Mitglied inaktiv
sehr geehrte Frau Welter Ich bin Mutter einer 3monate alten Tochter und seit ein paar wochen plagen uns die gleichen Probleme; Lara hat schwierigkeiten beim "POPO" machen und versucht sich dies zu verkneifen. daraufhin bleibt der Darm voll und sie hat das gefuehl SATT zu sein. vom 11.1 bis 1.2 hat sie lediglich 250 gramm zugenommen!!!! nun habe ich Taepfchen die ihr das "popo"machen zwar erleichtern und sie Taeglich einmal macht aber ich frage mich wie ich dieses Problem entgueltig beheben kann.. fuer ihre schnelle antwort bedanke ich mich zum Vornherein.. liebste gruesse aus dem verschneiten Istanbul yasemin und Lara
? Liebe Yasemin, Es muss unterschieden werden zwischen Verstopfung = harter, trockener Stuhl und seltenem Stuhlgang, denn wenn der Stuhl weich ist, dann handelt es sich nicht um Verstopfung und seltenere Darmentleerungen sind nicht zwingend behandlungsbedürftig. 250 g Zunahme in 20 Tagen ist nicht unbedingt sehr viel, aber das liegt kaum daran, dass das Kind selten Stuhlgang hatte, sondern eher anders rum: Weil das Kind nicht so viel Nahrung zu sich genommen hat, hatte es selteneren Stuhlgang. Deshalb geht es jetzt nicht darum, mit Abführzäpfchen oder anderen Mitteln nachzuhelfen, den Darm zu entleeren, sondern es sollte die Milchaufnahme gesteigert werden durch häufigeres Anlegen. Es ist ohnehin nicht sinnvoll oder ratsam, bei einem voll gestillten Baby mit Abführmitteln, der Fieberthermometermethode o.ä. „nachzuhelfen“. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt, allerdings kenne ich keine Adresse in Istanbul. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter Danke fuer die rasante Antwort! Lara hat keine Verstopfung, der Stuhlgang ist goldgelb und weich. Aber sie weint jedesmal bevor sie ihre Windeln fuellt.. und wenn ich ihr das Zaepfchen gegeben habe geschieht die Entleerung sofort und auch sehr viel! ich bedanke mich abermals fuer Ihre Hilfe und versuche nun nach Ihrem Rat vorzugehen.. MFG yasemin