Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist 3 Wochen alt und seit ca 1 Woche bin ich eigentlich den ganzen Tag am Stillen, sobald sie wach ist, hängt sie an der Brust, bis sie wieder schläft. Nur nachts schläft sie ca 7 Stunden am Stück (manchmal wacht sie auf und trinkt 10min, schläft dann aber problemlos weiter) Es gibt kaum Wachphasen, in denen sie nicht trinkt...ihr Geburtsgewicht betrug 4280gr bei der Entlassung wog sie 4040gr und heute zur U3 4480gr müssten das nicht mehr sein? Ausserdem zehrt das Stllen ein wenig an meinen Nerven, ich habe noch 2 weitere Kinder und sitze auch gerne auf dem Spielplatz, aber mit einem Baby an der Brust macht das wirklich keinen Spaß. Bei den anderen Kindern hatte ich solche Probleme nicht... Wir sind jetzt am Überlegen, ob wir zufüttern, wobei ich das eigentlich nicht wollte :-( Liebe Grüße, Marion
Liebe Marion, dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Ihr Baby gedeiht ganz wunderbar, keine Bange! Ob ein Kind gedeiht kann man bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei. Denken Sie immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der Ihnen weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Marion, ich kann dich sehr gut verstehen. Mein kleiner Zimtstern hat auch eeeewig getrunken / genuckelt und ist dann auf dem Stillkissen eingeschlafen. Die ersten vier Wochen hat sie nachts sogar ausschließlich auf meinem Bauch geschlafen - ich dachte, ich geh am Stock ! Ich habe die Stillzeiten immer aufgeschrieben (mache ich immer noch), und die ersten 4 Wochen hat sie durchschnittlich 17 Mal getrunken und wir sind sind so auf 7-8 STunden gekommen :-) Aber ich kann mich Biggi Welter nur anschließen: im Tragetuch wurde es viel besser, und ich hatte auch mal die Hände frei und konnte vor allem mal von der Couch aufstehen. Sie hat darin supergut geschlafen und komischerweise auch ein bissele länger bis zur nächsten Mahlzeit durchgehalten. Du könntest dich dann auch etwas besser um die anderen beiden Kinder kümmern. Vielleicht wäre auch die "Stillkiste" was für euch ? So eine Kiste halt, in der bestimmte Spielsachen / Bücher drinsind, die du mit ihnen benutzen kannst, während du die Kleine stillst ? Oder vielleicht sind sie schon so groß, daß sie manchmal beim Stillen "helfen" können ? Z.B. können sie dir was zum Trinken bringen oder sowas ? So ab der 6. Woche wurde es dann bei uns besser, und mit 8 Wochen hatten wir endlich einen Rhythmus von 1,5 Stunden. Und um diese Zeit hat sie auch den Schnuller genommen, was für mich eine enorme Erleichterung war. Das Saugen an der Brust hat gottseidank weiterhin gut geklappt. Der Sohn einer Freundin war zwar wesentlich "stillfreundlicher", er hat mehrere Stunden ausgehalten, aber dann soviel getrunken, daß er kurz danach die Hälfte wieder ausgespuckt hat. War echt schlimm, der arme Wurm hat sich die Seele aus dem Leib gebrüllt vor Schmerzen ! Da war meine Süße doch deutlich ökonomischer :-)) Ich war ganz stolz, daß sie endlich die 2 Stunden Abstand durchgehalten hat, als die KiÄ mir vor 3 Wochen sagte, daß sie eigentlich 4 Stunden schaffen müßte *seufz* Es hat bei mir dann geholfen, daß ich sie jetzt an beiden Seiten trinken lasse. Ich weiß auch nicht warum, aber sowohl meine Hebamme als auch die Stillberaterin hatten mir gesagt, daß sie nur an einer Seite trinken sollte. Da bekam sie natürlich nur die Hälfte der Milchmenge und hatte früher wieder Hunger. Wir schaffen jetzt schon 3 Stunden, manchmal auch etwas länger. Kennst du das Buch "Oje, ich wachse" ? Da sind die Wachstumsphasen sehr gut beschrieben, in denen dein Baby viele neue Dinge lernt (und darüber manchmal auch so erschrocken ist, daß es wieder ganz viel Mama braucht). Mir ist schlagartig einiges klargeworden, und bei unserem momentanen Schub (6 Monate) konnte ich mich einfach vorher drauf einstellen. Ich fand das schon sehr hilfreich. Sie ist mein erstes Baby, und ich war oft völlig ratlos, was sie hat, wenn sie geschrien hat. Ich wünsch dir gute Nerven und viel Kraft, auch für die anderen beiden ! Alles Liebe, Sabine, die seit drei Tagen bei ihrer Süßen Händchen halten muß, damit sie schlafen kann :-)
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