Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe, ich weiß net mehr weiter....

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hilfe, ich weiß net mehr weiter....

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Hallo ihr beiden, hatte die tage schon mal gepostet wegen einer blutigen Brustwarze. Es wird einfach net besser, mittlerweile ist auch die andere extrem schmerzhaft geworden. Mittlerweile pumpe ich ab und füttere dann mit dem Meleda Fütterbecher, aber der kleinen fehlt das nuckeln wahnsinnig. ( sie ist 7 Wochen alt ) Meine FÄ riet mir heute zu kalt geschleudertem Honig, was haltet ihr davon? Von meiner Hebi habe ich Mercurialis Salbe bekommen, die benutze ich seit heute, aber die brennt wie Hechtsuppe die erste halbe Std, was genau bewirkt die? Ich habe mittlerweile richtig Angst vor dem anlegen, weil ich das Gefühl von1000 Messern in der Brust habe :-( Bin bereits am überlegen abzustillen,, aber eigentlich möchte ich net....könnt ihr mir helfen? LG Tanya


Biggi Welter

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Liebe Tanya, von Honig halte ich gar nichts, denn den müsstest Du komplett abwaschen und das macht die Brustwarzen noch wunder. Honig kann Clostridium botulinum, den Erreger des Botulismus enthalten. Deshalb wird bei Kindern unter einem Jahr dringend davon abgeraten, dass sie Honig bekommen. Diese Grenze "ein Jahr" sollte also in jedem Fall eingehalten werden. Die Salbe soll die Heilung beschleunigen, aber es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Hast Du denn eine Beraterin vor Ort, die dich und dein Baby SEHEN kann? Sie kann sehr viel gezielter beraten und dir auch verschiedene Anlegetechniken zeigen. LLLiebe Grüße, Biggi


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