Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, unsere Tochter war/ist ein echtes Heulbaby. Sie ist mittlerweile 6 Monate und hat extreme Schwierigkeiten, sich zu entspannen, einzuschlafen etc. Ausserdam wacht sie sehr haeufig durch Blaehungen auch und schreit dann nachts bis zu 4 Stunden. Ich habe sie 6 Monate voll gestillt und habe nun angefangen gemuese zu zufuettern, und will demnaechst abends einen Brei fuettern. Da sie so viel schreit, bin ich mir oft nicht sicher, ob es hunger, muedigkeit, bauchschmerzen etc. sind. ich habe schon 2 kinder gestillt bis zu 12 monaten und gehe davon aus, das die milch bei mir reicht. manchmal lege ich sie (aus verzweiflung - weil ich das schreien nicht mehr hoeren kann) dann bis zu 9 mal am tag an und fuehle mich entsprechend ausgepumpt. koennen sie mir helfen, ein dem alter (jetzt 6.5 monate) entsprechendes zeit/ ernaehrungsschema zusammenzustellen. wie oft stillen, wie oft nahrung etc. ich wuerde gerne auf Flaschenfuetterung verzichten. Und Arzt und Fyziotherapeut haben mir behrfach bestaetigt, dass unsere Tochter gesund ist und sie deshalb so viel schreit, da sie sich ueberstreckt und nicht zur ruhe und entspannung findet. daher ist das schreien auch schon besser, aber fuer mein mittlerweile duennes nervenkostuem doch zuviel. vielen dank fuer ihre hilfe im voraus, antje
Mitglied inaktiv
Liebe Antje, eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als "Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein "pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine "Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind Hig Need Babys in dem Buch "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Könnte es sein, dass dein Kind auf etwas reagier, was Du isst? Eine Kuhmilchunverträglichkeitreaktion über die Muttermilch kann vorkommen, ist aber allerdings viel seltener, als immer wieder angenommen wird. Nur in zehn Prozent der Fälle, in denen die Mutter eine strikte Auslassdiät macht, kommt es tatsächlich zu einer Verbesserung des Verhaltens beim Kind. Falls Du eine solche Auslassdiät versuchen möchtest, dann wende dich in jedem Fall an eine Ernährungsberaterin, denn vollständig auf alles zu verzichten, was Kuhmilch oder Bestandteile davon enthält ist gar nicht so einfach, wenn Du gleichzeitig weiterhin ausgewogen ernährt sein willst. Bevor Du es damit versuchst, würde ich dir empfehlen, das oben genannte Buch einmal zu lesen und dich einer Stillgruppe anzuschließen. Vielleicht wirst Du im Kontakt mit anderen (stillenden) Müttern feststellen, dass dein Kind gar nicht soooo viel quengelt und möglicherweise bekommst Du in der Stillgruppe auch den einen oder anderen hilfreichen Tipp. Mit der Stillberaterin steht dir dann auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin für eine direkte Beratung zur Verfügung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Auch nach dem ersten halben Jahr ist es sinnvoll weiter zu stillen. Muttermilch sollte die Hauptnahrungsquelle für das gesamte erste Lebensjahr sein, erst im zweiten Lebensjahr ändern sich die Gewichtungen im Speiseplan eines Kindes. Insbesondere allergiegefährdete Kinder sollten möglichst lange gestillt werden. Nicht umsonst empfehlen AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) und WHO (Weltgesundheitsorganisation) das Langzeitstillen. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Du brauchst also wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Du dein Kind oft und ohne Uhr stillst und es damit beruhigst. Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, meine Kleine hat aufgrund von Extrem-Blähungen / -koliken fast 4,5 Monate nur geschrien, sich völlig verkrampft, war gespannt wie ein Flitzebogen (hat sich auch total durchgebogen)mußte dauernd getragen und massiert werden. Wurde auch nur gestillt. Nix mit "Drei"-Monatskoliken! Ein Chiropraktiker hatte jedenfalls festgetsellt, daß sie zwar kein KISS hat, aber völlig verspannt ist (Geburt war für sie auch ziemlich stressig) und seitdem sie 5x zur Cranio-Sacral-Therapie war ist es vorbei und sie fühlt sich auch ganz locker an. Vielleicht hilft Deiner Tochter ja auch eine solche Therapie oder Gymnastik? Bei uns waren die Erfolge echt super. LG Ayshe
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