Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gastritis - Medikamente nicht während der Stillzeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Gastritis - Medikamente nicht während der Stillzeit

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, ich habe vor einer Woche schon einmal nachgefragt, wie wir unserem Schatz die Flasche schmackhafter machen können. Jetzt muß ich knall auf Fall abstillen, weil ich Schmerzen habe und Medikamente nehmen muß. Meine Frauenärztin verschreibt mir morgen ein Mittel, daß ich dann nehmen soll, damit die Milchproduktion aufhört. Ist das notwendig? Bei meiner Tochter habe ich wegen einer Brustentzündung auch in kürzester Zeit abgestillt, aber keine Medikamente genommen. Hatte da auch keine Probleme mit Milchstau o.ä. Ab morgen bekommt unser Kleiner dann nur noch die Flasche, auch wenn er sie immer noch nicht will, aber bisher habe ich ihm ja immer wieder die beste Alternative vorgesetzt .-$ Meinst Du, er wird irgendwann einen solchen Hunger haben und dann die Flasche nehmen? Schmusen werden wir auf jeden noch mehr als vorher, damit er weiß, daß er Mama nicht "verliert". Eine etwas traurige und fragende Birte


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Birte, deinen traurigen Grüßen entnehme ich, dass Du gerne weiter stillen würdest und genau deshalb sollte jetzt erst mal festgestellt werden: Ist das Abstillen wirklich notwendig oder gibt es Medikamente, bei denen ein Weiterstillen möglich ist. Sowohl deinem Kind als auch deiner Gastritis ist Stress nicht förderlich und Abstillen IST Stress, vor allem plötzliches Abstillen. Da es eine ganze Reihe von Medikamenten gibt, die auch in deiner Situation eingesetzt werden können, ohne dass abgestillt wird, sollte sich deine Ärztin erst einmal eingehend erkundigen. Nicht-Stillen ist ein Risiko, auch in unserer westlichen Welt und meist werden die Risiken, die von einem Medikament, das die stillende Frau nehmen muss maßlos überschätzt, während die Risiken des Nicht-Stillens nicht nur unterschätzt werden, nein, sie sind leider vielen Ärzten überhaupt nicht bewusst. Deine Ärztin kann sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-306 867 11 erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsservice für Ärzte zu Medikamentenfragen in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Dort verfügt man über die neuesten Erkenntnisse und nicht nur über die Aussagen im Beipackzettel. Ich muss leider immer wieder erleben, dass Frauen abgestillt werden, obwohl das verordnete Medikament sogar Mittel der Wahl in der Stillzeit ist. Abstillmedikamente sollten aufgrund der Nebenwirkungen wirklich nur besonderen Situationen vorbehalten bleiben. Zudem ist Ihre Wirkung nach der unmittelbaren Neugeborenenperiode nicht erwiesen. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage: "Zum Abstillen ist vor allem Bromocriptin eingesetzt worden. Angesichts möglicher Risiken für die Mutter soll es nicht mehr routinemäßig zu diesem Zweck genommen werden (Arzneimittelkommission 1989). die amerikanische Food und Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin zum Abstillen zurückgezogen (Herings 1995). Statt dessen sollen physikalische Maßnahmen wie gut sitzende unterstützende Bekleidung sowie Kühlung und Entleerung bis zur Erleichterung den Vorzug gegenüber Ergotaminderivaten erhalten. Bei Mastitis ist Bettruhe, häufiges Enleeren mit Wärmeanwendung vorher und Kälte nachher sowie ggf. antibiotische Therapie zu empfehlen. Hochbinden der Brust wird wegen der Gefahr eines Milchstaus nicht mehr empfohlen." Sollte - was wirklich nicht zu erwarten ist - das Abstillen unumgänglich sein, wende dich am besten an eine Kollegin vor Ort, die dich in dieser schwierigen Situation direkt unterstützt und dir auch zeigt, wie Du deine Brust von Hand ausstreichen kannst bzw. wie Du mit einer Pumpe umgehst. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, es hat geklappt: Tjorven trinkt aus der Flasche! Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, denn auch wenn es mir sehr schwer fällt, jetzt so abrupt aufzuhören zu stillen, so wollte ich es doch schon eine ganze Weile angehen, und es hat nur nicht mit der Flasche geklappt! Jetzt streiche ich die Milch aus, sobald ich merke, daß die Brust zu sehr spannt, (was sie erst jetzt tut, obwohl ich gestern abend das letzte Mal gestillt habe: meine Appetitlosigkeit der letzten Tage scheint sich doch bemerkbar zu machen, denn sonst war das immer früher der Fall). Vielen Dank für Deine Antwort! Birte


