Frühchen Hintermilch pumpen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Frühchen Hintermilch pumpen?

Hallo, ich hab am 6.4. meinen Sohnemann in der 34+5 ssw geboren, 2170gramm geburtsgewicht, mittlerweile wiegt er nur noch 2000 gramm. Es hat eine weile gedauert bis bei mir die Milch eingeschossen ist, aber nun bekommt er nur MuMi. Er trinkt momentan so 40 ml alle 4 stunden aus der Flasche, und einmal am Tag lege ich ihn an, wo er auch mind. 30 ml schafft. Das Problem ist, das er wirklich nicht zunimmt, eher abnimmt. Ich pumpe immer 15 min auf jeder seite, und schütte sowieso die ersten 10-20 ml weg, ist es sinnvoll mehr weg zu schütten und nur Hintermilch zu füttern? Und wie erkenn ich das dann bzw. wann genau kommt die Hintermilch? Wenn er endlich beständig zunehmen würde, dann dürfte er auch nach Hause und ich mache mir wirklich sorgen das etwas mit meiner milch nicht stimmt oder so. liebe Grüße Julia

von Mum221 am 15.04.2011, 15:27



Antwort auf: Frühchen Hintermilch pumpen?

Liebe Julia, eine so zögerliche Gewichtsentwicklung ist tatsächlich Anlass dafür, ihn ganz genau zu beobachten, bevor ihr nach Hause entlassen werdet... Es gibt 2 Dinge, die du tun kannst, um ihn mit zusätzlichen Kalorien zu "puschen". Muttermilchrahm Streiche aus oder pumpe Milch ab die du in Spritzen aufziehst und bei Zimmertemperatur mit der Spitze nach unten stehen lässt (am besten in einem Glas, denn es könnte Milch auslaufen). Der "Rahm" setzt sich nämlich oben ab, du kannst den wässrigen Anteil der Milch ausdrücken und deinem Sohn die gehaltvolle, fette Sahne dann mit der Spritze in den Mund tröpfeln. Das bringt einem Baby einen zusätzlichen wertvollen Kalorienschub. Oft wirken ein paar Tage dieser Form des Zufütterns Wunder! Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.04.2011



Antwort auf: Frühchen Hintermilch pumpen?

Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort. Mein Sohn hatte im Kh auch zusatznahrung bekommen, was mir nicht gesagt wurde. Alle Frühchen bekommen dort in in die Muttermilch noch einen Zusatz. Er hatte dann eigentlich gut zugenommen und am Ostersonntag sind wir mit 2350gr nach hause gegangen. Gestern ( Mittwoch) bei der Kinderärztin hatte er dann 2430gr. Mein Problem ist das er am Montag Abend das letzte Mal Stuhlgang hatte, ich kontrolliere seine Temperatur morgens oder abends, weil er noch schnell auskühlt, und beim messen kam dann der Stuhlgang, grün und...naja nicht richtig breiig, aber auch nicht wirklich fest. Grün ist der Stuhlgang auch davor schon gewesen und meistens nur einmal täglich. Aber jetzt hat er ja schon seid 3 Tagen nicht mehr, er drückt oft und hat auch Blähungen, aber sonst kommt nichts. Nass sind die Windeln aber immer. Essen tut er auch gut, gestern eig immer 90ml, heute morgen mal nur 40 ml. Die Kinderärztin meinte das es okay wäre wenn er bis 7 Tage keinen Stuhlgang hat? Aber er ist ja grad mal 3 Wochen alt, sollte er da nicht mind 2 mal tägl? Und vorallem, er muss ja!! Er drückt ständig. Bin wirklich ratlos und mach mir große sorgen, mein älterer sohn war auch ein frühchen und wurde dann schwer Darmkrank (NEC), auch wenn er wesentlich früher kam (29+6), und ich das nicht vergleichen sollte....mach ich mir einfach große sorgen! Vielen dank im vorraus Lg Julia

von Mum221 am 28.04.2011, 12:54



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