Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

hilfe!!! nicht mehr genug milch (sehr lang)

Frage: hilfe!!! nicht mehr genug milch (sehr lang)

Mitglied inaktiv

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liebe biggi ich brauche mal wieder deinen rat. meine tochter ist jetzt 6 1/2 monate alt. sie wurde 6 monate voll gestillt, vor zwei wochen haben wir es dann mal mit karrotten versucht. das erste mal hat sie ja gegessen, den zweiten und dritten tag machte sie den mund nicht mehr auf. also versuchten wir es mit kartoffeln, genau das gleich problem. ich liess es dann nochmal eine woche bleiben und versuchte es erneut. und alles fing wieder von vorne an ;-( ich habs dann auch zu verschiedenen tageszeiten versucht, aber nichts schien zu klappen. entweder sie hatte soooo hunger und wollte nur brust, oder sie mag es nicht oder hat keinen hunger?!??? gestern nun beim kia wurde festgestellt, das meine tochter die letzten 3 wochen nur 80 g zugenommen hat. der kia meinte, meine milch sei zurück gegangen. in der tat ist mir aufgefallen, dass meine brüste sich nie mehr voll anfühlen. auch läuft keine milch mehr aus der einen brust, während ich an der anderen stille. früher habe ich immer gefühlt, wann wieder milch einschiesst und so konnte ich immer 'ahnen', dass das baby bald wieder hunger haben wird. diese anzeichen sind alle weg. batrachtet man aber den verlauf der gewichtskurven, entwicklet sich meine tochter prächtig (geburtsgewicht 3060 g, gestern 6 1/2 monate alt 8040 g)! mein arzt meint aber schon, ich solle zufüttern und wenn sie weiterhin alles verweigere, soll ich joghurt geben. zugegeben, ich hab schon mal zwei drei löffel joghurt gefüttert, weil meine kleine so neugierig darauf war. sie hat es problemlos genommen und auch vertragen. dann soll ich ihr das halt geben meinte der arzt. was meinst du dazu? der kia meinte, dass es vorallem wichtig sei, 6 monate voll zu stillen und man sei sich gar nicht wirklich so sicher, ob es einen einfluss auf das allergierisiko habe, was nach den 6 monaten gefüttert werde. heute werde einwenig übertrieben und man wisse z.b. das bauernkinder am wenigsten allergien hätten, weil die halt auch mit dreck usw. in berührung kämen und nicht so verweichlicht seien. mein mann hat übrigens allergien gegen: wespenstiche, heuschnupfen, meerschweinchen, hamster und katzenhaare. ich habe absolut keine allergien, sowas kennen wir in unserer familie gar nicht. was meinst du? soll ich tatsächlich mal mit joghurt versuchen? künstliche milch akzeptiert sie übrigens auch nicht. sie nimmt weder flasche noch schnabelbecher noch glas, weder von mir noch von meinem mann wenn ich gar nicht da bin. ich möchte noch nicht unbedingt ganz abstillen allerdings möchte ich mind. ein/zwei mahlzeiten ersetzen. ich möchte aber auch nicht ewig stillen. also länger als ein jahr möchte ich eigentlich nicht stillen, ich kann mir das aus verschiedenen gründen einfach nicht vorstellen. also, meine frage eigentlich, wie kann ich sie langsam an beikost gewöhnen und soll ich es wirklich mal mit joghurt probieren? und noch etwas, vielleicht liegt es ja daran, dass sie karotten bzw. kartoffeln gar nicht mag, dann soll ich das eine woche trotzdem immer wieder versuchen zu geben, so ein zwei löffel? ist das nicht irrsin? veruch ich es halt nach drei tagen mit äpfel und bananen oder nicht? oder eben mit joghurt oder sonst was..... meine tochter sitzt übrigens seit ca. 3 wochen frei, spielt und steckt sich alles in den mund. mein arzt meint, sie solle aufjedenfall beikost bekommen. ich kann mir den milchrückgang übrigens nicht erklären, in meinem leben läuft alles gleich wie bisher. auch habe ich schon zwei babykuscheltage hinter mir, damit ich wieder milch kriege! hilfe, was kann ich tun?? was, wenn meine milch noch mehr zurück geht und sie nichts anderes annimmt? meinem kia vertraue ich eigentlich schon. er hat einen sehr guten ruf bei uns in der gegend. er ist ruhig und sympathisch. er geht zwar schon gegen die 60 aber wir haben ihn vorallem auch deshalb gewählt, weil er bereits der kinderarzt meines mannes gewesen ist. (er schaute dann auch im archiv nach, welche allergien mein mann schon damals gehabt hat). eine stillberaterin zu empfehlen, hat übrigens keinen sinn. die hat mich schon einmal schief angeschaut, als ich sie fragte, ob meine tochter alle anzeichen (die von dir beschriebenen)für beikost erfülle. das habe sie noch nie gehört, sagte sie, nach dem vierten monat könne man mit beikost anfangen?!? ohje, ich glaub, wir sind ein härtefall ;-) sorry für den ellenlangen text und die komplizierten fragen danke, dass du dich so bemühst uns allen zu helfen lg veralynn


