Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

häufiges nächtliches stillen normal?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: häufiges nächtliches stillen normal?

Ninchen0305

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt und sie möchte nachts oftmals alle 2-3 Std gestillt werden,wobei ich aber dabei bin abzustillen weil ich bald wieder arbeiten muss und das auch im schichtdienst. So nun zu meiner Frage ob es denn normal ist das sie sich nur durchs stillen beruhigen lässt?Sie hat auch einen sehr leichten Schlaf und wacht sehr häufig auf.gibt es da alternativen die ich ihr anbieten kann denn so langsam machen mich 8 Monate mit sehr wenig Schlaf ziemlich mürbe.


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Liebe Ninchen0305, ja, normal ist das Verhalten deiner Kleinen durchaus. Wäre es nicht das Verhalten, das Kinder in diesem Alter ganz typischerweise zeigen, gäbe es nicht so unglaublich viele Bücher zum Thema. Eine einfache Möglichkeit, dass es dich nicht so schlaucht wäre, sie einfach mit zu dir ins Bett zu nehmen. Die meisten Frauen berichten, dass sie dann im Halbschlaf stillen und am Morgen gar nicht sagen könnten, wie häufig ihr Baby nun getrunken hat in den Nachtstunden. Die Frage ist, ob dein Schichtdienst für dich wirklich ein Abstillgrund sein MUSS. „Nur“ die Tatsache, dass Du wieder anfängst zu arbeiten, bedeutet nicht, dass abgestillt werden muss. Unzählige Frauen, auch Frauen, die im Schichtdienst arbeiten, kombinieren Stillen und ihre Berufstätigkeit. Das muss keineswegs stressiger sein, als abzustillen. Im Gegenteil: Es gibt viele berufstätige Frauen, die das Stillen um so mehr genießen. Vielleicht sprichst Du einmal ausführlich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe über dieses Thema. Kennst du eine, oder hast du im Internet schon mal geschaut? http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Außerdem MUSST du nicht im Schichtdienst arbeiten! Im Mutterschutzgesetzt (MuSchG) § 8 heißt es: "(1) Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden. (Quelle und weiterer Gesetzestext: http://dejure.org/gesetze/MuSchG/8.html) Im Mutterschutzgesetz wird keine Altersbeschränkung für die Dauer der Stillzeit gemacht, in aller Regel gilt es bis zum ersten Geburtstag. Vielleicht ist das ein ganz neuer Aspekt für dich, zu überlegen, ob du ÜBERHAUPT mit einem so jungen Kind jetzt in die Schichtarbeit WILLST... Sollte dein Weg doch der des Abstillens sein, hilft dir hoffentlich diese Info: Beim Abstillen gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche bzw. Beikost anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Beikost oder Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Beikost bzw. Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost beginnen, empfehlenswert ist allerdings ein längerer Abstand von etwa vier Wochen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Wenn Du langsam genug vorgehst, muss es nicht zu Stauungen kommen und es ist auch keine Milchpumpe notwendig, um abzustillen. Abstillen ist ein natürlicher Prozess und braucht im Normalfall weder mechanische noch medikamentöse Unterstützung. Stauungen sind ein Anzeichen dafür, dass zu schnell abgestillt wird. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch solltest Du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Was dein Kind betrifft, solltest du (ihr?) es mit viel Verständnis und Geduld begleiten im Prozess des Abstillens. Vor allem in der Nacht wird es ihm schwerfallen, die liebe Brust nicht zu bekommen. Darum solltest du nachts zunächst mit einer stillfreien Zeit beginnen, an die du dich konsequent hältst und die du dann nach und nach ausweiten kannst. Lieben Gruß, Kristina


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