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Leider haben wir (mein Freund, meine Kleine (2 Wochen alt) und ich uns mit Corona infiziert…mich hat es ziemlich hart erwischt :( ich nehme aktuell Ibuprofen 2x 400er morgens und abends, eine Mucosolvan Retardkapsel morgens und über den Tag verteilt mehrere Mucosolvan Lutschpastillen zum Schleimlösen und Emser Pastillen für die Halsschmerzen ...

Nachtrag! Die Lösung derAugentropfen war orange und es sollte betäuben wirken. Ich wurde vorher gar nicht gefragt ob ich stille obwohl ich mit meinem Sohn in die Praxis gegangen bin. Ich mache mir nun wirklich große Sorgen, dass es meinem Sohn schaden könnte!!!

Liebe Frau Welter, ich habe 15 Monate altes Baby und ich muss 2 Woche lang Medikamente nehmen (sheriproct zäpfchen, salbe und Daflon 500mg mit hoher Dosierung, eichenrinder bad). Mir war empfohlen von dem Arzt abstillen. Ich habe mich aber entschieden abpumpen und dann wieder stillen versuchen. Wie ist die Wahrscheinlichkeit dass mein Baby will ...

Guten Morgen, Mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und wurde vollgestillt. Leider wurde bei mir jetzt eine Morbus Basedow diagnostiziert, mit bereits sehr schlechten Blutwerten, so dass ich umgehend mit den Medikamenten starten muss. In Rs mit meinen HA, Gyn und Kinderarzt sind die Medikamente nicht mit den stillen vereinbar. Ich pumpe im Moment vie ...

Hallo, leider habe ich mir eine Bronchitis und sinusitis eingefangen. Da ich morgens noch einmal stille wollte ich fragen ob folgende Medikamente wirklich vertretbar sind: Gelomyrtol 3x täglich Cefuroxim 2x täglich Und capval Tropfen zur Nacht. Kann ich das während des Stillens bedenkenlos nehmen oder lieber abstillen? Vielen Dank

Hallo, Meine Tochter ist neuneinhalb Monate und ich stille sie hauptsächliche nur noch nachts. Tagsüber bekommt sie Brei und andere Leckereien. nun müsste ich wieder aus ozempic einnehmen (semaglutid) Und bin mir sehr unsicher ob es schädlich für mein Kind sein könnte. Eigentlich möchte ich nicht abstillen und möchte weiter stillen.

Sehr geehrte Frau Walter, Wir planen für den Sommer eine Urlaubsreise mit dem Auto. Da ich jedoch stark unter Reiseübelkeit leide und vorraussichtlich während der Zeit noch stillen werde weiß ich nicht was ich dagegen einnehmen kann. Das seaband hatte ich bereits ausprobiert aber leider hat das nicht geholfen. Können Sie mir vlt sagen was i ...

Liebes Stillteam, meine Tochter ist jetzt 21 Monate alt und ich stille noch zum kuscheln und beruhigen. Ich habe eine Entzündung und muss Amoxicillin AL 1000 nehmen. Eigentlich sollte ich ein anderes Antibiotika bekommen und wenn es nicht hilft wird es wohl darauf hinaus laufen. Die Ärztin war entsetzt das ich noch stille, ich solle abstillen. Auch ...

Hallo liebe Biggi,  ich bin richtig krank und nehme 2x am Tag Ibuprofen. Die Menge reicht aber bei weitem nicht über den grippalen Infekt hinweg.  auf der Wöchnerinnenstation wurde mir mal gesagt dass ich zusätzlich 4x100mg Paracetamol über den Tag nehmen kann. Ist das richtig? Auf welche Abstände muss ich zwischen Ibuprofen, paracetamol etc. ...

Guten Tag, Ich habe mich leider nach der 18. SSW mit Toxoplasmose erstinfiziert. (wurde in den Blutbefunden bestätigt) Ich bin aktuell in der 31. SSW und frage mich ob ich trotz der aktuellen Therapie mit Pyrimethamin und Sulfadiazin nach der Entbindung stillen darf? Zwei Wochen vor der Entbindung soll ich wieder Spiramizin einnehmen. Das Anleg ...