Biggi Welter

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? Liebe Veralynn, ich weiss ja nicht, bei welcher Stillberaterin Du dich erkundigt hast, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine LLL-Kollegin war. Kinder nehmen nicht gleichmäßig, sondern in Schüben zu und selbst ein vorübergehender Gewichtsstillstand ist möglich, ohne dass gleich Anlass zur Sorge besteht. Außerdem nimmt die Gewichtzunahme mit zunehmendem Alter ab. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Wenn ein Kind in diesem Alter mal einen vorübergehenden Gewichtsstopp einlegt, dann muss das nicht zwingend ein Anlass zur Besorgnis sein und dass diese Verlangsamung der Gewichtszunahme mit der Einführung der Beikost zusammenfällt ist sogar recht häufig, denn Karotten und anderes Gemüse haben nun mal weniger Kalorien als Muttermilch. Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass deine Milch zurückgegangen ist. Ehe Du dich jetzt also verrückt machst, würde ich erst mal eine zweite kinderärztliche Meinung einholen. Wenn dein Mann so viele Allergien hat, dann ist dein Kind eindeutig mit einem erhöhten Allergierisiko belastet und sollte möglich keine Kuhmilch oder Milchprodukte (auch keinen Joghurt) vor dem ersten Geburtstag bekommen. Auch wenn dein Arzt anderer Meinung ist, so gibt es doch viele deutliche Hinweise in Studien, die die Empfehlung „keine Kuhmilch oder andere artfremde Milch vor dem ersten Geburtstag" unterstützen. Bei der Einführung der Beikost ist es wichtig, viel Geduld zu haben. Dein Kind wird kaum von heute auf morgen die großen Mengen essen und es ist auch nicht sinnvoll alle drei Tage etwas anderes auszuprobieren, denn ein Kind in diesem Alter braucht keinen besonders reichhaltigen Speiseplan. Weniger ist hier mehr. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Gerade bei einem allergiegefährdeten Kind ist es sinnvoll, dem Kind Zeit zu geben und auf Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Ei, Fisch, Soja, Schweinefleisch, Beeren und Zitrufrüchte und Weizen bis zum ersten Geburtstag zu verzichten. Dein Kind darf essen, aber es muss nicht. Mit dem Ansatz „Die Mutter bietet an, was es gibt und das Kind entscheidet wieviel (oder wie wenig) es davon isst" fahren Eltern und Kind gut und der Stress für alle Beteiligten wird minimiert. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probier es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Brei ist kein Muss. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Versuche das einmal und setz auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi


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Ich denke, Biggi wird sich länger äußern, aber für mich hört sich alles ganz prima an! Meine Tochter ist jetzt, mit gut 8 Monaten so langsam mal ca. 1 Glas pro Tag, über Wochen auch nur 2-3 Löffel, solange Deine Tochter nicht zeigt, daß sie noch hungrig ist und langsm weiter zunimmt, würde ich mir keine Sorgen macgen! LG A.


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