie ohne uns schlafen können, unsere Kleinen - irgendwann, bestimmt! Liebe Grüße, Nicole


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Claudia, meine Tochter(3Monate) ist auch noch nie ohne meine Nähe(oder die Nähe des Papas eingeschlafen). Meistens schläft sie an meiner Brust ein, und ich trage sie dann schlafend ins Bett. Auch wenn mir manch andere Mütter deswegen ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Von wg. "Kinder brauchen feste Zeiten, die müssen alleine einschlafen, das haben die ganz schnell raus etc..." Aber davon laß ich mich nicht beeindrucken. Wenn meine tochter halt jemanden zum Einschlafen braucht. Sie kann sich ja auch noch nicht wie wir positive Gedanken vor dem Einschlafen machen ! Das positive für sie ist wahrscheinlich zu blinzeln und Mama oder Papa zu sehen. Laß Dich nicht von anderen verrückt machen. LG Melory


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebes Stillteam, ich habe eine 15 Monate alte Tochter, die noch sehr oft gestillt werden möchte, was wir beide auch sehr genießen. Sie isst nebenbei ganz normal, mal mehr, mal weniger von dem, was wir auch essen und sie trinkt auch gerne Wasser, das kann sie ganz alleine aus ihrem Becher. Allerdings möchte sie ständig gestillt werden, ich hab n ...

Hallo, Vielleicht ist dies eine blöde Frage aber ich mache mir grad so Vorwürfe. Meine Tochter ist nun 2 Monate alt. Sie wächst und gedeiht prächtig und nach anfänglich Problemen mit Milchstau klappt es inzwischen eigentlich gut. Allerdings haben wir auch eine Lieblingsseite und eine bei der es immer schwierig ist... Links klappt das sti ...

Hallo, ich weiß ich habe schon mehrmals Fragen zum Schlaf und Stillen gestellt. Aber gerade bin ich zunehmend verzweifelt. Meine Tochter bald 17 Monate schläft seit 1 Woche noch schlechter als sonst. Davor hatte sie kurz eine Phase, wo sie 4-5 Std am Stück geschlafen hat, da dachte ich jetzt hat sie es geschafft und die Nächte werden entspannter. D ...

Hallo, bei der U4 wurde festgestellt, dass meine Tochter zu wenig zugenommen hat. Sie ist knapp vier Monate alt und wiegt 5,1 kg auf 64 cm. Laut Kinderarzt soll ich nach jedem stillen noch mit der Flasche zufüttern, da meine Milch nicht ausreichen oder zu dünn sein könnte. Allerdings habe ich Angst, dass sie dann bald die Brust verweigert. Wir stil ...

Guten Tag! Mein Sohn ist gerade genau 3 Wochen alt. Er ist lang und dünn, seit der Geburt (bei Geburt 56cm und 3500g), und hat im normalen Rahmen zugenommen bisher. Von Anfang an war er ein guter "Sauger" der auch öfter Mal zubeißt und sehr hektisch anfangs trinkt, auch wenn ich bei ersten Hungerzeichen schon reagier. Seit genau einer Woche gibt' ...

Mein kleiner 7 Wochen alt. Wird eigentlich voll gestillt. Vor zwei Wochen hat sich plötzlich sein Stuhl verändert, sehr sehr oft am Tag und sehr flüssig... Mit Krämpfen.. Wenn man ihn sehen würde wie er drückt würde man ganz festen Stuhl erwarten und es kommt regelrecht Suppe raus. War beim KA, die mir nahe legte es sei kein Durchfall, da ich voll ...

Hallo Frau Welter, ich hoffe Sie können mir helfen, es geht um folgendes: Meine Tochter (3 Monate) trinkt seit einigen Tagen sehr unruhig an der Brust. Das äußert sich unter anderem durch: - ständiges an- und andocken, was auf Dauer sehr schmerzhaft ist. (Mit Milch ausstreichen um den Druck von der Brust zu nehmen und zu verhindern, dass die Mi ...

Hallo Biggi, Ich hab nochmal eine Frage zum Verhalten meines 9 Wochen alten Sohnes. Abends hat er im Moment oft eine schwierige Phase. Gegen 18 Uhr, manchmal auch früher, wird er zunehmend müde und möchte gestillt werden. Das klappt zunächst auch ganz gut, bis das Geschrei anfängt. Nach ein paar Minuten ordentlichem Trinken wird er zunehmend ...

Hallo Frau Welter,  ich wurde gerade wach durch das nörgeln und leichte Schmatze meines Babys. Ich habe das als Hunger angesehen und ihn an die Brust gelegt.  Er hat auch für 10-15 Minuten gesaugt.  Mir ist nur aufgefallen er wurde garnicht richtig wach.  hätte ich ihm einfach den Schnuller geben soll und weiter schlafen. Und warten bis er s ...

Liebe Frau Welter, meine Tochter ist mittlerweile ein Jahr alt und von Geburt an hat sich das Einschlafstillen etabliert - es ist für uns beide schön und es hilft ihr meist innerhalb weniger Minuten in den Schlaf. Seit einiger Zeit schläft sie dabei aber nicht mehr ein, sondern zappelt beim Trinken an der Brust herum, dockt sich wach ab und kra ...