Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

grüner Stuhl

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: grüner Stuhl

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, mein Söhnchen (4,5 Monatealt) hat seit ein paar Tagen vermehrt gras-grünen Stuhlgang mit Schleimbeimengungen dann und wann. Da er auch etwas weniger trinkt, bin ich heute zum Kinderarzt gefahren. Dieser meinte, es könnte sich um einen Darm-Infekt handeln. Als Therapie sollte ich anfangen Karottenbrei zuzufüttern.Das wäre die beste "Heilnahrung". Bisher habe ich voll gestillt, und wollte dies´auch weiterhin tun.Meinem Söhnchen geht es im Allgemeinen eigentlich ganz gut. Er ist munter, lacht und zeigt sonst keine Krankheitszeichen. Meine Hebamme hat mir von Karottenbrei strikt abgeraten. Karotte hätte eine allergene Wirkung. Bisher hat Sohnemann allerdings noch keine Allergien gezeigt. Was soll ich nun tun? Vielen Dank vorab, Nadine


Mitglied inaktiv

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Liebe Nadine, ich kann nicht verstehen, wie dein Arzt dir so etwas empfohlen konnte!!?? Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Gerade wenn ein Kind einen evtl. Infekt hat, muss man den Darm doch nicht noch zusätzlich mit völlig neuer Nahrung reizen! Außerdem wird heute tatsächlich von Karotten als Erstnahrung abgeraten, da sie allergen sind. Mit vier Monaten "kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel "Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: "Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer "Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. Keine Angst, auch bei einer Magen Darminfektion ist Stillen für dein Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Gerade bei Magen Darm Infekten kann es vorkommen, dass ein Kind auch wieder ausschließlich gestillt werden will und auch das ist in aller Regel dann kein Problem. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem "Breastfeeding Answer Book", 1997: "Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Vielleicht hat dein Kind auch gar keinen Infekt. Der Muttermilchstuhl kann richtig flüssig sein, das bedeutet noch lange keinen Durchfall. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Gelegentliche Schleimbeimengungen können vorkommen und von der Häufigkeit ist alles normal von neun Mal pro Tag bis (nach den ersten Wochen) hin zu alle neun Tage (oder noch länger) einmal. Die Häufigkeit kann sich auch jederzeit und immer wieder verändern. Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man e an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Ich hoffe, ich konnte dichberuhigen!? LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, hast Du vielleicht Spinat gegessen? Bei meinem Sohn war auch der Stuhl total grün, als ich Spinat gegessen habe... Gruss Tina


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Hi! Ich hatte exakt das gliehce Problem im gleichen Alter meines Sohnes, naja nicht ganz. Er wollte da vermehrt trinken, doppelt soviel wie sonst. Also habe ich ihn gelassen. Dadurch hat er seinen Flüssigkeitshasuhalt denke ich, aufgebessert. Bei uns war es nach drei Wochen vorbei. Er war während der Zeit total anstrengend und quengelig und als es rum war, konnte man seine Zähne gut sehen, nicht durch, aber vorhanden. Denke, dass sie eingeschossen sind, und er deshalb Probleme hatte. Jetzt, 2 Monate später kommen sie durch! Weiß nicht, ob s daran lag, aber es ging vorbei und Muttermilch ist die beste Diät, deshalb habe ich ihm die natürlich gegeben und auf keinen Fall irgendwas anderes (mir wurde vom Arzt Heilnahrung empfohlen:-)) Solange du ihn voll stillst und er gut trinkt, warte einfach ab, geht sicher auch vorbei!


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