Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Hektisches Saugen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Hektisches Saugen

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Hallo, ich habe mir sehr viele Beiträge in diesem Forum angeschaut, habe aber trotzdem für meine Kleine (6 Tage) noch keine Lösung gefunden. Das Problem scheint eine extreme Hektik zu sein. Es gibt keine längere Aufwachphase, sondern sie wacht auf und will SOFORT an die Brust. Dann ist sie so hektisch, dass sie trotz Hilfe kaum die gesamte Brust in den Mund bekommt. Ist doch einmal Brustwarze samt Warzenhof um Mund verschwunden, beginnt sie auch zu saugen (und zwar stark…). Dann kommt’s: nach drei bis vier Saugbewegungen hört sie auf. Ist ja wohl so weit normal, allerdings verliert sie dann die Brust, und wird natürlich erst recht hektisch. Das ganze Spiel wiederholen wir mindestens 15 - 20 Minuten lang, bis sie endlich „richtig“ saugt. Wenn sie dies einmal geschafft hat, ist sie auch für 20 bis 30 Minuten beschäftigt. Ein Bäuerchen nach dem Stillen kommt nicht, aber nachdem sie eingeschlafen ist, wacht sie 30 Minuten später auf und hat dann für mindestens eine Stunde Blähungen. Jedenfalls interpretiere ich dies als Blähungen, denn sie schreit sehr laut, scheint starke Schmerzen zu haben, zieht die Beine krampfartig an sich und lässt sich kaum beruhigen, egal, ob aufrecht an der Schulter, im Fliegergriff oder auf dem Rücken. Kann es sein, dass sie bei den ersten hektischen Saugversuchen extrem viel Luft schluckt? Wie kann ich sie dazu bewegen, nur ein wenig ruhiger zu sein? EIN zartes Bäuerchen kommt zwar meistens, aber bei der gesamten Luftmenge scheint mir das viel zu wenig zu sein, und ein zweites will nicht kommen. Irgendwann schläft sie dann ein und schläft locker vier bis fünf Stunden durch. Soll ich sie so lange schlafen lassen, bis sie aufwacht oder nach drei Stunden wecken? Ich habe mal versucht, Sie nach drei Stunden zu wecken, durch Windelwechseln, Fußmassage usw. Sie ist dann auch wach geworden und war für 1 Minute nicht mehr so hektisch, aber dann ging es wieder los wie oben beschrieben. Ich bin ganz verzweifelt, da die Brust auch total empfindlich geworden ist und ich nur noch Schmerzen habe. Ich überlege ernsthaft, das mit dem Stillen zu lassen und ggf. die Milch abzupumpen und mit der Flasche zu füttern. Aber ehrlich gesagt ist das wohl auch keine Lösung, denn in der Klinik wurde probehalber mal etwas Tee mit der Flasche gegeben, aber auch daran saugt sie so extrem hektisch. Bin für jeden Tipp dankbar.


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Liebe Maria, gerade wenn das Kind sehr hektisch trinkt ist es schwer, korrekt anzulegen. Und dabei kann es durchaus passieren, dass das Kleine Luft schluckt. Bei manchen Babys kommt das Bäuerchen einfacher, wenn sie auf Mutters Bauch liegen. Dabei legst Du Dich auf den Rücken-ganz bequem- und dein Kind auf Dich drauf, so dass ihr Bauch an Bauch liegt. Deine Wärme lößt die Luft, und obendrein ist es gutes Training für die Rückenmuskeln. Die Unruhe selbst ist nicht untypisch für dieses junge Alter. Vielleicht hilft es deiner Kleinen, wenn du sie puckst? Dabei wird das Kind gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn du dein Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und oftmals trinkt es dann auch besser an der Brust. Manche Babys brauchen eine Zeit lang das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Es gibt noch andere Arten zu Pucken. Wenn du mal nach "Anleitung zum Pucken" googlest, dann findest du auch viele mit Bildern. Auch würde ich euch empfehlen, viel Zeit miteinander im Bett zu verbringen. Am besten quartierst du deine Kleine wirklich erst mal in dein Bett ein, Tipps dazu findest du auf den Seiten der Initiative Babyfreundliches Krankenhaus e.V., unter http://eltern.babyfreundlich.org/bonding.html und dann die pdf-Datei "bed-sharing" herunterladen. Wenn ihr zusammen im Bett liegt, und viel Haut-zu-Haut-Kontakt haben könnt, dann wird deine Tochter vielleicht etwas häufiger versuchen anzudocken, wird dabei nicht gar zu hungrig und dadurch etwas geduldiger sein. Auf jeden Fall wird euch beiden diese zusätzliche Bonding-Möglichkeit sehr gut tun! Kann es sein, dass bei dir die Milch sehr stark fließt? Ein weiteres Zeichen dafür wäre, dass deine Kleine sich auch immer wieder verschluckt beim Trinken. Die Milch"schießt" förmlich aus der Brust in Babys Mund und gerade die ganz Kleinen kommen damit nicht auf anhieb zurecht. Sollte dies auf euch zutreffen, kann ich dir gern weitere Tips dazu geben. Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina


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