Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, mein Sohn (ca. 9200 gr., 66 cm) wird am 08.10.02 4 Monate alt und ich stille ihn noch voll (er ist auch allergiegefährdet). Allerdings habe ich so langsam das Gefühl, er wird von meiner Milch alleine nicht mehr richtig satt bzw. sie hält nicht mehr lange vor. Nachts (er hat eine Nachtruhe von 19.30 - 06.30) kommt er alle 1,5- 2 Stunden und trinkt dann immer eine Seite leer und schläft dann bis zum nächsten Aufwachen weiter. Nun sagt man ja, dass die Kleinen auch nachts viel zu verarbeiten haben und deshalb öfter wach werden. Ich würde nun aber gerne mal ausprobieren, wenn ich ihm abends ein Fläschen gebe, ob er dann länger "durchhält" und ob es wirklich daran liegt. Ist sowas ratsam ? Und welche Milch ist dann empfehlenswert bzw. wo liegen die grossen Unterschiede zwischen HA Pre, HA Apatamil 2 und HA Milumil 2 ? Welche Milch würden sie empfehlen ? Mit Beikost wollte ich im 7. Monat anfangen und würde ihn grundsätzlich auch gerne das 1. Jahr dann weiter morgens stillen, sofern ihn das satt macht. Liebe Grüsse, Mel
? Liebe Mel, jede Mutter sehnt sich nach ungestörten Nächten und es ist verständlich, dass auch Sie nach einem Weg suchen, wie Ihr Kind nachts längere Schlafphasen haben wird. Ehe Sie jedoch nun mit künstlicher Säuglingsnahrung beginnen - die Ihnen keine Garantie für ruhigere Nächte gibt, sollten Sie sich den unten angehängten Text durchlesen und sich darüber bewusst sein, dass es Risiken gibt, die Sie mit der Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung eingehen. Generell gilt, dass eine 2er-Nahrung ernährungsphysiologisch nicht erforderlich ist und das gesamte erste Jahr hindurch eine Anfangsnahrung (Pre- oder 1) gegeben werden kann. Pre-Nahrung ist der Muttermilch am weitesten angenähert, kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist bis zum Ende des „Flaschenalters" geeignet. Bei einem allergiegefährdeten Kind sollte mit der Kinderärztin besprochen werden, ob eine HA-Nahrung gegeben werden sollte. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: · Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. · Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. · Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: · Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) · Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) · Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) · Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) · Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) · Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) · Verkürzt die Stilldauer (Gray-Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403-413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35-40. Gray-Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514-518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663-670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309-315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59-63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
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